Asklepios Lungenklinik Gauting erweitert Weaning-Station und setzt neue Maßstäbe in der Beatmungsmedizin

Die Asklepios Lungenklinik Gauting setzt mit der Erweiterung und Modernisierung ihrer Weaning-Station neue Maßstäbe in der Beatmungsmedizin. Als eines der führenden Weaning-Zentren bietet die Klinik nun 18 hochmoderne Betten für die spezialisierte Entwöhnung von der maschinellen Beatmung. Mit einer Investition von 7,5 Millionen Euro wurde die Station technisch und strukturell erneuert. Dank modernster Ausstattung, digitaler Prozesse und interdisziplinärer Expertise ermöglicht die neue Einheit eine noch effizientere und patientenorientierte Behandlung. Die feierliche Eröffnung der Weaning-Station fand am 11. Februar 2025 statt.

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Abb. 1: Eröffnung Weaning-Station (v.l.n.r.) Dr. Brigitte Kössinger, Erste Bürgermeisterin Gauting, Markus Blume, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Dr. Lorenz Nowak, Chefarzt Intensiv-, Schlaf- und Beatmungsmedizin, Stefan Frey, Landrat Landkreis Starnberg, Lukas Förster, Geschäftsführer der Asklepios Lungenklinik Gauting © Axel König/StMWK

Die Asklepios Lungenklinik Gauting hat ihre Weaning-Station umfassend modernisiert und erweitert, um die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit prolongierter invasiver Beatmung zu optimieren. Mit diesem Schritt festigt die Klinik ihre Position als eines der führenden Weaning-Zentren in Bayern. Die feierliche Eröffnung der neuen Einheit fand am 11. Februar 2025 in Anwesenheit hochrangiger Gäste statt, darunter Bayerns Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Markus Blume, Landrat Stefan Frey sowie Bürgermeisterin Dr. Brigitte Kössinger.

Eine Weaning-Station bestand bereits seit 2007. Nun wurde eine pneumologische Station in eine hochmoderne Weaning-Station umgewandelt und die Kapazitäten von zehn auf 18 Betten erweitert. Eine Investition von 7,5 Millionen Euro, wovon der Freistaat Bayern 2,8 Millionen Euro beisteuerte, ermöglichte dieses zukunftsweisende Projekt. Das Delta der Investition hat der Asklepioskonzern übernommen. „Die neue Weaning-Station ist ein entscheidender Schritt, um die Versorgung schwer kranker Patientinnen und Patienten weiter zu verbessern. Dank modernster Technik und exzellenter medizinischer Expertise bieten wir hier eine optimale Behandlung auf höchstem Niveau“, betont Dr. Lorenz Nowak, Chefarzt für Intensiv-, Schlaf- und Beatmungsmedizin.

Das Weaning (englisch to wean = entwöhnen) beschreibt den Prozess der schrittweisen Entwöhnung von der maschinellen Beatmung. Diese Phase ist entscheidend, um Komplikationen zu minimieren und den Genesungsprozess nachhaltig zu fördern. Der Prozess gliedert sich in mehrere Schritte: 1) Akutversorgung auf der Intensivstation, d.h. Patienten werden initial auf der Intensivstation stabilisiert, 2) Die schrittweise Entwöhnung von der Beatmung unter kontinuierlicher Überwachung auf der Weaning-Station und 3) Der Übergang in die Langzeitbeatmung oder Entlassung: Je nach Zustand werden Patienten in eine Reha-Klinik verlegt oder für die außerklinische Versorgung vorbereitet. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit spielt dabei eine zentrale Rolle. Das Team besteht aus Spezialisten der Pneumologie, Intensiv- und Notfallmedizin sowie Thoraxchirurgie, Pflegekräften, mit intensiver Weiterbildung im Bereich Beatmungsentwöhnung und Physio-, Ergo- und Atmungstherapeuthen sowie Logopäden, die eng mit Experten aus der Neurologie, Psychiatrie und HNO-Medizin zusammenarbeiten.

Das Gautinger Weaningzentrum wurde 2010 von der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) zertifiziert und ist heute das größte seiner Art in Bayern. Um diese Zertifizierung zu erhalten, erfüllt die Klinik strenge Anforderungen hinsichtlich technischer Ausstattung, Hygienevorschriften und spezialisierten Fachkräften. Die Modernisierung der Station umfasst hochmoderne Monitore, Beatmungsgeräte, ein neues Klimasystem, ergonomische Arbeitsplätze sowie Hebehilfen zur Mobilisation der Patienten. Zudem wurde eine digitale Patientenakte (PDMS) eingeführt, um die Dokumentation und Steuerung der Behandlungsverläufe zu optimieren.

Darüber hinaus engagiert sich die Asklepios Lungenklinik Gauting in der Forschung und ist Teil des WeanNet-Netzwerks, das Behandlungsverläufe dokumentiert und analysiert. Die Klinik beteiligt sich an innovativen Studien, darunter der Vergleich von High-Flow-Therapie und nicht-invasiver Beatmung, telemedizinische Überwachung von Weaning-Patienten sowie der Einsatz künstlicher Intelligenz zur Prozessoptimierung.

Die Erweiterung der Weaning-Station ist ein zukunftsweisender Schritt, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Laut der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) wurden 2021 rund 22.000 Patientinnen und Patienten in Deutschland außerklinisch intensiv gepflegt, darunter etwa 15.000 mit invasiver Beatmung. Die jährlichen Kosten für das Gesundheitssystem belaufen sich auf etwa 4,5 Milliarden Euro. Dies verdeutlicht die Dringlichkeit spezialisierter Weaning-Zentren, um unnötige Langzeitbeatmungen zu vermeiden und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Gleichzeitig bleibt der Fachkräftemangel in der Intensivpflege eine Herausforderung, die eine gezielte Personalstrategie erfordert.

„Die Modernisierung der Weaning-Station markiert einen bedeutenden Fortschritt in der Intensivmedizin. Durch modernste Technik, optimierte Strukturen und interdisziplinäre Zusammenarbeit verbessern wir nicht nur die Patientenversorgung, sondern gestalten aktiv die Zukunft des Weanings in Deutschland“, resümiert Dr. Lorenz Nowak. „Unser Ziel ist es, eine bestmögliche Betreuung zu gewährleisten und vermeidbare Langzeitbeatmungen zu reduzieren.“

„Mit der erfolgreichen Umsetzung unserer hochmodernen Weaning-Station haben wir ein lang geplantes Vorhaben realisiert, das die strategische Ausrichtung der Asklepios Lungenklinik Gauting maßgeblich stärkt. Diese Erweiterung setzt neue Maßstäbe in der Beatmungsmedizin und festigt unsere Position als führendes Zentrum für spezialisierte Intensivversorgung. Mein besonderer Dank gilt unserem gesamten Team, dessen Einsatz und Engagement diesen Erfolg erst möglich gemacht haben. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit Ihnen allen die zukünftigen Herausforderungen anzugehen und weiterhin exzellente Versorgung für unsere Patientinnen und Patienten sicherzustellen“, so Geschäftsführer Lukas Förster.

 

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