So verhindern Sie einen Schlaganfall
Bad Tölz, 23. Februar 2016. „Schlaganfallprophylaxe – 10 Tipps zur Vorbeugung“, zu diesem Thema veranstaltete die Abteilung für Neurologie und Neurologische Frührehabilitation einen Vortrag in der Aula der Asklepios Stadtklinik Bad Tölz. Was sind erste Symptome eines drohenden Schlaganfalls? Welche Risikofaktoren gibt es und was können Patienten und Patientinnen im Alltag tun, um die Gefahr zu erkranken zu reduzieren? Diese und weitere Fragen beantwortete Chefarzt PD Dr. Rüdiger Ilg.
In Deutschland erleiden jährlich rund 270.000 Menschen einen Schlaganfall. Obwohl etwa 80 Prozent der Betroffenen über 60 Jahre alt sind, besteht auch in jungen Jahren ein Risiko. Ursache eines Schlaganfalls sind meist verstopfte Blutgefäße. Der Blutfluss ins Gehirn wird gestört. Die Hirnzellen erhalten nicht mehr genügend Sauerstoff und sterben ab. Neben plötzlichen Sprach- und Sehstörungen können auch kurzzeitige Lähmungserscheinungen oder ein Taubheitsgefühl einer Körperhälfte erste Anzeichen sein. Im Ernstfall zählt jede Sekunde. „Man sollte nach dem Auftreten solcher Alarmsignale keinesfalls abwarten und sofort den Rettungsdienst alarmieren“, betonte Chefarzt PD Dr. Rüdiger Ilg. Der Notarzt übernimmt dann die Erstversorgung des Patienten. In der Schlaganfall-einheit (Stroke Unit) der Asklepios Stadtklinik Bad Tölz wird dann die Art des Schlaganfalls ermittelt und versucht die verschlossenen Blutgefäße mittels modernster Behandlungsmethoden wieder zu öffnen.
Das persönliche Schlaganfall-Risiko reduzieren
Trotz moderner Medizin und großer Expertise ist der Schlaganfall jedoch weiterhin die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. Daher ist es umso wichtiger, die Risikofaktoren eines solchen Hirnschlages schon im Ansatz zu bekämpfen. Dazu gehören Rauchen, Übergewicht, erhöhte Blutfette und unbehandelte Herzrhythmusstörungen. „Die größte Gefahr birgt jedoch Bluthochdruck. Er sorgt für ein bis zu zwölfmal höheres Schlaganfall-Risiko“, betonte der Chefarzt. Er gab daher ein paar einfache Ratschläge für den Alltag, um eben jenes Risiko zu senken. An erster Stelle stehen körperliche Fitness und regelmäßige Bewegung. „Schon dreimal 30 Minuten Training pro Woche reichen aus. Nutzen Sie vor allem die Möglichkeiten die Ihnen der Alltag bietet. Lassen Sie ihr Auto ab und zu in der Garage und gehen Sie zu Fuß. Steigen Sie eine Haltestelle früher aus. Nehmen Sie die Treppe statt des Aufzugs. Das hat den großen Vorteil, dass Sie dabei auch ihr Körpergewicht reduzieren und so einen weiteren Risikofaktor bekämpfen“, riet Dr. Ilg den rund 150 anwesenden Zuhörern. Ein weiterer Schlüssel zu einer effektiven Schlaganfallprohylaxe ist eine gesunde Ernährung. „Es spricht nichts gegen den Sonntagsbraten einmal pro Woche. Sie sollten vor allem auf Fertigprodukte, übermäßige Kohlenhydrate und zu viel Salz verzichten und stattdessen die mediterrane Küche mit viel Obst und Gemüse, Kräutern, Olivenöl, Fisch und wenig rotem Fleisch bevorzugen. So können Sie Ihr persönliches Schlaganfallrisiko laut eine großen Studie um bis zu 40 Prozent vermindern“, so der Chefarzt weiter. Auch ein effektives Stress-Management hilft, das körperliche Wohlbefinden zu steigern und so die Entstehung von Bluthochduck und verstopften Blutgefäßen zu minimieren. „Setzen Sie Prioritäten. Machen Sie sich einen Plan für den Tag und nehmen Sie sich Entspannungsphasen und Ruhepausen. So können Sie ihr Stress-Level deutlich senken“, ergänzte der Neurologe. Dabei helfen schon einfache Maßnahmen wie das Ausschalten der automatischen E-Mailbenachrichtigung, oder der Push-Up Meldungen am Mobiltelefon. Mit einer genauen Analyse der Risikofaktoren, regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen, aber vor allem einer ausgewogenen Ernährung, ausreichend Bewegung und Stress-Kontrolle, lässt sich die Schlaganfallgefahr somit bereits entscheidend senken. Kommt es trotzdem zum Ernstfall, sind Patientinnen und Patienten in der Abteilung für Neurologie und Neurologische Frührehabilitation an der Asklepios Stadtklinik Bad Tölz in den besten Händen.
Weiterer Termin der Veranstaltungsreihe Tölzer Gesundheitsforum 2016. ist der 17. März 2016. Dann werden sich Dr. Johann Pichl, Chefarzt der Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie, Handchirurgie und Oberarzt Dr. Heinz Laprell mit dem Thema: „Behandlungsmöglichkeiten der Hüftgelenksarthrose“ befassen. Im Mittelpunkt der kostenlosen Fachvorträge steht immer die Verständlichkeit der jeweiligen Themen. Besucherinnen und Besucher sind zudem stets eingeladen, Fragen zu stellen. Beginn der Veranstaltungen ist immer um 18 Uhr.
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