Gemeinsam gegen den Hausärztemangel
Asklepios Klinik im Städtedreieck und niedergelassene Praxen bilden Allgemeinmediziner aus
Die Diagnose klingt verheerend: bereits in den nächsten zehn Jahren könnte Deutschland unter akutem Hausärztemangel leiden. Besonders betroffen sind die ländlichen Gegenden. Damit sich die fehlenden Allgemeinmediziner nicht zu einer chronischen Krankheit im Städtedreieck entwickeln, hat sich die Asklepios Klinik gemeinsam mit niedergelassenen Praxen zu einem Weiterbildungsverbund zusammengeschlossen.
„Wir sind uns im Klaren, wie wichtig Hausärzte für die Gesundheitslandschaft sind. Schließlich sind sie meist die erste Anlaufstelle für Patienten“, sagt Geschäftsführer Felix Rauschek. Mit der Verbundweiterbildung Allgemeinmedizin wolle man deshalb gemeinsam mit niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen gegen den drohenden Mangel kämpfen. Zum Netzwerk gehören eine Reihen verschiedener Hausarztpraxen aus der Region.
In der Praxis bedeutet das, dass die Nachwuchs-Mediziner drei Jahre ihrer Ausbildungszeit im Krankenhaus verbringen, zwei in einer Facharztpraxis – in derselben Gegend, ohne Organisationsaufwand. Ein großer Vorteil, wie Dr. Franz Josef Riedhammer – seit Jahren für die Weiterbildung an der Asklepios Klinik verantwortlich – erklärt: „Während der Ausbildung muss man verschiedene Facharztstationen durchlaufen. Wenn sich die Kandidaten selbst um die Plätze in Kliniken und bei niedergelassenen Praxen kümmern müssen, nimmt das sehr viel Zeit in Anspruch.“ Im Weiterbildungsverbund erhielten die jungen Ärzte quasi ein Rund-um-Sorglos Paket und können sich ganz auf ihren Beruf konzentrieren. „Wer seine Weiterbildung zum Allgemeinmediziner startet, weiß bereits, dass er die benötigten Ausbildungsplätze sicher hat.“
Diese Erfahrung hat auch Nachwuchsmedizinerin Carina Stoll gemacht. Sie hat einen Teil ihrer Ausbildung bereits in der Allgemeinarztpraxis von Dr. Jürgen Reichold und Dr. Gerhard Preisl verbracht und ist im Moment an der Asklepios Klinik im Städtedreieck tätig. „Ich musste mich nicht mehr extra bewerben, sondern hatte meinen Platz sicher, kannte schon einige Ärzte.“ Jetzt hat sie noch zwei Jahre Klinikdienst vor sich, bevor sie ihre Weiterbildung abgeschlossen hat und dann als Hausärztin arbeiten will. Genau andersherum läuft es bei ihrem Kollegen Dr. Thorsten Schmidt. Der Mediziner, der im Dienste der Bundeswehr steht, hat bereits 18 Monate Dienst an der Klinik absolviert, vertieft nun seine Kenntnisse in der Praxis Dres. Reichold/Preisl und sieht in der Verbundweiterbildung ebenfalls große Vorteile: „Ich kenne viele Patienten und ihre Krankengeschichte aus der Klinik, das macht die Behandlung natürlich einfacher und effizienter. Der enge Kontakt zu den Fachabteilungen im Krankenhaus hilft außerdem.“
Auch in der Zukunft möchte die Asklepios Klinik im Städtedreieck das Projekt Verbundweiterbildung weiter stärken und noch engere Netze mit niedergelassenen Praxen knüpfen. So dass die Prognose für den Hausärztemangel im Städtedreieck nur lauten kann: beste Chance auf Heilung.