Germersheimer Abteilung für Psychosomatik - "Für die Seele und Geist" / mit Interviewvideo
Die Abteilung für Psychosomatik der Asklepios Südpfalzklinik in Germersheim kümmert sich mit Intensiv-Programm um das Wohl der Patienten.
Der Körper und die Seele sind eins. Aus diesem Grund schenkt die Medizin dem Thema psychosomatische Erkrankungen immer mehr Aufmerksamkeit. Auch die Asklepios Südpfalzklinik in Germersheim hat die Wichtigkeit dieses Bereichs erkannt.
Dr. med Marcella Altherr, Chefärztin der Abteilung für Psychosomatik, sprach vor Kurzem im rheinmaintv über die häufigsten Symptome ihrer Patienten und mit welchen Konzepten ihnen geholfen werden kann.
Psychosomatische Erkrankungen haben seelische und körperliche Aspekte, die ganzheitlich betrachtet werden müssen. „Beide haben einfach unheimlich viel miteinander zu tun und beeinflussen sich gegenseitig. Eine körperliche Erkrankung belastet seelisch. Stimmt psychisch etwas nicht, kann sich das auch durch körperliche Symptome äußern“, erklärt die Chefärztin. Eine bestimmte Ursache sei deshalb auch in den meisten Fällen schwer zu finden. „Aus diesem Grund müssen wir einfach die einzelnen Aspekte jedes Krankheitsbildes betrachten. Wenn jemand an Krebs oder einer Herzerkrankung leiden, hat das beispielsweise auch immer Einfluss auf die Psyche.
Psychosomatische Erkrankungen spielen immer größere Rolle
Diese Erfahrungswerte und der Anspruch der Ärzte, über den Tellerrand hinauszuschauen, seien zwei Gründe, weshalb psychosomatische Erkrankungen in der heutigen Medizin eine größere Rolle als früher spielen und häufiger diagnostiziert werden. „Ärzte und Therapeuten schauen heute genauer hin und erkennen eben auch psychosomatische Symptome. Auf der anderen Seite sind auch Patienten offener gegenüber solcher Diagnosen geworden. Sie sind eher bereit dazu, sich behandeln zu lassen und darüber zu sprechen“, so die Expertin. Das sei vor 1945 und während der Nachkriegszeit noch ganz anders gewesen. „Damals war eine psychosomatische Erkrankung nahezu lebensgefährlich. Niemand hat darüber gesprochen, geschweige denn es sich eingestanden“, erklärt sie. Ob Umweltfaktoren oder gesellschaftliche Aspekte diese Art Erkrankungen fördern, sei wissenschaftlich noch nicht abschließend untersucht.
Symptome häufig
So unterschiedlich die Ursachen, seien auch die Krankheitsverläufe der Patienten. Dr. Altherr ist deshalb besonders glücklich darüber, ihnen mit der Abteilungen Psychosomatik eine Anlaufstelle zu bieten, die ihnen weiterhelfen kann. „Wer zu uns kommt beschreibt häufig körperliche Symptome wie Herzklopfen, Schwitzen, Schlafstörungen, Schwindel oder Schmerzen. Das sind häufig Anzeichen für Ängste. Andere wiederum beschreiben vielmehr all das, was sie belastet“, sagt die Chefärztin. In Germersheim werden die Patienten ausschließlich stationär behandelt, um ihnen die volle Aufmerksamkeit zu schenken. „Es ist praktisch ein Intensiv-Programm für die Seele“, fasst sie zusammen.
Gruppen- und Einzelmaßnahmen sollen helfen
Vor allem soll dabei der Körper wieder zur Ruhe kommen. Dafür nutzen sie verschiedene Entspannungsverfahren wie Qi Gong oder Yoga. Auf der anderen Seite soll er durch Bewegung, Sport und Krankengymnastik wieder aktiviert werden. Darüber hinaus erfahren die Patienten in kleinen Gruppen mehr über ihre Krankheitsbilder. Dadurch entwickeln sie Verständnis, was ihnen gleichzeitig dabei hilft, besser mit ihrer Erkrankung umzugehen. Eine weitere Komponente des Aufenthalts sind Einzeltherapien, in denen über individuelle Belastungsfaktoren und Denkweisen gesprochen werden. „Wir arbeiten bei unserem Programm Leitlinien gerecht. Das bedeutet, dass wir von Fachgesellschaften empfohlene Therapien anwenden. Dazu gehören auch gegebenenfalls medikamentöse Behandlungen, um den Genesungsprozess zu unterstützen. Bei vielen löst das Angst aus. Deshalb ist es sinnvoll, die gesamte Behandlung stationär durchzuführen. Wir können alles mit den Patienten abstimmen und sofort reagieren“, erklärt Dr. Altherr.
Das es sich bei der Asklepiosklinik in Germersheim um ein Akutkrankenhaus handelt, müssten die Patienten in der Regel nicht lange auf einen freien Platz warten. „Wir sind überzeugt von unserem Konzept und möchten, dass so viele wie möglich davon profitieren. Wir haben deshalb auch immer ein ausführliches Vorgespräch mit den Patienten. Meistens können wir sie zwei bis drei Wochen später bei uns aufnehmen“, so die Chefärztin.
Sprechen Sie uns an
Dr. med. Marcella Altherr
Ärztliche Direktorin
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- +49 (0) 7274 504 242
Christel Sittinger
Chefarztsekretariat
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