Oldesloer Krankenhaus erfolgreich zertifiziert
- Wieso Cert hat Klinikabläufe und -strukturen geprüft
- Zertifikat DIN EN ISO 9001:2015 für drei Jahre vergeben
Bad Oldesloe, 5. September 2018. Patienten wollen gesund werden. Sie erwarten von einem Krankenhaus sowohl verständliche Informationen über die Behandlung, die Therapie nach neuesten medizinischen Erkenntnissen als auch hohe Qualitätsstandards und deren Einhaltung. Aber werden die Qualitätsstandards eingehalten? Sind Ärzte, Pflegepersonal und Verwaltungsmitarbeiter dafür entsprechend geschult?
Zwei Auditoren der externen Zertifizierungsstelle Wieso Cert haben im August zwei Tage lang Antworten auf diese und weitere Fragen in Sachen Qualität im Oldesloer Krankenhaus gesucht. Dafür wurden alle Bereiche der Klinik mit ihren Arbeitsabläufen und –strukturen begutachtet und bewertet und mehr als 25 Mitarbeiter befragt. Das Fazit: das Ergebnis fiel zur Zufriedenheit der Prüfer aus und die Asklepios Klinik Bad Oldesloe erhält die Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2015, einem weltweit anerkannten Standard, der die Anforderungen an ein wirksamen Qualitätsmanagement in einem Unternehmen definiert.
„Mein Herz hat Purzelbäume geschlagen“, freut sich Maren Mischlisch-Berth, Qualitätsmanagement-Koordinatorin der Asklepios Klinik Bad Oldesloe. „Externe Prüfungsverfahren bedeuten immer Aufregung für alle Mitarbeiter. Man darf nicht vergessen, dass die Zertifizierung im laufenden Krankenhaus-Betrieb stattfindet. Wir sind stolz auf dieses Zertifikat. Es zeigt, dass unsere Patienten bei uns mit hoher Qualität behandelt, untergebracht und versorgt werden.“
Bei der Begehung legten die Auditoren neben der Prüfung der Stationen besonderes Augenmerk auf die Intensivstation, die Endoskopie und den Sozialdienst. Geprüft wurde unter anderem die Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Pflegekräften, aber auch die Gesamtorganisation und Führung. „Zusammenfassend kann man sagen, dass alle Bereiche und alle Dienstleistungen, die wir für die Patienten erbringen, im Sinne des Qualitätsmanagments geprüft wurden“, sagt Maren Mischlisch-Berth. Dabei betont die Qualitätsmanagement-Koordinatorin, dass das Oldesloer Krankenhaus auch bisher bereits zertifiziert war, aber nach der im Jahr 2008 festgesetzten Norm. „Durch die Rezertifizierung auf die aktuell gültige Norm werden auch die gestiegenen Anforderungen ans das Qualitätsmanagement erfüllt. Das bedeutet, dass zum Beispiel ein klinisches Prozess- und Risikomanagement-System etabliert sein muss, aber auch wichtige Standards in Hygiene und Patientensicherheit erfüllt sein müssen. Das betrifft zum Beispiel den Umgang mit unseren Patientenarmbändern, so dass es zu keiner Verwechslung kommen kann oder die Überprüfung des gesetzlich vorgeschriebenen Entlassmanagements.“ Bei dem Entlassbrief sei seit Oktober 2017 vorgeschrieben, dass dieser den Patienten für den niedergelassenen Mediziner direkt bei ihrer Entlassung ausgehändigt werde.
Ebenso wurde die Durchführung des sogenannten „Team-Time-Out“ überprüft, das vor jedem operativem Eingriff praktiziert wird. Wir vor dem Start eines Flugzeugs arbeiten alle an der Operation Beteiligten eine Checkliste ab. „Liegt der richtige Patient auf dem OP-Tisch?“ „Liegen alle Instrumente bereit?“ Diese Fragen gilt es in Sekundenschnelle zu beantworten. „Das bedeutet zwar Zeit, garantiert dem Patienten aber eine hohe Sicherheit“, erklärt Maren Mischlisch-Berth.
Klinikgeschäftsführer Jens Brockmann bedankte sich bei den am Zertifizierungsprozess beteiligten Mitarbeitern und lobte die professionellen Standards in allen Fach- und Arbeitsbereichen: „Mit dem Zertifikat erhalten wird die Bestätigung, dass in unserem Haus umfassend und von allen Mitarbeitern gemeinsam qualitativ hochwertige Arbeit erbracht wird und dass wir für medizinische und pflegerische Leistungen Qualität garantieren.“ Für den Kaufmann bedeutet das Zertifikat Anerkennung und Ansporn zugleich. „Wir wollen uns weiter verbessern und damit den Grundstein für die erneute Zertifizierung im Jahr 2021 legen.“ Dabei will die Klinik zum Beispiel Augenmerk auf das klinikeigene Berichts- und Lernsystem legen, das die systematische Aufarbeitung von sicherheitsrelevanten Ereignissen vorsieht, aber auch an der Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit arbeiten. Das umfasst vor allem die Verwechslungsgefahr ähnlich klingender, sogenannter „Sound-alike“ oder ähnlich aussehender Medikamenter („Look-alike“).