Sich Zeit nehmen
Onkologische Chirurgie und Hernienzentrum Germersheim baut auf Vertrauen
■■Kandel Im Bereich der entzündlichen Darmerkrankungen, wie beispielsweise der Divertikulitis, die häufig eine Folge einer anderen Darmerkrankung ist und sich durch Ausstülpungen in der Darmschleimhaut zu erkennen gibt, stellen Experten deutliche Veränderungen fest. Einerseits sind bereits jüngere Patienten, unter 30 Jahren, betroffen und andererseits besteht aufgrund des enormen Fortschritts der Operations- und Anästhesietechniken die Möglichkeit auch sehr viele ältere Menschen, zwischen 85-90 Jahren, kurativ zu behandeln, wie Dr. med. Karlheinz Elger, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie am Asklepios Klinikum Germersheim, erklärt: „Jüngere Menschen leiden häufiger aufgrund von Ernährungsproblemen, genetischen Veränderungen oder auch anderen Verhaltensweisen an Darmerkrankungen, während es bei den betagteren Patienten an der Anfälligkeit des Darms liegen kann“, so Dr. Elger. „Für die über 80-Jährigen haben wir den speziellen Bereich der Alterschirurgie, die uns ermöglicht, sogar onkologische Erkrankungen auch im hohen Alter zu operieren.“
Seit über 20 Jahren ist Dr. Elger nun Chefarzt am Standort Germersheim und beschreibt den Ort seiner Arbeitsstätte aufgrund seiner Lage und der herrschenden klimatischen Verhältnisse als „Toskana“ Deutschlands. Als er in jungen Jahren, nahe seines Heimatorts Tuttlingen, in den Hinterhöfen des weltgrößten chirurgischen Instrumentenherstellerwerks Aesculap spielte, konnte er noch nicht wissen, dass dies bereits erste Zeichen für die Richtung seiner beruflichen Laufbahn waren.
Bis heute stehe er hinter seiner 1998 getroffenen Entscheidung, die heutigen „ViDia-Krankenhäuser“ in Karlsruhe zu verlassen, denn er schätze Land und Leute und insbesondere die familiäre und vertrauensvolle Atmosphäre am Asklepios Klinikum in Germersheim. „In Zusammenarbeit mit meinem damaligen Kollegen Dr. Frese gelang es uns, die Viszeralchirurgie auf- und auszubauen“, erzählt Dr. Elger. „Seither haben sich vor allem die Operationstechniken dahingehend verändert, dass wir sehr viel minimalinvasiv operieren. Diese Schlüssellochtechnik erlaubt eine schnellere Belastung im Sinne von Kostaufbau und Mobilisation des Patienten sowie eine deutlich kürzere Krankenhausverweildauer. Der Einsatz von Videokameras bis hin zu den roboterassistierten Operationen birgt außerdem die Möglichkeiten der stetigen Entwicklung.“
Dass nicht alles mit dieser Technik operiert werden kann sei hinreichend bekannt, aber in den meisten Fällen stelle sie eine enorme Verbesserung der operativen Maßnahmen und somit auch für die Patienten dar. „Die wichtigsten Stationen meines beruflichen Alltags, neben der operativen Tätigkeit, sind nach wie vor die morgendliche Besprechung mit den Assistenten sowie die Mittagsbesprechung, um das Tagesgeschäft mit den Ambulanz-Ärzten und den Röntgenbildern in Einklang zu bringen“, berichtet der Chefarzt weiter. „Die Spätnachmittags-Visite sowie die Visite auf der Intensivstation sind ebenfalls fester Bestandteil meiner Routine, zu der außerdem die Einplanung von ausreichend Zeit für jeden Patienten gehört.“
Ehrlichkeit im Umgang mit den Erkrankten habe für den zweifachen Familienvater oberste Priorität. Jeder Patient solle sich selbst ebenso genug Zeit nehmen, geplante Eingriffe zu hinterfragen, zu verstehen und gegebenenfalls eine Zweitmeinung einholen. So binde man in Germersheim beispielsweise die Gastroenterologen, die Onkologen, die Strahlentherapeuten, den Chirurgen und Internisten ganz selbstverständlich multimodal in die onkologische Chirurgie mit ein, damit die Patienten in diesem allumfassenden Bereich von den Spezialisten mitbehandelt würden.
„Es sind keine Einzelaktionen mehr sinnvoll“, betont der Chefarzt. „Deshalb haben wir ein Tumorboard kreiert und ein Darmzentrum etabliert, um im stetigen Austausch mit allen relevanten Experten zu stehen. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit, die auch im Themenkreis der Hernienchirurgie, also der Behandlung von Leistenschmerzen bis Nabelbrüchen, gilt.“
Patienten, die einen Bruch oder auch nur den Verdacht eines Narben-, Nabel- oder Leistenbruchs aufweisen, können sich am Hernienzentrum des Asklepios Klinikums Germersheim vorstellen. Dieses wurde von der DGAV (Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie) im Jahr 2017 als Kompetenzzentrum rezertifiziert.
„Die Patienten mit abdominellen Schmerzen und unklarer Genese können bei uns eingewiesen werden, ebenso diejenigen, die unter Blutungen im Bereich des Darmes leiden oder eine Schilddrüsenveränderung vorweisen“, so Dr. Elger. „Um eine dringliche Untersuchung nicht unnötig hinauszuzögern oder zu erschweren, sind Betroffene jederzeit in unserer viszeralchirurgischen Sprechstunde willkommen. Notfälle können sich jederzeit rund um die Uhr vorstellen.“ (per)
Kontakt
Asklepios Südpfalzklinik Germersheim
Tel.: (0 72 74) 504 - 142
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Katharina Popelka