Nerven aus Draht, Geduld und Power: Pflege? Ein Job auch für Männer!
Was passiert, wenn ein Patient in die Notaufnahme eingeliefert wird? Wie läuft eine Endoskopie ab? Und mit welchen Übungen kann Patienten nach einer OP beim Gesundwerden geholfen werden? Viele Fragen, viele Antworten. Die gab es für die fünf Jungs, die beim „Boys‘ Day“ an der Asklepios Klinik im Städtedreieck teilgenommen haben. Nach dem spannenden Schnuppertag ist klar: Der Beruf des Pflegers ist ganz schön fordernd und vielseitig, aber echt cool – und sicherlich nicht nur was für Mädchen.
„Piep, piep, piep“ macht das Gerät und allerlei Zahlen blinken auf dem kleinen Monitor über dem Bett im Ambulanz-Zimmer. Ein Patient liegt nicht darin. Daniel steht daneben und guckt mit großen Augen auf die feinen Linien, die im Zickzack-Muster über das Display tanzen. An seinem Finger steckt ein kleines Hütchen, ein dünner Schlauch führt zurück zum Bildschirm. „Wenn ein Patient bei uns eingeliefert wird, dann wird ihm hier der Blutdruck, der Sauerstoffgehalt im Blut und der Puls gemessen“, erklärt Thomas Urbanski, Praxisanleiter und Krankenpfleger in der Notaufnahme. „Dein Puls ist gerade ein bisschen hoch“, stellt er fest und lächelt. „Aber das liegt wahrscheinlich an der Aufregung.“
Nervös, das darf man schon sein! Immerhin bekommt man nicht oft Einblick in einen so spannenden Beruf wie den eines Krankenpflegers. Daniel, Nico, Florian, Nico und Tolga, fünf Schüler der Klassenstufen 7 und 8 aus Schulen in Lappersdorf und Burglengenfeld, nutzten die Gelegenheit und tauchten tief ein in den Alltag verschiedener Bereiche: Ambulanz, Physiotherapie, Endoskopie und Funktionsdiagnostik.
Bevor die jungen Pfleger auf Probe – ausgestattet mit blütenweißer Dienstkleidung – in ihren einzelnen Abteilungen mit anpacken durften, erhielten sie von Pflegedienstleiterin Maike Mösges im Speisesaal der Klinik einen kurzen Überblick über das Krankenhaus und eine Einweisung in die sehr wichtigen Regeln der Hygiene. Und in den Speisesaal ging’s nach vier spannenden Stunden wieder zurück – zum gemeinsamen Mittagessen, bei dem die Fünf über ihre neuen Einsichten in einen anspruchsvollen Berufsalltag noch einmal richtig plaudern konnten.
Neue Rollenbilder gegen Fachkräftemangel – der „Boys’Day“
Ob nun Pflege, wie an der Asklepios Klinik im Städtedreieck, Erzieher, Konditor oder Florist... Es gibt viele Berufe, die bislang als „Frauenberufe“ gelten und in denen Männer noch immer unterrepräsentiert sind. Der „Boys‘ Day“, ein vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderter Aktionstag, will das ändern und bietet Schülern bisher seltene Einblicke in den Alltag dieser Berufsbilder. Ziel ist es, überholte Rollenbilder aufzubrechen, die noch immer die Berufswahl von Jugendlichen beeinflussen.