Prof. Dr. Niels Reinmuth übernimmt Vorsitz der Zertifizierungskommission für Lungenkrebszentren der Deutschen Krebsgesellschaft
Gauting, 7. Juli 2022. Prof Dr. Niels Reinmuth, Chefarzt der Thorakalen Onkologie der Lungenklinik Gauting und Vorsitzender des Lungentumorzentrums München wird zum Vorsitzenden der Zertifizierungskommission für Lungenkrebszentren der Deutschen Krebsgesellschaft ernannt. Den Posten übernimmt er gemeinsam mit Prof. Dr. Hans Hoffmann des Klinikums Rechts der Isar der TU München.
Angesichts der Diagnose Krebs stellt sich für viele Betroffene zunächst die Frage nach der optimalen Therapie. Studien zeigen, dass die Gesamtüberlebensrate an zertifizierten Krebszentren größer ist, als an nicht zertifizierten Zentren. Von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierte Zentren müssen jährlich nachweisen, dass sie die fachlichen Anforderungen sowohl qualitativer als auch quantitativer Art für die Behandlung einer Tumorerkrankung erfüllen, dazu gehört auch das Vorhandensein eines etablierten Qualitätsmanagementsystems. Durch dieses Zertifizierungssystem möchte die Deutsche Krebsgesellschaft die Betreuung onkologischer Patienten verbessern und ihnen in jeder Phase ihrer Erkrankung eine Behandlung ermöglichen, die sich an hohen Qualitätsmaßstäben und geltenden Leitlinien orientiert. Für eine fundierte fachliche Beurteilung der Zentren gibt es für jede Krebsart spezialisierte Kommissionen, so auch im Bereich Lungenkrebs.
Der Zertifizierungskommission für Lungenkrebszentren stehen zwei Experten vor. Neben Prof. Hans Hoffmann des Klinikums Rechts der Isar der TU München wurde nun als weiterer Vorsitzender Prof. Dr. Niels Reinmuth, Chefarzt der Thorakalen Onkologie in der Asklepios Lungenklinik Gauting und Vorsitzender des DKG zertifizierten Lungentumorzentrums München gewählt.
„Ich freue mich sehr über die Ernennung zum Vorsitzenden der Zertifizierungskommission“, so der Onkologe. „Es ist wissenschaftlich untersucht, es einen Überlebensvorteil für Betroffene gibt, die in zertifizierten Krebszentren behandelt werden. Diese Zentren tragen also wesentlich zu einer flächendeckenden Qualitätsentwicklung in der Versorgung von Krebspatien*innen bei. Damit das so bleibt, arbeiten wir daran, die Implementierung evidenzbasierter Qualitätsstandards in den zertifizierten Zentren fortzusetzen und den Austausch zwischen zertifizierten Zentren und nicht- zertifizierten Zentren fördern, beispielsweise durch Zweitmeinungen und Fachaustausch im Rahmen von interdisziplinären Tumorboards“, erklärt Prof. Reinmuth. Bei so genannten Tumorkonferenzen oder -boards kommen Fachärzt*innen der beteiligten Disziplinen wie Onkologie, Radiologie, Pneumologie, Palliativmedizin, etc. zusammen, besprechen die einzelnen Patient*innen und entwickeln gemeinsam eine individuelle Behandlungsstrategie, in die auch die Wünsche der Betroffenen einfließen.
Die Einhaltung der Qualitätsvorgaben wird jährlich durch unabhängige Experten vor Ort überprüft. Sind die fachlichen und personellen Anforderungen für die Behandlung einer Tumorerkrankung erfüllt, wird das Zertifikat im Namen der DKG erteilt. Die Qualität der Zentren wird jährlich in Benchmarking-Berichten zusammengefasst und veröffentlicht. Dies dient der Transparenz für Patient*innen und Ärzt*innen und hilft auch den Zentren selbst, ihre erreichte Qualität einzuschätzen und mit anderen Kliniken zu vergleichen.