Verstopfung: Was tun, wenn sich nichts tut?

Das Problem ist weitverbreitet und doch ein Tabuthema: Verstopfung, auch Darmträgheit genannt. „Nicht jede Form von Verstopfung muss krankhaft sein“, beruhigt Dr. Hans Haase, Chefarzt für Allgemein- und Viszeral –und minimalinvasive Chirurgie an der Asklepios Stadtklinik Bad Tölz. Woran erkennt man, ob eine ärztliche Behandlung notwendig ist? Wie lässt sich die sogenannte krankhafte Obstipation therapieren? Was kann man selber tun? Diesen und vielen weiteren Fragen geht der Mediziner im Rahmen des Tölzer Gesundheitsforums zum Thema „Der träge Darm“ am 13. Oktober nach.

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„Der träge Darm.“ Zu diesem Thema informiert Dr. Hans Haase, Chefarzt für Allgemein- und Viszeral –und minimalinvasive Chirurgie am 13. Oktober.

Viele Menschen haben den Eindruck, unter einer Verstopfung zu leiden. Mehr als ein Drittel der Bevölkerung fühlt sich wegen eines trägen Darms beeinträchtigt, Frauen doppelt so oft wie Männer, ältere Menschen weitaus häufiger als jüngere. Eine chronische Verstopfung aber liegt bei weitaus weniger Menschen vor.

Belastbare Zahlen schwanken zwischen fünf und 15 Prozent. „Eine krankhafte Obstipation ist mit einer gelegentlichen Verstopfung, wie sie wohl ein jeder Mensch kennt, nicht zu vergleichen“, betont Dr. Hans Haase. Während eine gewöhnliche Verstopfung schon nach wenigen Tagen wieder abklingt, liegen bei der chronischen Darmträgheit mindestens zwei der folgenden Leitsymptome über einen längeren Zeitraum vor:  das Gefühl der unvollständigen Entleerung, der Eindruck einer Blockierung am Darmausgang, sowie ein harter und klumpiger Stuhl.

Wann ärztliche Hilfe nötig ist

„Der Leidensdruck bei Betroffenen ist immens“, weiß der Chefarzt. Doch der Gang zum Arzt wird oft vermieden. „Dabei lässt sich die chronische Obstipation gut therapieren.“ Dafür sei es wichtig, die Ursache für die Verstopfung zu klären. „Nur so können Empfehlungen für eine bessere Stuhlentleerung greifen“, betont Dr. Haase.

Außerdem müssten ernsthafte Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Schilddrüsenunterfunktion, Beckenbodenveränderungen, Darmtumore, neurologische Erkrankungen oder psychische Störungen, die auch Ursache für die chronische Obstipation sein können, ausgeschlossen werden. „Bei manchen Stuhlentleerungsstörungen, die zum Beispiel durch Aussackungen oder Einstülpungen des Mastdarms bedingt sind, können operative Eingriffe notwendig sein“, weiß der Chirurg.

Diese seien aber meist sehr gut verträglich und helfen dabei, die Lebensqualität der Betroffenen wieder zu steigern. Dr. Haase wird in seinem Vortrag auch darauf eingehen, welche Möglichkeiten es gibt und wann eine Operation sinnvoll sein kann. Er bietet einen Überblick über funktionelle Störungen der Magen-Darm-Passage und zeigt dabei Ursachen, Symptome, Diagnostik und Therapiemöglichkeiten auf. Das Tölzer Gesundheitsforums zum Thema „Der träge Darm“ soll aber nicht nur  als Vortrag verstanden werden. „Betroffene wie auch Angehörige sollen die Chance nutzen und im Anschluss gerne Fragen stellen.“ Beginn ist um 18 Uhr in der Aula der Klinik. Der Vortrag ist kostenlos. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Der Termin auf einen Blick
Tölzer Gesundheitsforum
Donnerstag, 13.10. 2016, 18-20 Uhr
Aula der Asklepios Stadtklinik Bad Tölz
Schützenstraße 17, 83646 Bad Tölz
Referent: Dr. Hans Haase, Chefarzt Allgemein- und Viszeralchirurgie 
Thema: Der träge Darm

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