Klinikpartnerschaft mit Nepal: Ärzt*innen der Asklepios Lungenklinik Gauting engagieren sich im weltweiten Kampf gegen Tuberkulose

Tuberkulose ist eine weltweite Herausforderung. Die größte Tuberkulosestationen Bayerns ist in der Asklepios Lungenklinik Gauting. Von hier startete bereits 1979 eine von der Lungenklinik unterstütze Initiative. Heuer wurde ein neues Projekt auf den Weg gebracht: Die Schaffung einer neuen Bronchoskopie- und Lungenfunktionseinheit beim Kooperationspartner in Nepal. Drei Pneumolog*innen aus Gauting reisten nach Nepal, um bei der Ausstattung der neuen Einheit und den ersten Personaltrainings vor Ort zu unterstützen.

Klinikpartnerschaft mit Nepal

Bild Nepal

„40 bis 50 Tuberkulosepatient*innen werden dort täglich in der Ambulanz gesehen“, berichtet Dr. Claus-Peter Kreutz, Oberarzt der Pneumologie in Gauting und einer von 3 Ärzt*innen, der aus seinem 8-tägigen Nepal-Einsatz zurückgekehrt ist. Im Vergleich: in der Lungenklinik Gauting werden im Schnitt 20 TB-Patienten in der Woche behandelt.

„Während Tuberkulose in Deutschland relativ selten auftritt, gehört sie in Nepal noch zu den häufigen Erkrankungen und ist weltweit immer noch die häufigste zum Tode führende bakterielle Infektionskrankheit “, erläutert er weiter. (TB-Inzidenz in Nepal: 235/100.000 Einwohnern. Vergleich Deutschland: 5,5/ 100.000 Einwohnern. Quelle WHO). Aus diesem Grund wurde 1979 der Verein „Das Kuratorium für Tuberkulose in der Welt e.V.“ gegründet, das aus dem „Komitee zur Wohnraumbeschaffung für Tuberkulosekranke in Bayern“ hervorgegangen ist. Die Mitglieder des eingetragenen Vereins widmen sich der Bekämpfung der Tuberkulose weltweit durch zielgerichtete Diagnostik und umfassende Behandlung. Dieser Verein mit Sitz in Gauting ist seit der Gründung eng mit der Klinik verbunden, auch Ärzt*innen der Lungenklinik Gauting sind seit jeher dort ehrenamtlich tätig.

Lungenärtzte am Rundfunkplatz

Ein Projekt, das seit fast 30 Jahren durch das Kuratorium betrieben wird ist das GENETUP-Project in Kathmandu/Nepal. Hier werden Menschen mit Tuberkulose diagnostiziert und behandelt. Das Projekt wird in Kooperation mit einem Partner im Land (Nepal Anti Tuberculosis Association) betrieben und besteht seit 1986. Das Kuratorium in der Welt beschäftigt dafür eine Teilzeit-Mitarbeiterin im Büro in Gauting, alle anderen Mitglieder sind ehrenamtlich tätig. Wie auch die Mediziner*innen der Lungenklinik, die im Sommer vor Ort waren. In diesem Jahr hat die Praxis „Lungenärzte am Rundfunkplatz“ um den langjährigen Oberarzt der Lungenklinik, Dr. Korkut Avsar, der das Projekt bereits seit Jahren mit zahlreichen Reisen vor Ort tatkräftig unterstützt und Vize-Präsident des Kuratoriums ist, der Partnerklinik in Nepal ein Bronchoskop mit allem erforderlichen Zubehör für die Schaffung einer diagnostischen TB-Einheit gespendet. Im Rahmen des von Klinikpartnerschaften geförderten Projektes, das eine Optimierung der Tuberkulose-Diagnostik und Verbesserung der Nachbehandlung von TB-Patienten zum Ziel hat, wurde das Gerät durch Ärzt*innen der Asklepios Lungenklinik Gauting bereits nach Kathmandu überbracht, erste Trainings des medizinischen Personals wurden dort durchgeführt. Dr. Annekathrin Heinrich, Dr. Claus Kreutz und Dr. Ina Zaimova waren zu diesem Zweck im Sommer in Kathmadu und haben zusätzlich dazu eine Spirometrie-Einheit eingerichtet.

Kooperation soll zu Win-Win-Situation führen  

Ziel dieser neuen diagnostischen Einrichtungen ist es, die Erkennung der Tuberkulose zu verbessern und die Folgen der Erkrankung an den Atemwegen/ der Lunge zu erfassen. Die Initiative der Kolleg*innen wurde von den nepalesischen Mitarbeiter*innen begeistert angenommen.

Da sich das Projekt zunehmend von einer reinen Tuberkulose-Behandlungsstätte zu einer erweitert pneumologisch arbeitenden Einrichtung entwickeln soll, ist die Kooperation zwischen der Lungenfachklinik und dem Kuratorium für Tuberkulose in der Welt sehr wertvoll. „Wir wollen den fachlichen Austausch zwischen der nepalesischen Einheit und der Lungenklinik unbedingt aufrechterhalten“, erklärt Dr. Kreutz, „denn die nepalesischen Kolleg*innen benötigen regelmäßige Trainings und Support, eventuell sogar mit Aufenthalten in Gauting. Für uns ist die Kooperation gleichermaßen sinnvoll, so können wir aus den gewonnenen Daten auch Erkenntnisse für Behandlung von TB-Patient*innen in Deutschland gewinnen – eine Win-Win-Situation“.

 

Über die Asklepios Fachkliniken München-Gauting:

Die Gautinger Lungenklinik ist ein vom Bayerischen Gesundheitsministerium offiziell anerkanntes Lungenzentrum, das überregional besondere Aufgaben in der Behandlung von Lungenerkrankten übernimmt und als Kompetenz- und Koordinierungszentrum andere medizinische Versorger mit gebündelter interdisziplinärer Fachexpertise berät. Mit 268 Betten und jährlich über 10.000 stationär behandelten Patient*innen ist sie die größte Lungenklinik in Bayern und zählt zu den fünf führenden Lungenkliniken bundesweit. Die Fachklinik ist Lehrkrankenhaus der Ludwig-Maximilians-Universität München und Gründungsmitglied des Comprehensive Pneumology Centers (CPC) sowie eine der wenigen außeruniversitären Lungenkliniken im Deutschen Zentrum für Lungenforschung (DZL). Die Spezialisten der Pneumologie, Thoraxchirurgie, thorakale Onkologie, sowie Intensiv-, Schlaf- und Beatmungsmedizin sind deutschlandweit bekannt und von den Fachgesellschaften Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin, Deutsche Krebsgesellschaft und Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin zertifiziert.

 

Abb. 1: Dr. Annkathrin Heinrich, Dr. Claus-Peter Kreutz und Dr. Ina Zaimova (v.l. mit enem traditionellen Schal) und das Team der nepalesischen TB-Einheit.  Ziel dieser neuen diagnostischen Einrichtungen ist es, die Erkennung der Tuberkulose zu verbessern und die Folgen der Erkrankung an den Atemwegen/ der Lunge zu erfassen. Die Initiative der Kolleg*innen wurde von den nepalesischen Mitarbeiter*innen begeistert angenommen. Da sich das Projekt zunehmend von einer reinen Tuberkulose-Behandlungsstätte zu einer erweitert pneumologisch arbeitenden Einrichtung entwickeln soll, ist die Kooperation zwischen der Lungenfachklinik und dem Kuratorium für Tuberkulose in der Welt sehr wertvoll. „Wir wollen den fachlichen Austausch zwischen der nepalesischen Einheit und der Lungenklinik unbedingt aufrechterhalten“, erklärt Dr. Kreutz, „denn die nepalesischen Kolleg*innen benötigen regelmäßige Trainings und Support, eventuell sogar mit Aufenthalten in Gauting. Für uns ist die Kooperation gleichermaßen sinnvoll, so können wir aus den gewonnenen Daten auch Erkenntnisse für Behandlung von TB-Patient*innen in Deutschland gewinnen – eine Win-Win-Situation“.

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