Keine Angst vor dem Zeugnis
- Chefärztin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Asklepios Fachklinikum Brandenburg rät zu Verständnis und Stärkung des Selbstvertrauens
- Unterstützende Angebote gibt es in den Schulen
- Anstieg psychischer Probleme von Kindern und Jugendlichen durch die Corona-Pandemie
Brandenburg, 11. Juli 2024 - Rund 280.000 Schülerinnen und Schüler im Land Brandenburg bekommen am 17. Juli ihre Zeugnisse und starten in die Sommerferien. Bei vielen Kindern und Jugendlichen löst allein der Gedanke an die Zeugnisübergabe schon Bauch- oder Kopfschmerzen aus. Die Angst vor schlechten Noten und deren Folgen ist oft groß.
Auch wenn das Zeugnis nicht ganz so rosig ist, rät Antje Schiebel, Chefärztin der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Asklepios Fachklinikum Brandenburg, den Zeugnistag dennoch zu etwas Besonderem zu machen. „Der Tag ist der Abschluss eines langen und anstrengenden Schuljahres mit allen Höhen und Tiefen. Nehmen Sie sich Zeit. Sehen Sie sich gemeinsam mit Ihrem Kind das Zeugnis an. Und schauen Sie zuerst auf das, was gut geklappt hat. “ empfiehlt die Expertin besorgten Eltern. „Erkennen Sie die Leistung Ihres Kindes an. Akzeptieren Sie die Schwächen und achten Sie besonders auf die Stärken. Kinder und Jugendliche brauchen Selbstvertrauen.“
Am besten gegen die Angst hilft, wenn die Kinder reden. Und dafür ist die Schule bei Zeugnisproblemen der richtige Ort. In den meisten Schulen stehen Schulsozialarbeiter oder Vertrauenslehrer zur Verfügung, in einigen Schulen gibt es Schulpsychologen. Natürlich ist auch der Klassenlehrer eine gute Anlaufstelle. „Über das Problem zu sprechen kann sehr entlasten“ weiß Antje Schiebel. “Manchmal sind es sogar die Mitschüler, die unterstützen können.“
Die Kinder- und Jugendpsychiaterin sieht einen signifikanten Anstieg psychischer Probleme seit der Corona-Pandemie. Ängste haben sich verschärft, Depressionen treten häufiger auf. „Die Angst vor der Schule ist bei uns in der Kinder- und Jugendpsychiatrie ein großes Thema. Wir sehen viele Bemühungen in den Schulen, tolle Projekte und engagierte Pädagogen. Dennoch fühlen sich viele Kinder und Jugendliche abgehängt.“
Gerade vor den Sommerferien ist in der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Asklepios Fachklinikum Brandenburg immer viel los. „Mit dem Beginn der Ferien kehrt meist etwas Ruhe ein. Wir sprechen dann manchmal von einer Heilung in den Ferien. Die Kinder sind entlastet. Sie verdrängen das Thema Schule bis zum allerletzten Ferientag. Am Abend vor dem ersten Schultag beginnen dann wieder Bauchweh und Schlaflosigkeit“ berichtet die Chefärztin.
Ratlosen Eltern empfiehlt sie, bei schulischen Ängsten und Problemen des Kindes immer den engen Kontakt zur Schule zu suchen, mit dem Klassenlehrer oder Schulsozialarbeiter zu sprechen. Halten die Sorgen an, ist keine Besserung in Sicht, kann eine psychische Erkrankung vorliegen. „Wir haben hier im Asklepios Fachklinikum Brandenburg für Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichen schulischen Problemen sehr gute Behandlungsmöglichkeiten, stationär und ambulant. Wir nehmen teilweise auch die Eltern mit auf, um zu schauen, ob der Ursprung der Beschwerden eventuell in der Familie liegt. Im besten Falle können wir dann allen helfen“ erklärt Antje Schiebel.
Jederzeit erreichbar und aufnahmebereit
In der Zentralen Aufnahme der Kinder- und Jugendpsychiatrie werden alle Notfälle und prästationären Patienten der Klinik professionell koordiniert. Ob Vorstellung durch den einweisenden Arzt, Selbstvorstellung oder auch bei Vorstellung durch den Notarzt oder durch die Rettungssanitäter - alle Patienten werden hier in einem Computersystem registriert, erste Untersuchungen und Behandlungen gestartet und alles weiter Notwendige veranlasst. Eine Aufnahme ist rund um die Uhr möglich.
Bitte rufen Sie uns jederzeit an: 03381 - 78 1515!
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