Endometriosezentrum: Krankenhaus Agatharied und Asklepios Stadtklinik Bad Tölz verstärken Zusammenarbeit

Das Krankenhaus Agatharied und die Asklepios Stadtklinik Bad Tölz bauen ihre medizinische Zusammenarbeit aus. Im Rahmen des Endometriosezentrums werden gynäkologisch-urologische Patienten landkreis-, klinik- und trägerübergreifend gemeinsam von den Teams der Gynäkologie des Krankenhauses Agatharied um Chefarzt PD Dr. med. Stefan Rimbach und der Abteilung für Urologie der Asklepios Stadtklinik Bad Tölz um Chefarzt Prof. Dr. med. Roman Ganzer operiert und versorgt. Zum Einsatz kommt dabei auch das da Vinci OP Robotersystem der Stadtklinik Bad Tölz.

pd rimbach prof ganzer
Bild: Im Rahmen des Endometriosezentrums werden gynäkologisch-urologische Patienten gemeinsam von den Teams der Gynäkologie des Krankenhauses Agatharied um Chefarzt PD Dr. med. Stefan Rimbach (links) und der Abteilung für Urologie der Asklepios Stadtklinik Bad Tölz um Chefarzt Prof. Dr. med. Roman Ganzer (rechts) operiert und versorgt

Klinikübergreifende Kooperation zum Wohle der Patientinnen

pd rimbach prof ganzer

Endometriose ist eine gutartige, aber oft chronische Erkrankung bei Frauen. Es bildet sich Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) außerhalb der Gebärmutter, vor allem im Unterleib.  „Das führt zu Menstruationsbeschwerden sowie Rückenschmerzen während oder nach der Periode sowie zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr“, betont PD Dr. med. Stefan Rimbach, Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe am Krankenhaus Agatharied und Leiter des dortigen Endometriosezentrum.  Im Extremfall können Zysten an den Eierstöcken entstehen. Betroffen sind etwa fünf bis 15 Prozent aller Frauen. Meistens tritt Endometriose erst in der Pubertät auf. Bestehen kann die Erkrankung bis zu den Wechseljahren, selten auch länger.

Das Endometriosezentrum besteht bereits seit März 2020 und wurde durch die Stiftung Endometriose Forschung, die Europäische Endometriose Liga und die Endometriose-Vereinigung Deutschland mit einem gemeinsamen Zertifikat für die hohe Versorgungsqualität ausgezeichnet. Die Urologie der Asklepios Stadtklinik Bad Tölz ist seither Kooperationspartner. Bringt eine konservative (medikamentöse) Therapie nicht den gewünschten Erfolg kann eine Operation Abhilfe schaffen. Ziel einer Operation ist die Entfernung oder Verödung der auffindbaren Endometrioseherde.

Agatharieder Gynäkologen und Tölzer Urologen arbeiten Hand in Hand

Bei tief-infiltrierender Endometriose mit Beteiligung der ableitenden Harnwege erfolgen interdisziplinär gynäkologisch-urologi­sche Operationen gemeinsam mit dem Team der Urologie der Asklepios Stadtklinik Bad Tölz unter Leitung von Chefarzt Prof. Dr. med. Roman Ganzer. Dort wird die gesamte Bandbreite des urologischen Behandlungsspektrums abgedeckt. Seit Juli 2017 ist das OP-Robotersystem „da Vinci“ in der Urologie in Bad Tölz im Einsatz und ein großer Erfolg für Patientinnen und Patienten. Mehr als 900 Operationen wurden in Bad Tölz mit dem Roboter bereits durchgeführt. Mit dem „da Vinci X“-Operationssystem hat die Klinik nun die nächste Generation des OP-Roboters erhalten. Mit zahlreichen Vorteilen für die behandelnden Ärzte und die Patienten, so auch für Endometriose-Patientinnen mit Beteiligung der ableitenden Harnwege.

In vielen Fällen erfolgen Operationen in Agatharied durch interdisziplinäre Zusammenarbeit von Gynäkologen und Urologen. Im manchen Situationen ist jedoch neben dem Endometrioseeingriff ein weiterer Eingriff zur Wiederherstellung der ableitenden Harnwege notwendig, wo der da Vinci Roboter enorme Vorteile bietet.  Normalerweise wären dafür zwei verschiedene Eingriffe nötig, die in vielen anderen Kliniken offen durchgeführt werden. Durch die Teamarbeit von Chefarzt PD Dr. Stefan Rimbach (Gynäkologie, Krankenhaus Agatharied) und Chefarzt Prof. Dr. Roman Ganzer (Urologie der Stadtklinik Bad Tölz) werden die Endometrioseherde der Patientinnen im Rahmen einer gemeinsamen OP mit dem da Vinci Roboter minimalinvasiv entfernt und im Anschluss der Harnleiter neu in die Blase eingepflanzt.

 

Zusammenarbeit bringt große Vorteile für die Patienten

In den vergangenen Jahren haben bereits zahlreiche Endometriose Patientinnen von der klinik- und landkreisübergreifenden Kooperation zwischen dem Krankenhaus Agatharied und der Asklepios Stadtklinik Bad Tölz profitiert. „Unsere Zusammenarbeit hat sich bewährt. Die Patienten sind anschließend schneller wieder fit und benötigen weniger Schmerzmittel“, betont PD Dr. med. Stefan Rimbach. Die Versorgung von Endometriose Patientinnen ist nur ein Beispiel des erfolgreichen klinik- und trägerübergreifenden Austauschs zwischen den beiden Krankenhäusern.  Seit 2017 besteht eine Kooperation zwischen der Gynäkologie in Agatharied und der Urologie der Stadtklinik Bad Tölz in der Versorgung uro-gynäkologischer Krebspatientinnnen. 2019 haben die beiden Krankenhäuser gemeinsam das Pankreaszentrum Oberland gegründet und auch in der Adipositas Therapie ist man im engeren Austausch.

„Unsere Zusammenarbeit ist ein perfektes Beispiel wie die hohe medizinische Expertise der beiden Kliniken landkreis- und vor allem trägerübergreifend gebündelt wird und zum Wohle der Patienten im gesamten Oberland und der Region eingesetzt werden kann“, betonen der Vorstand des Krankenhauses Agatharied Benjamin Bartholdt und der Geschäftsführer der Asklepios Stadtklinik Bad Tölz Felix Rauschek.

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