Experten der Asklepios Stadtklinik Bad Tölz geben Tipps für eine sichere Wintersportsaison
Trotz 2G und Maskenpflicht am und im Lift ist der Andrang in den Skigebieten im Oberland groß. Neben der Einhaltung der Regeln des Infektionsschutzgesetzes gilt es zudem, sicher die Piste runter zu kommen. Die Chefärzte Prof. Dr. med. habil. Peter C. Kreuz und Dr. med. Harald Rieger der Asklepios Stadtklinik Bad Tölz erläutern, wie sich Skiunfälle vermeiden lassen und was bei Notfällen auf der Piste zu tun ist.
„Skiunfälle vermeiden und im Notfall richtig handeln“
Rund 38.000 verletzte deutsche Skifahrer zählte der Deutsche Skiverband laut Unfallanalyse der Stiftung Sicherheit im Skisport in der Saison 2019/20. Darunter auch zahlreiche Kinder und Jugendliche. Gerade die Zahl der Knieverletzungen ist mit einem Anteil von 32 Prozent weiterhin hoch. In 19 Prozent der Fälle ist der Schulterbereich betroffen, bei immerhin 11,1 Prozent tragen die Opfer Verletzungen im Kopfbereich davon und 10 Prozent entfallen auf Hüfte und Oberschenkel. Neue Skitechniken und der Carving-Stil haben zu anderen Belastungen und noch höheren Geschwindigkeiten geführt. Dennoch hat sich das Verletzungsrisiko beim alpinen Skifahren seit 1980 mehr als halbiert und auch im Vergleich zur Saison 2018/2019 steht ein Rückgang um rund 6.000 Verletzungen zu Buche. Das sind zwar gute Nachrichten, allerdings bleibt die absolute Zahl der Verletzungen hoch. Erschwerend kommt hinzu, dass ein Großteil der Verletzungen schwer ist und operativ behandelt werden muss.
Um das Verletzungsrisiko zu minimieren, sollte die Vorbereitung auf die Saison bereits weit vor der ersten Abfahrt beginnen. Die Überprüfung des Skimaterials, sowie die Anpassung der Einstellungen an das Körpergewicht und die Körpergröße sind obligatorisch. Bevor es dann richtig auf die Piste geht, sollte ein Aufwärmtraining gemacht werden. So lässt sich das Verletzungsrisiko für Erwachsene und Kinder senken. „Das Wichtigste beim alpinen Skisport ist ein gut sitzender Helm. Kommt es zum Sturz, kann er einen Teil des Aufpralls dämpfen und so lebensbedrohliche Verletzungen verhindern“, erklärt der Chefarzt für Sportorthopädie, Arthroskopie und regenerative Gelenkchirurgie Prof. Dr. med. habil. Peter C. Kreuz.
„Auch das Aufwärmprogramm ist wichtig, da so der Stoffwechsel in Gang gebracht und die organische Leistungsfähigkeit gesteigert werden“, so Prof. Dr. Kreuz weiter. Außerdem gilt: Gönnen Sie sich auch Verschnaufpausen und überschätzen Sie sich nicht. Nach einem langen und kräftezehrenden Tag auf der Skipiste verletzen sich die meisten Fahrer gegen Ende bei einer der letzten Abfahrten. Sie schaffen es dann nicht mehr, kontrolliert zu fahren. Fehlt die Kraft, sind sie häufig nicht mehr in der Lage das Gleichgewicht zu halten, gegenzusteuern oder sich richtig aufzufangen. Es sind vor allem diese unkontrollierten Stürze, die dann leicht zu Verletzungen führen.
Erste Hilfe
Tut sich ein Wintersportler auf der Piste weh gilt es, erste Hilfe zu leisten. „Zunächst ist es wichtig den Unfallbereich, mit Skistöcken und Skiern abzustecken, ihn zu sichern“, schildert der Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie/Endoprothetik Dr. med. Harald Rieger, die ersten Schritte. Dann muss die Bergwacht verständigt werden. Bis zum Eintreffen der Retter darf das Opfer auf keinen Fall unterkühlen und sollte mit Jacken warmgehalten werden. „In der Zwischenzeit ist die/der Betroffene vorsichtig abzutasten, um zu klären wo der Schmerz liegt. Muss die Verletzung dann im Krankenhaus versorgt werden, werden die Patienten in der Asklepios Stadtklinik Bad Tölz bestens behandelt. In einer regulären Wintersportsaison werden zwischen Dezember und März rund 1.500 Patienten ambulant und stationär versorgt, die im Zusammenhang mit einem Wintersportunfall ins Tölzer Krankenhaus kommen.