Wenn die Gefäße verstopft und die Beine in Gefahr sind

Von einer „Schaufensterkrankheit“ ist die Rede, wenn ein Passant beim Gehen so starke Beinschmerzen bekommt, dass er eine Weile stehen bleiben muss. Um ihre Beschwerden zu verbergen, nutzen viele Betroffene die Gelegenheit und machen vor einem Schaufenster Halt. Die eigentliche Ursache sind oft Durchblutungsstörungen in den Beinen. Wie man diesen vorbeugen kann und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, darüber informierte Dr. Peter Sabisch, Chefarzt der Gefäßchirurgie am 8. Dezember in der Aula der Asklepios Stadtklinik.

Chefarzt Dr. med Peter Sabisch
Dr. Peter Sabisch, Chefarzt der Gefäßchirurgie erklärte was man gegen Durchblutungsstörungen in den Beinen tun kann.

Durchblutungsstörungen der Blutgefäße sind die Folge einer fortschreitenden Verengung und Verkalkung der Arterien, der Arteriosklerose. Sie gilt als Volkskrankheit: mehr als 4,5 Millionen Menschen in Deutschland leiden darunter. „Gefäßverengungen führen auch dazu, dass der Muskel unter Belastung nicht ausreichend Sauerstoff bekommt. Je nach Ausprägung können bei den betroffenen Patienten im Gehen oder Laufen Schmerzen in der Wade, aber auch an den Oberschenkeln oder den Gesäßhälften auftreten“, betont Dr. Sabisch. Diese zwingen die Betroffenen stehen zu bleiben und eine Pause einzulegen. In besonders schweren Fällen können die Schmerzen auch in Ruhephasen auftreten. Liegen noch keine „Ruheschmerzen“ vor, bietet bisweilen ein spezielles Gehtraining eine gute Möglichkeit, die Gehstrecke innerhalb weniger Wochen und Monate deutlich zu verlängern. „Fünf Mal eine halbe Stunde am Stück gehen, dabei die Gehstrecke ausbauen bis an den Schmerz heran. Anschließend für zwei bis drei Minuten pausieren und wieder bis knapp an die Schmerzgrenze herangehen“, so der Chefarzt weiter. Ist die Arteriosklerose dagegen bereits fortgeschritten, können die Gefäße entweder durch einen Ballonkatheter aufgedehnt, in einer Operation ausgeschält oder die langstreckigen Arterienverschlüsse mit einem Bypass überbrückt werden. Wann ein Katheter-Eingriff oder eine Operation nötig werden und welche Behandlungswege es gibt, darüber informierte der Experte. „Der wichtigste Schlüssel zur Vorbeugung gegen die Schaufensterkrankheit, auch periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) genannt, liegt indes in der konsequenten Bekämpfung der Risikofaktoren wie Rauchen, Bewegungsmangel und Übergewicht. Denn ein ungesunder Lebensstil macht dem Gefäßsystem ebenso zu schaffen wie das zunehmende Alter und erbliche Veranlagung.

 

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