Institut für Notfallmedizin (IfN) - Zentrum für medizinische Simulation
Wenn der Landrat zum Operateur wird
Seit Anfang Juli ist das neue OP-Robotersystem „da Vinci SI“ in der Urologie der Asklepios Stadtklinik Bad Tölz im Einsatz. Am 26. und 27. September hatten nun Mitarbeiter, Patienten und Besucher, niedergelassen Ärzte sowie Vertreter aus Politik und Wirtschaft die Gelegenheit, am „da Vinci“ Demogerät für einen Abend selbst zum Operateur zu werden und faszinierende Einblicke in die moderne High-Tech-Medizin zu gewinnen. Auch Landrat Josef Niedermaier überzeugte sich selbst vor Ort.
„da Vinci“-Robotersystem: Urologie der Asklepios Stadtklinik lud zum Demoabend
Der Operateur sitzt an einer Steuerkonsole im Operationssaal und blickt durch das stereoskopische Sichtfenster. Die Hände befinden sich in je einer frei beweglichen Griffeinrichtung. Der Arzt führt von der Konsole mittels Hand- und Fußpedalen die Arme eines “Roboters“, der die Bewegungen präzise verarbeitet und zitterfrei ausführt. Dabei wird die Handbewegung in kleinerem Maßstab auf die Arme des Roboters übertragen. Zudem wird das OP-Feld in gestochen scharfer 3D-Ansicht dargestellt. So funktioniert das neue OP-Robotersystem „da Vinci SI“.
„da Vinci ist eigentlich kein OP-Roboter, sondern lediglich ein System, das nur das macht, was ihm die Ärzte vorgeben“, erklärt Prof. Dr. Ganzer, Chefarzt der Urologie der Asklepios Stadtklinik. Die Expertise des Operateurs ist die entscheidende Voraussetzung. Prof. Ganzer ist ausgewiesener Spezialist auf dem Gebiet der Roboter-assistierten (da Vinci) Chirurgie.
Landrat testet „da Vinci“-Demogerät
Am 26. und 27. September konnten im Rahmen von verschiedenen Veranstaltungen Mitarbeiter, Patienten, Besucher, niedergelassene Ärzte der Region sowie Vertreter aus Politik und Wirtschaft an der „da Vinci Steuerkonsole“ sitzen und die Arme des Roboters steuern. Dafür hatte die Asklepios Stadtklinik gemeinsam mit der Firma Intuitive Surgical ein Demogerät des OP-Roboters in der Aula der Stadtklinik aufgestellt.
Neben zahlreichen niedergelassenen Ärzten der Region waren auch Landrat Josef Niedermaier (Freie Wähler) sowie Kreisrat Hans Sappl (Freie Wähler) und der Tölzer Stadtrat Ingo Mehner (CSU), allesamt auch Mitglieder im Beirat der Asklepios Stadtklinik, der Einladung von Chefarzt Prof. Dr. Roman Ganzer gefolgt und verschafften sich selbst einen Einblick von dem neuen OP-Robotersystem „da Vinci SI“.
„Das OP-Robotersystem „da Vinci, SI“ zeigt, welche Möglichkeiten die moderne High-Tech Medizin heute bietet. Ich habe die Gelegenheit gerne genutzt, einmal selbst die Arme des Roboters zu steuern. Sehr beeindruckend“, betont Landrat Josef Niedermaier.
Zum Einsatz kommt der „da Vinci“ unter anderem bei der Entfernung der Prostata (radikale Prostatektomie), bei Nierenkrebs oder auch beim Harnblasenkarzinom. Wie die aktuelle Literatur zeigt, sind Patienten nach Eingriffen mittels "da Vinci" schneller wieder fit, benötigen weniger Schmerzmittel und entwickeln seltener Komplikationen als bei offenen Eingriffen.
„Das „da Vinci“ Operationssystem ist ein Meilenstein für die Asklepios Stadtklinik Bad Tölz und völlig einzigartig in der Region. Wir leisten so einen wichtigen Beitrag zur exzellenten medizinischen Versorgung der Bevölkerung des Landkreises Bad Tölz- Wolfratshausen und des gesamten Oberlandes“, freut sich Geschäftsführer Johann Bachmeyer.
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