Erfolgreicher Abschluss der Weiterbildung zur „Fachkraft für Psychiatrische Pflege“

Am 21. März 2017 war es wieder einmal so weit. Nach zweijähriger Weiterbildungszeit haben siebzehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Weiterbildung zur „Fachkraft für psychiatrische Pflege“ in der Weiterbildungsstätte der Asklepios Psychiatrie Niedersachsen GmbH erfolgreich abgeschlossen.

Am 21. März 2017 war es wieder einmal so weit. Nach zweijähriger Weiterbildungszeit haben siebzehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Weiterbildung zur „Fachkraft für psychiatrische Pflege“ in der Weiterbildungsstätte der Asklepios Psychiatrie Niedersachsen GmbH erfolgreich abgeschlossen.

Wir gratulieren allen Teilnehmerinnen und Teilnehmer ganz herzlich zu Ihrer neuen Berufsbezeichnung!

Besonders ausgezeichnet wurden von uns in diesem Rahmen zwei Teilnehmerinnen, die sich durch ihre besondere Leistung einen kleinen Anerkennungspreis verdient hatten:

  • Frau Larissa Dörge (Maßregelvollzugszentrum Moringen) mit einem sehr guten Gesamtergebnis.
  • Fr. Fabiana Thiele (Klinikum Kassel) mit Ihrer Projektarbeit, in der sie eine Angehörigenvisite auf ihrer Station etabliert.

Informationen über die Weiterbildung

Die Weiterbildungsstätte im Bildungszentrum der Asklepios Psychiatrie Niedersachsen GmbH ist staatlich anerkannt und bietet für examinierte Altenpfleger/-innen und Gesundheits- und Krankenpfleger/-innen eine Weiterbildung mit dem Schwerpunkt auf Psychiatrische Pflege an. Die Weiterbildung dauert zwei Jahre. Mit erfolgreichem Abschluss erhalten die Teilnehmer/-innen eine staatliche „Erlaubnis“ zur Führung der gesetzlich geschützten Berufsbezeichnung Fachkraft für psychiatrische Pflege.

Die Inhalte der Weiterbildung werden theoretisch und praktisch vermittelt. Zusätzlich zu 720 Unterrichtsstunden in der theoretischen Weiterbildung arbeiten die Teilnehmer/-innen während der Praktika in drei unterschiedlichen psychiatrischen Fachbereichen und beenden die Weiterbildung mit einem umfangreichen Erfahrungsgewinn. Die Fachbereiche sind nach folgenden Schwerpunkten unterteilt:

  • Allgemeine Psychiatrische und Psychotherapeutische Pflege
  • Gerontopsychiatrische oder Gerontologische Pflege
  • Kinder- und Jugendpsychiatrische Pflege
  • Pflege Abhängigkeitserkrankter
  • Pflege von Menschen mit Intelligenzminderung oder mit Störungen in der geistigen Entwicklung und psychiatrischen Auffälligkeiten
  • Forensisch Psychiatrische Pflege
  • Ambulante Pflege

Weiterbildungsziele

Mit der Weiterbildung haben sich die Teilnehmer/-innen für vielfältige Aufgaben im Rahmen einer umfassenden Patientenpflege und -betreuung qualifiziert. Aufgaben sind die Planung und Durchführung von Patientengruppen, die Beratung und Anleitung von Patienten und deren Angehörigen (Psychoedukation), die Planung und Unterstützung der Alltagsbewältigung in der ambulanten fachpsychiatrischen Pflege, die Durchführung von Expositionstrainings für Patienten mit Ängsten oder Essstörungen, Hilfen für die Planung der Tagesstruktur und Freizeitgestaltung und der sozialen Integration, um Patienten auf einem Weg zurück in die Familie oder zurück auf den Arbeitsplatz zu unterstützen. Für die Unterstützung von Menschen mit schweren psychischen Traumatisierungen werden von Pflegenden Skillstrainings angeboten. Auch das Erkennen von Frühsymptomen zum Beispiel einer sich schleichend entwickelnden Schizophrenie oder das frühzeitige Erkennen einer sich möglicherweise entwickelnden Suizidalität gehören zu den Grundlagen der Weiterbildung.

Dieses sind nur einige Beispiele aus einem enorm breiten Spektrum von Angeboten und Möglichkeiten, die eine Spezialisierung auf die psychiatrische Pflege bietet.

Organisation der Weiterbildung

Durch die Kooperation mehrerer Kliniken der Region hat sich inzwischen ein Weiterbildungsverbund etabliert, der positive Rahmenbedingungen für diese Fachweiterbildung bietet. Alle beteiligten Kliniken haben einen hohen Anspruch an Ihre Patientenversorgung, so dass die praktische Weiterbildung in einem Rahmen stattfinden, der durch ein hohes pflegerisches und medizinisches Qualitätsniveau geprägt ist. Aktuell sind im Weiterbildungsverbund folgend Kliniken (Nennung in alphabetischer Reihenfolge) engagiert.

  • Die Asklepios Fachkliniken in Göttingen und Tiefenbrunn
  • Das Ludwig-Noll-Krankenhaus (Klinikum Kassel / Gesundheit Nordhessen)
  • Das Maßregelvollzugszentrum Niedersachsen mit den Standorten Göttingen und Moringen
  • Das Ökumenische-Hainich-Klinikum in Mühlhausen
  • Die Universitätsmedizin Göttingen (UMG).

Des Weiteren bietet uns die Stadt Göttingen (vielen Dank an dieser Stelle) die Möglichkeit, auch ambulante Praktika beim Sozialpsychiatrischen Dienst des Gesundheitsamtes der Stadt Göttingen anzubieten.

Die Kosten für die Weiterbildung werden in einem Umlageverfahren ermittelt, und von den beteiligten Kliniken anteilig nach der Anzahl der dafür freigestellten Mitarbeiter berechnet. Fachlich ist die Weiterbildungsstätte dem Sozialministerium (Ministerium für Soziales, Jugend und Familie, Außenstelle Lüneburg) unterstellt.

40-jähriges Jubiläum

Die Weiterbildungsstätte, die am ehemals Niedersächsischen Landeskrankenhaus in Göttingen gegründet wurde, wird in diesem Jahr 40, was wir in der zweiten Jahreshälfte feiern werden.

Ausblick

Bedingt durch die Ergebnisse der Pflegeforschung in der jüngeren Zeit aber auch durch gesetzliche Rahmenbedingungen (Kranken- und Altenpflegegesetz) wird Pflege zukünftig mehr Verantwortung im Rahmen der Patientenversorgung übernehmen. So gibt es spannende Projekte, die in den nächsten Jahren zunehmend die Krankenhauslandschaft und speziell Behandlungssettings und das Klima auf psychiatrischen Stationen beeinflussen werden. Zu nennen ist hier zum Beispiel eine aus England stammende Arbeit von Len Bowers, aus der das Safewardsmodell entstanden ist. Dabei setzt sich die Pflege aktiv dafür ein, stationäre Behandlungssettings so zu verändern, dass Rahmenbedingungen und Auslöser für Aggression und Gewalt dahingehend verändert werden, dass eine Reduktion von gewaltauslösenden Faktoren erfolgt, so dass auf den Einsatz von Zwangsmaßnahmen und Medikamenten weitestgehend verzichtet werden kann. Wir stehen hier noch relativ am Anfang einer Entwicklung, die aber zukünftig das Bild und die Außenwahrnehmung psychiatrischer Arbeit und psychiatrischer Kliniken verändern wird.

Weiterführende Informationen zur Weiterbildung finden Sie in unserem Flyer

Kontakt

Asklepios Psychiatrie Niedersachsen GmbH

Rosdorfer Weg 70
37081 Göttingen
E-Mail: poststelle.goettingen@asklepios.com
www.asklepios.com/goettingen

Andreas Gawlick

Leiter der Weiterbildungsstätte
Tel.: (0551) 402 29 10
Fax: (0551) 402 29 07
E-Mail: a.gawlick@asklepios.com

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