Hernienzentrum zum zweiten Mal ausgezeichnet

Germersheim: Die Asklepios Südpfalzklinik Germersheim gehört seit 2014 zu den ersten 13 zertifizierten Kompetenzzentren für Hernienchirurgie in Deutschland. Am 17. Juli 2017 wurde das Zertifikat zur bestandenen Rezertifizierung offiziell überreicht. Dr. med.  Karlheinz Elger, Ärztlicher Direktor der Asklepios Südpfalzklinik Germersheim, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie und Leiter des Hernienzentrums, führte durch die Veranstaltung, an der  Michael Braun, Kreisbeigeordneter des Landkreises Germersheim, Prof. Dr. med.  Dietmar Lorenz, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV), der Geschäftsführer der Südpfalzkliniken Frank Lambert mit Marianne Heurich, Stellvertretende Geschäftsführerin sowie die geladene Belegschaft der Klinik teilnahmen.

In einer zusammenfassenden Präsentation erläuterte Dr. Elger die Maßnahmen zur eigentlichen Zertifizierung und deren Folgemaßnahmen, die nach 3 Jahren für eine weitere Rezertifizierung Voraussetzung sind. Davor erklärte er kurz, was unter dem Begriff Hernien zu verstehen ist, und dass im Volksmund eher von Bauchwandbrüchen, wie zum Beispiel Leisten-, Nabel- und Narbenbrüche, gesprochen wird. Genau genommen sind Hernien Vorwölbungen vom Bauchfell und Baucheingeweiden, die durch eine Lücke in der Bauchwand austreten. Mit über 300000 Erkrankungen zählen sie in Deutschland zu den häufigsten Operationen.

Bevor sich die Klinik überhaupt zur Zertifizierung eines Kompetenzzentrums anmelden konnte, musste Dr. Elger vorab im Rahmen von 12 Monaten mindestens 200 Patienten mit Hernien operiert haben, davon mindestens 30 Narbenhernien, und diese bei der Qualitätssicherungsstudie Herniamed (DHG) mit sämtlichen Nachbehandlungsmaßnahmen gemeldet haben. Eine weitere Bedingung bestand in der Einführung einer wöchentlichen Herniensprechstunde und einem festgelegten Behandlungspfad bei postoperativen Schmerzen. Erst mit Einführung der Qualitätskriterien war der Start für die Zertifizierung 2014 möglich. Im zweiten Schritt verpflichtete sich das fachübergreifende Team, mindestens einmal im Monat eine Morbiditätskonferenz abzuhalten, in der schwere Krankheitsverläufe besprochen und Behandlungsprozesse kontinuierlich verbessert werden. Die Kompetenz zur Beurteilung von Ultraschallbefunden muss von ärztlicher Seite vorhanden sein. Herniamed verlangt zudem eine 90%ige Dokumentationspflicht aller operierten Hernien sowie das Erfassen der Schmerzintensitäten nach der Operation und zum Zeitpunkt der Entlassung. Für mindestens
60 % der Patienten fordert Herniamed eine Nachkontrolle nach einem Jahr.

„Wenn Patienten zu uns kommen, werden Sie damit eine qualifizierte medizinische, menschliche und sichere Versorgung erfahren. Denn Qualität wird bei uns großgeschrieben“, so Frank Lambert, Geschäftsführer der Asklepios Südpfalzkliniken.

Dr. Elger dankt seinem Leitenden Oberarzt und Zentrumskoordinator, Dr. med. Wladimir Deder, mit dem er gemeinsam das Hernienzentrum führt.

Prof. Dr. med.  Dietmar Lorenz, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV), beschreibt: „Gerade die Rezertifizierung stellt höchste Ansprüche an die Qualität des Hernienzentrums, da neben den Strukturen auch die Ergebnisse überprüft werden. Bisher haben erst 12 von 68 Zentren in Deutschland eine erfolgreiche Rezertifizierung erreicht.“ Lorenz beglückwünscht Elger und sein Team zu diesem Erfolg und überreicht ihm das Zertifikat. Elger betont: „Vom Erfolg und Misserfolg unserer Operation hängt unmittelbar die Lebensqualität unserer Patienten ab. Aus diesem Grund wollen wir das Ergebnis auch in den Details nicht dem Zufall überlassen. Deshalb stellen wir uns der strengen Qualitätskontrolle durch die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie, um uns bewusst von den vielen „Einzelkämpfern“ unter den Mitbewerbern abzuheben“.

Kompetenzzentrum für Hernienchirurgie Germersheim -

Kontakt über die Zentrale Patientenaufnahme Tel.: (072 74) 504-390