Experten informierten über Risiken des Schlaganfalls
Der Schlaganfall zählt zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland, dabei scheint kein Ende in Sicht. „Die Zahl der Schlaganfallpatienten und Diabetiker steigt kontinuierlich. Mangelndes Wissen in der Bevölkerung ist eine der maßgeblichen Ursachen dafür, denn Diabetes erhöht das Risiko für Herz- und Gefäßkrankheiten, wie Herzinsuffizienz und Schlaganfall deutlich“, erklärte Dr. Matthias auf dem Brinke, Chefarzt Neurologie der Asklepios Fachklinik Fürstenhof in Bad Wildungen.
Gemeinsam mit Chefarzt Dr. Ulf Jonas und den Oberärzten Mathias Noll und Dr. Tim Ebert standen die erfahrenen Mediziner sehr vielen interessierten Frauen und Männern aus dem gesamten Landkreis und angrenzenden Kreisen in einem roten Doppeldeckerbus vor der Stadtklinik bei Fragen rund um das Herz und den Schlaganfall persönlich Rede und Antwort. Unterstützt wurden sie von Stationsleiter Markus Ochse. Unter der Überschrift „Herzenssache Lebenszeit“ machte der Bus während seiner Aufklärungstour durch Deutschland am vergangenen Freitag in der Badestadt Halt.
In und vor dem Fahrzeug informierten die Ärzte gemeinsam mit weiteren Experten der Asklepios Kliniken Bad Wildungen über den Schlaganfall, Vorhofflimmern und Diabetes mellitus. Dabei bestimmte Markus Ochse die Blutzuckerwerte von Interessierten und maß deren Blutdruck. Ergänzend dazu bewerteten die Mediziner das Schlaganfallrisiko nach Auswertung eines speziellen Fragebogentests. Ein klassischer Risikofaktor für einen Schlaganfall sei Diabetes. „Erhöhte Blutzuckerwerte schädigen langfristig die Blutgefäße und fördern die Gerinnselbildung in den Gefäßen. Der Gefäßverschluss kann sich unter anderem in den Herzkranzgefäßen ereignen, was zu einem Herzinfarkt führt“, erklärte Dr. Jonas. Häufig betreffe er aber auch die Gefäße, die das Gehirn versorgen. „In diesem Fall kommt es zu einem Schlaganfall. Generell ist bei Diabetes das Schlaganfallrisiko zwei- bis viermal erhöht.“ Mindestens 20 Prozent aller Schlaganfallpatienten in Deutschland seien zuckerkrank, darauf wies Dr. auf dem Brinke hin. Ein weiterer zentraler Risikofaktor für einen Schlaganfall sei das Vorhofflimmern, eine häufig zu spät diagnostizierte Herzrhythmusstörung. In Deutschland seien schätzungsweise rund 1,8 Millionen Menschen davon betroffen.
Dr. auf dem Brinke: „Vorhofflimmern bringt das Herz aus seinem gewohnten Takt. Der regelmäßige Blutfluss wird gestört – Blut kann sich in den Vorhöfen stauen, verklumpen und Gerinnsel bilden. Problematisch wird es, wenn sich eines dieser Gerinnsel löst und über die Blutbahn ins Gehirn wandert.“ Dort drohe der Verschluss von Gefäßen, was oft zu einem folgenschweren Schlaganfall führt. Mit zunehmendem Alter kann es, vor allem im Verbund mit Risikofaktoren wie hoher Blutdruck, Diabetes mellitus, Rauchen und Übergewicht, zu einer Arteriosklerose kommen. „Das bedeutet, dass die Arterien, die das Gehirn mit Blut versorgen, langsam verkalken und sich dadurch Engstellen bilden können“, erläuterte Dr. Jonas.
Patienten mit Vorhofflimmern könnten ihr deutlich erhöhtes Schlaganfallrisiko durch eine gesunde Lebensweise und mit Hilfe von Blutgerinnungshemmern, beispielsweise in Form von Tabletten, senken. Vorausgesetzt sie wüssten von ihrer Erkrankung. Jeder Mensch könne durch sein Verhalten das persönliche Schlaganfallrisiko verringern. Wie bei vielen Krankheiten gehörten der Verzicht auf das Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum sowie eine gesunde, ausgewogene Ernährung und ausreichende, regelmäßige Bewegung zu den vorbeugenden Maßnahmen, empfiehlt das Fachärzteteam der Asklepios Kliniken Bad Wildungen.