Alle Jahre wieder …

Ein kleines Virus zwang uns heraus aus der „Komfortzone“ unserer behaglich beheizten Lukaskirche auf die Wiese, wo es kalt und zugig war, was aber dem Ursprung dieses Festes in einem Stall bei Bethlehem möglicherweise ziemlich nahekam.

Schon Anfang Dezember hatten die Mitarbeiter der Technik einen wetterfesten Herrnhuter Stern im Innenhof an eine der beiden Platanen gehängt, und jeweils an den Donnerstagen lud dann die Glocke der Lukaskirche für eine Viertelstunde zur „Andacht unter dem Stern“ mit adventlicher Musik und Geschichten ein.

Einige engagierte Bläser*innen aus verschiedenen Gemeinden Göttingens sorgten mit ihrer Musik für adventliche Stimmung, und die Menschen ließen sich gerne einladen: die „Andachten unter dem Stern“ wurden von etwa 30 Menschen besucht, und zum Gottesdienst am Heiligabend kamen dann zwischen 70 und 80 Menschen. An den Zugängen zur Wiese hatten wir Stehtische aufgestellt, um die Kontaktdaten aufzunehmen, und um die Einhaltung des Mindestabstands zu gewährleisten, hatten wir zuvor Weckgläser mit (elektronischen) Teelichtern auf der Wiese positioniert.

Und auch wenn gemeinsamer Gesang derzeit nicht möglich ist, fehlten doch trotzdem die traditionellen Weihnachtschoräle nicht, ohne die es nicht wirklich Weihnachten wird: wir hatten zuvor ein Keyboard im Pfarrbüro im ersten Stock aufgestellt, und aus den Fenstern heraus sangen Christiane Grubitzsch und Anja Schuppelius gewissermaßen stellvertretend für alle „Vom Himmel hoch“ und „Stille Nacht“.

Es war ein berührender Weihnachtsgottesdienst, und fast mit Händen war zu greifen, wie stark die Sehnsucht der Menschen nach einer Wende zum Besseren ist.

Der Stern leuchtet übrigens auch jetzt noch jeden Abend, denn die Weihnachtszeit hat ja am 24. Dezember gerade erst begonnen und dauert traditionell noch bis Mariae Lichtmess (02. Februar). Den ganzen Januar hindurch laden wir weiterhin jeweils an den Donnerstagen von 17:00 - 17:15 Uhr zu Geschichten und Musik „unter dem Stern“ ein.

Advent und Weihnachten 2020 waren eine große logistische Herausforderung für uns, und wir haben in vielfältiger Weise Unterstützung dabei erfahren. So konnten wir auch unter Pandemie-Bedingungen Advent und Weihnachten feiern, ohne dass wir einen Menschen zurückweisen mussten, weil etwa die Mindestabstände nicht einzuhalten gewesen wären.

Dafür sind wir sehr dankbar.