10. Februar im Mehrgenerationenhaus Saltendorf: „Schlaganfall, Schwindel, Schwäche, und Gefühlsstörungen“ im Fokus

Dr. Josef Zäch und Dorothee Kühnau informieren ab 19 Uhr über Ursachen und Therapien

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Foto: Frau Dorothee Kühnau (Leitende Oberärztin), Herr Dr. Josef Zäch (Ärztlicher Direktor)

BURGLENGENFELD. Nur 10 Prozent der Patientinnen und Patienten kommen nach dem Auftreten der Schlaganfall-Symptome innerhalb der ersten Stunde in die Klinik. Dabei kommt es jetzt auf jede Minute an, um schwere Schädigungen zu verhindern. Die größte Gefahr ist ein `Das wird schon wieder`, mit dem Patienten trotz Anzeichen oftmals Stunden abwarten. Währenddessen sterben Milliarden Hirnzellen.

 

Das größte Potenzial liegt in der Aufklärung der Bevölkerung – und ist auch erstes Ziel des Vortrags „Schlaganfall, Schwindel, Schwäche, Gefühlsstörungen, Ursachen, Abklärung und Therapiemöglichkeiten“, der am Montag, 10. Februar, ab 19 Uhr im Rahmen der Reihe „Klinik im Dialog“ im Mehrgenerationenhaus Saltendorf stattfindet.

 

Die Referenten sind ausgewiesene Experten auf dem Gebiet der Schlaganfall-Behandlung, denn: Die erfahrene Neurologin Dorothee Kühnau und die leitende Oberärztin Paula Loibl im Team von Ärztlichen Direktor Dr. Josef Zäch kümmern sich in einem spezialisierten Team um die Schlaganfallversorgung an der Asklepios Klinik im Städtedreieck. In ihrem Vortrag legen Dr. Zäch und Kühnau besonderen Wert darauf, selbst komplexe Sachverhalte verständlich zu erklären und alle offenen Fragen zu beantworten.

 

Der kostenlose Vortrag findet in Kooperation mit der vhs im Landkreis Schwandorf statt, die Anmeldung erfolgt via info@vhs-staedtedreieck.de oder Telefon 09471 / 3022-333.

 

Jeder Schlaganfall ist ein Notfall - 112!

Seh-, Sprach- und Schluckstörungen, Taubheitsgefühl, Lähmungserscheinungen, Schwindel, starker Kopfschmerz – all dies können Anzeichen für einen Schlaganfall sein. Ob es ein solcher ist, können auch medizinische Laien mit einem einfachen Test relativ sicher erkennen: Man bittet die betroffene Person zu lächeln, beide Arme gleichzeitig zu heben und einen einfachen Satz verständlich zu formulieren. Gelingt dies nicht, zählt jede Minute und muss sofort der Notruf 112 gewählt werden.

 

Mit TEMPiS zur optimalen Schlaganfallversorgung

Jede Sekunde zählt. In Burglengenfeld, wo man regelmäßig durch die Fachgesellschaft der Neurologie als Stroke Unit rezertifiziert wird, greift auch bei der Schlaganfallversorgung ein Rädchen nahtlos in das andere. Hier ist man dank erfahrener Mediziner*innen, eingespielter Prozesse und modernster Technik bestens vorbereitet.

 

Und: Als Mitglied der ersten Stunde und eine von 24 Kliniken ist das Burglengenfelder Krankenhaus seit 2003 im Rahmen von TEMPiS (Telemedizinisches Projekt zur integrierten Schlaganfallversorgung in der Region Süd-Ostbayern) mit den Schlaganfallzentren in München Harlaching und am Universitätsklinikum Regensburg via Telemedizin verbunden.

 

Ganz praktisch bedeutet dies: Kommt jemand auch außerhalb der regulären Dienstzeiten mit auffälligen Schlaganfall-Symptomen in die Klinik, wird sofort eine Computertomographie (CT) von seinem Gehirn erstellt. Parallel dazu wird eine Verbindung zum Schlaganfallzentrum hergestellt, wo ein spezialisierter Neurologe ohne Zeitverlust die CT-Aufnahmen sieht. Der Patient wird vor einen Computer mit Videokamera gebracht, so dass ihn der diensthabende Arzt gemeinsam mit dem Spezialisten in München oder Regensburg untersuchen kann. 

 

Gemeinsam entscheiden sie, was die wirksamste Therapie ist: Entweder mit einem Medikament auflösen (Lyse) oder kleinsten Kathedern (Thrombektomie) das Blutgerinnsel im Gehirn auflösen. Bei Letzterem wird der Patient an die Regensburger Universitätsklinik zu einem dafür eigens ausgebildeten Facharzt für Neuroradiologie gebracht.

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