Blick ins Innere – Stadtklinik Bad Wildungen setzt in der Endoskopie auf modernste Technik
In der Diagnostik reicht es oftmals nicht aus, den Menschen nur von außen zu betrachten - viele Krankheiten lassen sich erst mit einem Blick ins Innere erkennen. Bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde das erste Endoskop konstruiert, das mit Hilfe einer Röhre und einer Kerze als Lichtquelle erstmals die Untersuchung von Speiseröhre, Kehlkopf oder hinteren Nasenrachenraum ermöglichte. Doch erst 150 Jahre später gab es die Technik, das Licht mittels Glasfasern durch einen flexiblen Schlauch zu leiten – das war der Beginn der modernen Endoskopie.
Neben dem einfachen Hineinschauen, ist es mittlerweile sogar möglich, mit kleinsten Instrumenten auch direkt zu operieren oder Proben zu entnehmen. Die Asklepios Stadtklinik Bad Wildungen verfügt seit Kurzem über zwei neue Geräteeinheiten, die dem aktuellen Höchststandard entsprechen. Dr. Rolf Lange, Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologie und Diabetologie, hat seit fünf Jahren die Leitung der ambulanten Abteilung inne, in der endoskopische Untersuchungen durchgeführt werden. „Mit der neuen Technik können wir Magen- und Darmspiegelungen, Bronchoskopien und Endosonographien durchführen“, zählt er einige der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten auf. „Letztere hilft uns, in dem wir über die Speiseröhre, die Luftröhre oder den Darm noch näher an Organe herankommen, um mit Ultraschall speziell die Tumorausbreitung oder den Lymphknotenbefall besser feststellen zu können“, so der Mediziner.
Die Verbesserung zu früheren Geräten ist die hohe Bildauflösung auf dem Monitor, das ermöglicht noch genauere Nahaufnahmen, außerdem verfügt sie über sogenannte Künstliche Intelligenz. „Diese dient zur Detektion von Raumforderungen der Schleimhaut“, geht der Facharzt ins Detail, „das erhöht die Auffindungsrate von Polypen, der Vorstufe von Krebs“. Zusätzlich ist das Endoskop mit einer besonderen Vorrichtung zur Straffung von Gewebefalten ausgestattet – dadurch werden auch für gewöhnlich versteckte Bereiche sichtbar. „So finden wir Auffälligkeiten eher, was wiederum zu einer höheren Untersuchungssicherheit führt und die Diagnostik weiter verbessert“, betont Dr. Lange den wichtigen Fortschritt. Die neue Technik wird in der Allgemeinmedizin, der Inneren, der Gastroenterologie und der Pulmologie eingesetzt – die Mehrheit der Patient:innen in der Endoskopie-Abteilung kommt ambulant zur Untersuchung, etwa ein Drittel aus dem stationären Bereich der Stadtklinik. „Neben der visuellen Untersuchung, können wir parallel mikrochirurgische Eingriffe vornehmen, wie das Stillen von Blutungen oder die Entfernung von Wucherungen im Magen-Darm-Trakt“, beschreibt der Spezialist die Vorgehensweise. „Die Nähe zur stationären Abteilung ist ein großer Vorteil, denn sie bietet eine optimale Schnittstelle“, sagt der Gastroenterologe, „bei bösartigen Tumoren etwa, können wir schnell einen weiteren Spezialisten hinzuziehen“. Auch bei Gefahr von Nachblutungen oder anderen Komplikationen sei die unmittelbare Nähe zu den klinischen Einrichtungen ein großer Standortvorteil, fügt er hinzu.
„Die Verzahnung klappt hervorragend“, lobt Lange die interdisziplinäre Zusammenarbeit, das spare wichtige Zeit und sei somit auch für die Patient:innen von Vorteil. „Durch die gute Auslastung der Geräte haben wir ein ständiges Training für das Personal“, macht Lange deutlich. Inzwischen ist die Abteilung auf drei Untersuchungsräume erweitert worden, die von fünf Voll- und Teilzeit-Mitarbeitenden betreut werden, darunter Endoskopie- und Pflegefachkräfte.
„Mit der engen Verzahnung zwischen den an der Behandlung beteiligten Sektoren im ambulanten und stationären Bereich durch das der Klinik angegliederte Medizinische Versorgungszentrum haben wir ein optimales Modell geschaffen, das uns ermöglicht, ortsnahe Gesundheitsversorgung auf höchstem Niveau anbieten zu können“, betont Geschäftsführerin Katrin Kern. In den weiteren Ausbau in eine hochmoderne Endoskopieabteilung hat Asklepios eine halbe Million Euro investiert.
Die Terminvergabe für die ambulante Endoskopie erfolgt montags bis freitags in der Zeit von 08-14 Uhr unter der Telefonnummer 05621-795 5725.
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