Einigung im Spitzengespräch sichert Fortbestand der Geburtshilfe
Auch in den kommenden Monaten werden Mütter ihre Kinder in der Asklepios Stadtklinik zur Welt bringen können. Am 21. Dezember 2016 ist es gelungen, im Rahmen eines Spitzengesprächs an dem Vertreter des Landkreises, der Stadt, des Beirats der Asklepios Stadtklinik, MdL Martin Bachhuber, Stadtklinik-Geschäftsführer Dr. Joachim Ramming und Verantwortliche der Kreisklinik Wolfratshausen sowie Ärzte und Hebammen beider Krankenhäuser teilnahmen, eine neue Perspektive für die Geburtshilfe in Bad Tölz aufzuzeigen.
„Ich bin froh, dass es einen Lichtblick gibt und die Geburtshilfe in Bad Tölz über das Jahresende hinaus aufrecht erhalten werden kann“, sagte Landrat Josef Niedermaier erleichtert. Er setzte in Abstimmung mit den politischen Vertretern des Landkreises ein deutliches Signal und kündigte an, dem Kreistag vorzuschlagen, einen Zuschuss zur Sicherstellung der Geburtshilfe am Standort Bad Tölz zu beschließen. Damit soll nachhaltig der Erhalt der Geburtshilfe sichergestellt werden, um die Sicherheit von Müttern und Kindern weiterhin gewährleisten zu können. Verbunden ist dies mit der erneuten Prüfung durch die Asklepios Stadtklinik, eine Hauptabteilung aufzubauen. Dr. Stefan Krone, Belegarzt in der Geburtshilfe, unterzeichnete gemeinsam mit Dr. Joachim Ramming noch vor Ort einen Vertrag, in dem er seine Tätigkeit weiterhin zusichert. „Es ist und war immer unser Ziel die Geburtshilfe über den 31. Dezember hinaus aufrecht zu erhalten. Ich bin daher erleichtert, dass unsere Belegärzte und das gesamte Team der Geburtshilfe auch weiterhin bereit sind, ihren hohen persönlichen Einsatz zum Wohle der werdenden Mütter und ihrer Kinder aufrechtzuerhalten. Sie alle leisten eine hervorragende Arbeit. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle nochmals ganz herzlich bedanken“, betont der Geschäftsführer der Asklepios Stadtklinik Dr. Joachim Ramming. Die Sicherheit von Müttern und Kindern ist über den 31. Dezember 2016 hinaus gewährleistet. Das Ziel lautet nun, eine Hauptabteilung in Kooperation mit einem anderen Krankenhaus aufzubauen.
Der vom Landkreis angekündigte Zuschuss muss zunächst den Kreistag passieren. Durch die Zusage von Seiten der Politik konnten letztlich auch die Belegärzte von einer weiteren Zusammenarbeit überzeugt werden. Die Kriterien für den Aufbau einer Hauptabteilung sind klar und werden von der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) im Sinne einer leitliniengerechten Versorgung der werdenden Mütter und Kinder definiert. „Trotzdem wird es auch nach den bisher gemachten Erfahrungen nicht leicht, das notwendige Personal zu finden", sagte Dr. Joachim Ramming, Der Zuschuss zur Sicherstellung der Geburtshilfe im Landkreis kommt aus dem Haushalt des Landkreises. „Wir lehnen uns von politischer Seite her mit dieser Entscheidung weit aus dem Fenster", betonte Landrat Josef Niedermaier mit Blick auf die finanzielle Belastung. „Leider ist es Zielrichtung der Bundespolitik, Zentren in der Gesundheitsversorgung aufbauen zu wollen."
Alle Beteiligten waren sich im Gespräch darüber einig, dass der Aufbau einer Hauptabteilung der einzige nachhaltige Schritt ist. Die politischen Vertreter als auch Dr. Ramming sicherten zu, diesen Strukturwechsel nachdrücklich in die Wege zu leiten. Gleichzeitig informierte Dr. Krone darüber, dass der Dienstplan bis Ende Januar bereits erstellt sei, der Betrieb in den folgenden Monaten mit der Unterschrift Dr. Krones gesichert. In diesem Zeitraum können nun Gespräche geführt werden.
Der Erhalt der Geburtshilfe hängt nicht nur vom noch zu fassenden Beschluss des Kreistags und vom Kooperationswillen eines anderen Krankenhauses ab, sondern auch von den Krankenkassen und der Zustimmung des Bayerischen Gesundheitsministeriums. All diese Gespräche werden unter der Prämisse geführt, dass das notwendige Ärztepersonal gefunden werden kann. „Die Geburtshilfe in Bad Tölz ist eine echte Herzensangelegenheit", betonte Landrat Josef Niedermaier und appellierte an die Ärzte und Hebammen: „Wir brauchen ihr Vertrauen, damit uns der Erhalt der Geburtshilfe gelingen kann. Nur wenn wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen, haben wir überhaupt eine Chance."