10 Jahre Lungentumorzentrum München: Umfassende Versorgung aus einer Hand

Die Asklepios Lungenklinik Gauting und das LMU Klinikum begehen am 5. Oktober das zehnjährige Jubiläum des Lungentumorzentrums München mit dem Fachsymposium „Lungenkrebstherapie auf höchstem Niveau“. Lungenkrebs gehört weltweit zu den häufigsten Krebsarten. Allein in Deutschland erkranken jährlich über 56.000 Menschen daran. Trotz des medizinischen Fortschritts ist weniger als ein Viertel nach fünf Jahren noch am Leben. Hier setzt das Lungentumorzentrum München an: Seit 2014 behandeln das LMU Klinikum München und die Asklepios Lungenklinik Gauting – als von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziertes Lungenkrebszentrum – in enger Zusammenarbeit über Tausend Patientinnen und Patienten im Jahr. Zentrale Bausteine sind dabei unter anderem die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Fachdisziplinen sowie die Entwicklung von zielgerichteten individuellen Therapien. Anlässlich des Jubiläums findet am Samstag, 5. Oktober, ein Symposium statt, das auf die Entwicklungen der letzten Dekade blickt und zukünftige Entwicklungen bei der Diagnose und Behandlung von Lungentumoren vorstellt.

Das Lungentransplantationszentrum wurde 2014 als Zusammenschluss des LMU Klinikums und der Asklepios Lungenklinik Gauting gegründet. Heute ist es das größte von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierte Lungenkrebszentrum in Bayern. Darüber hinaus ist die Asklepios Lungenklinik Gauting auch als spezialisiertes Zentrum für Pleuramesotheliome, maligne Erkrankungen des Brustfells, zertifiziert. Über Tausend Patientinnen und Patienten mit Lungentumoren, Tumoren des Mediastinums (Mittelfellraum) und der Pleura (Brustfell) werden jährlich an den Standorten des LMU Klinikums (Innenstadt und Großhadern) und der Asklepios Lungenklinik (Gauting) nach national und international anerkannten Leitlinien behandelt – von der Diagnostik über die Therapie bis zur Nachsorge. Das Lungenkrebszentrum ist außerdem ein Organzentrum innerhalb der Struktur des Comprehensive Cancer Center (CCC) der Universität München, das grundlagenwissenschaftliche und translationale Forschungsaspekte des Comprehensive Pneumology Center (CPC) sicherstellt.

Enge interdisziplinäre Zusammenarbeit
„Wir möchten unseren Patientinnen und Patienten eine exzellente und menschennahe Versorgung anbieten, bei der die modernsten Therapien und breitestmögliche psychosoziale Unterstützung an ihre individuelle Situation angepasst werden“, sagt Prof. Dr. Amanda Tufman, Leiterin des Lungentumorzentrums (LMU Klinikum). „Dafür ergänzen sich die Schwerpunkte unserer beiden Kliniken hervorragend.“ Pneumologen, Pathologen, Thoraxchirurgen, Onkologen, Strahlentherapeuten und Nuklearmedizinern beider Kliniken arbeiten eng zusammen, um maßgeschneiderte Therapien zu entwickeln und Heilungschancen zu verbessern. Diese kommen unter anderem in interdisziplinären wöchentlichen Lungentumorboards an allen Standorten zusammen, um Patientenfälle individuell zu besprechen. Zu weiteren Kooperationspartnern gehören unter anderem die Palliativmedizin, Psychoonkologie, Ernährungsberatung, Physiotherapie und der Sozialdienst.

Neuerungen in der Lungentumor-Behandlung
„Die Lungentumordiagnostik und -therapie haben sich in den letzten zehn Jahren rasant weiterentwickelt und sind immer komplexer, aber auch immer effektiver geworden“, sagt Prof. Dr. Niels Reinmuth, Leiter des Lungentumorzentrums (Asklepios Lungenklinik). „Diese ermöglichen den Patienten eine höhere Lebensqualität und ein längeres Überleben.“ So wurden in den vergangenen Jahren die klassischen Therapiesäulen Chirurgie, Strahlentherapie und systemische Therapie immer mehr verknüpft und zielgerichtete Diagnose- und Therapieprinzipien in den klinischen Alltag eingeführt. Dazu gehören zum Beispiel immuntherapeutische Verfahren wie die Checkpoint-Inhibition. Diese können in Kombination mit OP oder Radiochemotherapie die Heilungschancen bei Patienten mit lokalen bzw. lokalfortgeschrittenen Tumoren steigern, und bei fortgeschrittenen Karzinomen das Überleben von einigen Monaten auf mehrere Jahre steigern. Patienten, die eine Treibermutation haben, also eine Veränderung im Erbgut eines Tumors, die sein Wachstum antreibt, können heutzutage mit einer Tablettentherapie behandelt werden. Diese greift – anders als eine Chemotherapie – nicht alle Körperzellen, sondern gezielt die Mutation in der Tumorzelle an, um deren Wachstum zu hemmen. Diese Tablettentherapie haben weniger Nebenwirkungen als eine Chemotherapie.

Fachsymposium „Lungenkrebstherapie auf höchstem Niveau“
Die Entwicklungen der letzten Dekade und zukünftige Entwicklungen bei der Diagnose und Behandlung von Lungentumoren stellt das Fachsymposium „Lungenkrebstherapie auf höchstem Niveau“ am Samstag, 5. Oktober, von 9 bis 14.30 Uhr im St. Vinzenz-Haus (Zugang über Nußbaumstraße 5) vor. Eine Einführung beleuchtet die Bedeutung von (Lungen-)Krebszentren. Im Anschluss schildert ein Betroffener, was er aus seiner Sicht von einem Lungentumorzentrum erwartet. Ein historischer Rückblick zeigt die Entwicklung der Lungentumordiagnostik und -therapie in München und weltweit. Zwei weitere Plenarsitzungen widmen sich den Fortschritten der letzten Dekade, einerseits in der Diagnostik (Radiologie, Nuklearmedizin, Pathologie) und andererseits in der Therapie (Thoraxchirurgie, Strahlentherapie, Systemtherapie).

Kontakt:
Das Lungentumorzentrum möchte allen Lungenkrebspatientinnen und -patienten und ihren Familien bei allen Anliegen zur Seite stehen, sei es bei der Diagnose, Behandlung oder auch für Zweitmeinungen. Diese können Kontakt aufnehmen unter:

Standort LMU Klinikum
Marchinoninistraße 15
81377 München
Telefon: 089-4400-52590
Zuweiser-Handy: 0152 5492 4226
Mail: pneumologie@med.uni-muenchen.de
www.lungentumorzentrum-muenchen.de

Standort Asklepios Lungenklinik Gauting
Robert-Koch-Allee 2
82131 Gauting
Telefon: 089-85791-0
Mail: pneumologie@med.uni-muenchen.de
www.lungentumorzentrum-muenchen.de

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