Mit „da Vinci“ schonend aber effektiv gegen Prostatakrebs
Die Prostata ist eine kleine, etwa kastaniengroße Drüse unterhalb der Blase, die mit zunehmendem Alter neben Beschwerden beim Wasserlassen zur häufigsten Krebserkrankung beim Mann führen kann. Die moderne Medizin ermöglicht dabei ganz neue Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten. „Technische Fortschritte bei der Diagnostik und Behandlung von Prostatakrebs“. Zu diesem Thema veranstaltet die Abteilung für Urologie am 14. September um 18 Uhr einen Vortrag in der Aula der Asklepios Stadtklinik Bad Tölz. Der neue Chefarzt Prof. Dr. Roman Ganzer setzt dabei auch auf das hochmoderne „da Vinci“ OP-Robotersystem.
Seit 1. Juli 2017 ist Prof. Dr. med. Roman Ganzer Chefarzt der Urologie an der Asklepios Stadtklinik. Er ist ausgewiesener Spezialist auf dem Gebiet der Laparoskopischen Chirurgie, der Fokalen Therapie des Prostatakarzinoms, sowie der Roboter-assistierten (da Vinci) Chirurgie. Diese Verfahren bringen große Vorteile, auch bei der Behandlung von Prostatakrebs.
Für die Sicherung der Diagnose Prostatakrebs ist heutzutage eine Biopsie (Probenentnahme) notwendig. Hierbei kann ein Tumor aber unter Umständen verfehlt werden, was den Zeitraum bis zur Diagnose oft lange verzögert. Mit dem Start von Prof. Ganzer wurde die „Fusionsbiopsie der Prostata“ eingeführt. Bei diesem Verfahren kann unter Zuhilfenahme von MRT Bildern eine zielgenaue Biopsie krebsverdächtiger Areale erfolgen, was die Diagnostik präziser macht.
„Wenn die Diagnose Prostatakrebs gestellt wurde, kann heute sehr individuell vorgegangen werden. Heute liegen wissenschaftliche Erkenntnisse vor, dass Prostatakrebs sehr unterschiedliche Verläufe haben kann und nicht in jedem Fall eine Therapie (Operation oder Bestrahlung) notwendig ist“, betont Prof. Dr. Ganzer. Im Falle sehr früher Tumorstadien kann oft zur Überwachung geraten werden. In späteren Stadien kann eine fokale Therapie, bei der nur Teile der Prostata mittels Ultraschall verödet werden, eine sinnvolle Alternative darstellen.
Was tun, wenn der Tumor aggressiv ist?
Wenn der Tumor jedoch aggressiv ist, können Patienten von einer radikalen Therapie profitieren. Eine radikale Prostatektomie bietet neben der Strahlentherapie die höchste Aussicht auf Heilung. „Das „da Vinci“ Operationssystem bietet hierfür in den Händen eines erfahrenen Operateurs optimale Voraussetzungen“, so der Experte weiter.
An einer Steuerkonsole im Operationssaal sitzt der Operateur und blickt durch Sichtfenster. Die Hände befinden sich in je einer frei beweglichen Griffeinrichtung. Der Arzt führt von der Konsole mittels Hand- und Fußpedalen die Arme des “Roboters“, der die Bewegungen präzise und zitterfrei ausführt. Dabei wird die Handbewegung in kleinerem Maßstab auf die Arme des Roboters übertragen. Zudem wird das OP-Feld in gestochen scharfer 3D-Ansicht dargestellt.
So kann die Operation höchst präzise und für den Patienten so schonend wie möglich durchgeführt werden. Zu Einsatz kommt der „da Vinci“ nicht nur bei der Entfernung der Prostata bei Prostatakrebs, sondern auch bei Nierenkrebs oder auch beim Harnblasenkarzinom.
Nach Eingriffen mittels "da Vinci" sind die Patienten aufgrund der geringeren Schnittgröße, des kleineren Gewebetraumas sowie des in der Regel geringen Blutverlustes schneller wieder fit, benötigen weniger Schmerzmittel und entwickeln seltener Komplikationen als bei offenen Eingriffen. Diese und weitere Vorteile der modernen Prostatakrebsbehandlung wird Prof. Dr. Ganzer im Rahmen seines Vortrages am Donnerstag, 14 September erläutern und dabei auch auf weitere Behandlungsoptionen eingehen.
Der Termin auf einen Blick
Tölzer Gesundheitsforum
Technische Fortschritte bei der Diagnostik und Behandlung von Prostatakrebs
Referent: Prof. Dr. med. Roman Ganzer, Chefarzt Urologie
Donnerstag, 14.09.2017,18-20 Uhr
Aula der Asklepios Stadtklinik
Schützenstraße 17
83646 Bad Tölz
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Kontakt
Asklepios Stadtklinik Bad Tölz
Christopher Horn, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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