Zukunft der Geburtshilfe an der Stadtklinik ungewiss

Die Geburtshilfe an der Asklepios-Stadtklinik steht vor einer ungewissen Zukunft. Die beiden Belegärzte der Abteilung haben der Klinik signalisiert, dass sie den Kraftaufwand für ihre eigene Praxis, Operationen im Krankenhaus, 24-Stunden-Bereitschafte, Nacht- und Wochenendeinsätze dauerhaft nicht mehr leisten können. Daher hat sich die Klinikleitung mit den beiden Belegärzten einvernehmlich darauf verständigt, die Zusammenarbeit nur noch für einen Zeitraum von etwa sechs Monaten fortzuführen.

In den vergangenen Jahren hat die Asklepios Stadtklinik im Sinne Ihres Versorgungsauftrages und in Verantwortung für die gute Betreuung der werdenden Mütter in Bad Tölz und dem Landkreis erhebliche Anstrengungen unternommen, die Belegabteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe an zu erhalten.  Es wurde versucht, die Belegabteilung durch weitere Belegärzte zu stärken, alternativ dazu wurden die Möglichkeiten eine eigene Hauptabteilung mit festangestellten Ärzten aufzubauen, sowie die Wege einer Kooperation mit umliegenden Kliniken geprüft. Eine langfristig tragfähige Lösung konnte bislang nicht gefunden werden.

 

„Daher müssen wir uns mit der Tatsache auseinandersetzen, dass wir die Geburtshilfe an der Stadtklinik womöglich nicht dauerhaft werden fortführen können",  betont Geschäftsführer Dr. Joachim Ramming. „Dies hat zwei Gründe: Zum einen haben uns unsere beiden Belegärzte signalisiert, dass sie sich langfristig nicht in der Lage sehen, ihren hohen persönlichen Einsatz und den damit verbundenen Kraftaufwand dauerhaft aufrechtzuerhalten, mit dem sie die Geburtshilfe zum Wohle der werdenden Mütter und ihrer Kinder in der nunmehr seit anderthalb Jahren andauernden schwierigen Lage am Laufen gehalten haben. Zum anderen ist es auch der Stadtklinik nach einer Gesetzesänderung nicht mehr möglich, die Zusammenarbeit mit den Belegärzten in der gegenwärtigen Form fortzusetzen.“

 

Die Geschäftsführung der Asklepios Stadtklinik hat sich daher mit den beiden Belegärzten einvernehmlich darauf verständigt, die Zusammenarbeit nur noch für einen Zeitraum von etwa sechs Monaten fortzuführen.  Darüber hat die Geschäftsführung  auch den  Beirat der Klinik, den Betriebsrat sowie die betroffenen Mitarbeiter bereits informiert.

 

Den Belegärzten wird die Möglichkeit gegeben, die von ihnen betreuten Schwangeren noch wie geplant bis zur Geburt begleiten zu können. „Die Stadtklinik wird diese Zeit nutzen, um noch einmal den Aufbau einer eigenen Hauptabteilung zu prüfen und erneut intensiv daran zu arbeiten, neue Belegärzte zu finden. Dazu befinden wir uns in einem harten Wettbewerb um die wenigen am Markt verfügbaren Fachärzte“, so Dr. Ramming weiter.   Deutschlandweit sind aktuell mehr als 80 gynäkologische Chefarztstellen unbesetzt. Gleichzeitig sind immer weniger junge Ärzte bereit, die Tätigkeit eines Belegarztes auf sich zunehmen, mit der zum einen das persönliche wirtschaftliche Risiko der eigenen Praxis, zum anderen die zeitintensive ärztliche Nebentätigkeit im Krankenhaus verbunden ist.

 

„Wir sind unseren Belegärzten für ihr großes Engagement in den vergangenen Jahren und ihre Bereitschaft, die Geburtshilfe auf dem gegenwärtigen Niveau auch in den kommenden Monaten noch weiter zu begleiten, zu größtem Dank verpflichtet. Das gesamte Team der Geburtshilfe hat stets hervorragende Arbeit geleistet, und unser Dank gilt ebenso den übrigen Ärzten der Abteilung, den Hebammen und den Schwestern. Ohne ihren Einsatz hätten wir die Geburtshilfe angesichts der überaus angespannten Personallage nicht bis heute weiterführen können“, betont Dr. Ramming.

Seite teilen: