Neurologe der Asklepios Stadtklinik Bad Tölz mit Tipps zum bundesweiten Kopfschmerztag am 5. September
Der Deutsche Kopfschmerztag ist jährlich am 05.September im Kalender und wurde im Jahr 1999 von dem Bundesverband Deutsche Schmerzhilfe e.V. ins Leben gerufen, um über die verschiedenen Ausprägungen und Behandlungsmöglichkeiten von Kopfschmerzen aufzuklären. Kopfschmerzen sind belastend und schränken uns im Alltag ein – vor allem, wenn sie häufig und heftig sind. Sie können harmloser Natur sein, aber auch Ausdruck einer akuten und ernsten Erkrankung. Dr. med. Burkard Jochim, Oberarzt der Neurologie der Asklepios Stadtklinik Bad Tölz nimmt die Gelegenheit zum Anlass und informiert in dieser Pressemitteilung über Diagnose und Behandlungsoptionen.
Kopfschmerzen – harmlos, lästig oder gefährlich?
„Kopfschmerz ist nicht gleich Kopfschmerz. Je nach Ursache, Art, Ausprägung und Dauer der Schmerzen unterscheidet die Internationale Kopfschmerzgesellschaft (IHS) über 100 Varianten. Die meisten Kopfschmerzpatienten – mehr als 90 Prozent – leiden entweder an Migräne, an Spannungskopfschmerz oder Kopfschmerzen, die durch die Einnahme von Schmerzmitteln verursacht werden“, betont Dr. med. Burkard Jochim, Oberarzt der Abteilung für Neurologie der Asklepios Stadtklinik Bad Tölz. Wenn Beschwerden regelmäßig auftreten, nicht gut auf Schmerzmittel ansprechen oder Attacken immer häufiger vorkommen, ist ein Arztbesuch ratsam. Erster Ansprechpartner ist dann immer der Hausarzt und gegebenenfalls im Anschluss die Überweisung zum Neurologen.
Bei diesen „klassischen“ Kopfschmerzarten kann die Diagnose in den allermeisten Fällen ohne apparative Untersuchungen (Computer- oder Magnetresonanztomographie, Nervenwasserpunktion) aufgrund der Anamnese und der körperlichen Untersuchung gestellt werden. Diese diagnostischen Verfahren setzt der Arzt nur dann zusätzlich ein, wenn er bei nicht ganz eindeutiger Symptomatik andere Kopfschmerzursachen ausschließen muss, oder wenn Häufigkeit und Intensität der Schmerzen zunehmen und weitere Begleitsymptome auftreten.
Bei bestimmten Alarmsignalen sollten Betroffene indes sofort einen Arzt kontaktieren bzw. den Notruf wählen. Bei extrem starken Kopfschmerzen, die schlagartig innerhalb von Sekunden ihr Maximum erreichen, bei begleitender Nackensteife, hohem Fieber, epileptischen Anfällen oder akuten neurologischen Ausfallsymptomen (z. B. Lähmungen) ist Vorsicht und sofortiges Handeln angesagt.
Je nach Kopfschmerzart und Ausprägung können im akuten Fall eine intravenöse Behandlung, die Einstellung auf eine medikamentöse Behandlung sowie prophylaktische Behandlungen durchgeführt werden. „Bei langanhaltenden Kopfschmerzen sind je nach Art und Verlauf der Therapie auch lokale Injektionsbehandlungen z.B. mit Botulinumtoxin möglich“, so Dr. Jochim weiter. Botulinumtoxin A, besser bekannt als Botox, wird in besonders schweren Fällen bei chronischer Migräne eingesetzt. Die Injektion kann helfen, kommt aber nur unter ganz bestimmten Umständen in Frage.