Paula Loibl über „Schlaganfall und Altersmedizin“
Vortrag bei der Sudetendeutsche Landsmannschaft Städtedreieck
Wenn ein Vortrag inhaltlich hochinformativ ist und es der Referentin gelingt, den Spannungsbogen hochzuhalten, dann darf er auch einmal etwas länger sein. So geschehen im Naabtalpark (Heuser-Stuben) bei der Sudetendeutschen Landsmannschaft Städtedreieck, als sich Paula Loibl trotz tropischer Temperaturen auch nach einer Stunde über die ungeteilte Aufmerksamkeit und anschließend über reichlich Beifall der knapp 30 Zuhörer*innen freuen durfte. Die Leitende Oberärztin am Burglengenfelder Krankenhaus referierte über die Themen „Schlaganfall und Altersmedizin“ und hatte auch manchen guten Rat dabei.
Vorsitzende Sigrid-Ullwer-Paul und 2. Bürgermeister Bernhard Krebs als einer ihrer Stellvertreter hatten den Vortrag in die Wege geleitet – der Nachmittag, der im Rahmen des Landkreis-Cafè stattfand, begann mit einem kurzweiligen Film von Josef Paul über die zurückliegende Rhön-Fahrt der Burglengenfelder Landsmannschaft; im Ausblick auf anstehende Aktivitäten verriet Bernhard Krebs, dass aufgrund der großen Nachfrage wieder ein böhmisch-sudetendeutscher Kochkurs bei der VHS in Planung sei.
Höhepunkt des Nachmittags war aber der Vortrag von Paula Loibl, in dem sie nicht nur anschaulich die Leistungskraft und optimalen Bedingungen der Asklepios Klinik im Städtedreieck hinsichtlich Schlaganfallversorgung und Altersmedizin beschrieb, sondern auch wertvolle Informationen gab.
Bestmögliche medizinische Versorgung bei einem Schlaganfall
Seh- und Sprechstörungen, Taubheitsgefühl, Lähmungserscheinungen, Schwindel, starker Kopfschmerz – all dies können Anzeichen für einen Schlaganfall sein. Ob es ein solcher ist, können auch medizinische Laien mit einem einfachen Test relativ sicher erkennen: Man bittet die betroffene Person zu lächeln, beide Arme gleichzeitig zu heben und einen einfachen Satz verständlich zu formulieren. Gelingt dies nicht, zählt jede Minute und muss sofort der Notruf gewählt werden.
In Burglengenfeld werden jährlich rund 300 Patienten mit Schlaganfall behandelt. Dabei greife ein Rädchen nahtlos in das andere – und könne man an der Klinik noch zwei Besonderheiten vorweisen: Im Rahmen von TEMPiS (Telemedizinisches Projekt zur integrierten Schlaganfallversorgung in der Region Süd-Ostbayern) sei man mit den Schlaganfallzentren in München Harlaching und am Universitätsklinikum Regensburg via Telemedizin verbunden, zudem nimmt die Klinik an dem Projekt „Flying Interventionalist“ (FIT) teil, was heißt: Im Fall der Fälle wird ein dafür ausgebildeter Facharzt für Neuroradiologie aus München mit dem Hubschrauber nach Burglengenfeld eigens eingeflogen.
Wichtig: Gemeinsames Essen, das Freude macht
Im zweiten Teil des Vortrags ging Paula Loibl auf die Altersmedizin ein. Als Leiterin der kürzlich eröffneten Abteilung „Akutgeriatrie“ am Burglengenfelder Krankenhaus berichtete sie u.a. aus dem Alltag und unterstrich die Notwendigkeit einer eigenen Altersmedizin, wenn bei Patienten zur akuten Erkrankung häufig gleich mehrere andere Krankheiten hinzukommen, die sich gegenseitig verschlechtern können.
Beim Thema Ernährung im hohen Alter hatte die Medizinerin neben dem Rat, genügend Eiweiß zu sich zu nehmen, vor allem einen gemeinschaftlichen Rat: „Wenn es irgendwie möglich ist, sollte man versuchen, gemeinsam mit anderen Menschen zu essen. Es kommt ja nicht von ungefähr, dass viele alte Menschen deshalb mangelernährt sind, weil sie einsam sind – und „es für sich allein eh nicht lohnt zu kochen“. Essen aber ist vor allem auch Lebensqualität, sozialer Kit und soll Freude machen.“ Und genau das befolgten die Teilnehmer der Veranstaltung dann auch bei gemeinsamen Kaffee und Kuchen.