Jobtour: In die Pflege reinschnuppern

Seit Herbst 2010 findet die sogenannte Jobtour in Bad Oldesloe statt. Ziel ist, Jugendlichen einen ersten Einblick in die Arbeitswelt zu vermitteln. Die Asklepios Klinik Bad Oldesloe ist zum neunten Mal dabei und bietet Schülern die Möglichkeit, sich über die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger (m/w) zu informieren.

Und da gab es gleich zu Beginn eine Neuigkeit für die 15 Schüler aus Bad Oldesloe und Reinfeld: „Der Begriff für den Ausbildungsberuf wird sich ändern“, erklärte Ausbildungsleiterin Anja Barz. „Wer ab nächstem Jahr die Ausbildung macht, wird zur Pflegefachfrau beziehungsweise zum Pflegefachmann ausgebildet.“ Als Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann übernimmt man die Betreuung und Pflege von Patienten und bereitet sie auf diagnostische und therapeutische Maßnahmen vor. Auch Organisations- und Dokumentationsaufgaben gehören zu dem Aufgabengebiet. Für die Arbeit ist nicht nur Fachwissen nötig, die Pflegefachmänner und -frauen müssen vor allem gut mit Menschen umgehen können. „Sozialkompetenz ist wichtig“, erklärt Anja Barz. „Es ist wichtig, mit den Patienten zu sprechen und dabei Rücksicht zu nehmen auf ihr Alter, ihre Krankheit oder ihren kulturellen Hintergrund.“

Anja Barz ist sich sicher, dass Pflegefachmänner und -frauen gute Jobaussichten haben: „Das Gesundheitswesen ist eine Wachstumsbranche. Die Zahl der pflegebedürftigen Menschen steigt, weswegen immer mehr Personal in diesem Bereich benötigt wird.“ Das ist auch der Grund, warum die Oldesloer Klinik an der Jobtour teilnimmt. „Wir wollen  junge Leute, die ihre Zukunft planen, für die Arbeit im Gesundheitswesen begeistern. Natürlich sind wir auch immer auf der Suche nach guten Fachkräften und Auszubildenden“, sagt Anja Barz.

Zur Zeit absolvieren neben den Auszubildenden auch fünf junge Menschen ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Oldesloer Krankenhaus. Egal, ob man seine Ausbildung, sein Praktikum oder ein FSJ in der Asklepios Klinik Bad Oldesloe durchführt, eine Grundvoraussetzung gibt es: „Wir fordern von jedem entweder ein Praktikum oder zumindest eine Hospitation für einen oder mehrere Tage. Dabei kann man quasi als Gast die Arbeitsweise und den Tagesablauf im Krankenhaus kennenlernen und sehen, ob die Vorstellungen, die man hat, passen. Wir haben es nämlich auch schon erlebt, dass junge Menschen ganz falsche Vorstellungen vom Pflegeberuf hatten und enttäuscht waren, als sie die Ausbildung begonnen haben. Das wollen wir natürlich vermeiden.“

Während der Jobtour hatten die Schüler auch die Möglichkeit, ein paar praktische Übungen durchzuführen. So stand zum Beispiel Blutdruck messen und die Händedesinfektion auf dem Programm. Wer den Mut hatte, konnte mit einer sogenannten Rauschbrille auf einem speziellen Parcours erfahren, welche Einschränkungen bestimmte Alkoholwerte im Blut mit sich bringen. Außerdem nahmen Anja Barz und ihre Kollegin Diana Fischer die Schüler mit auf einen Rundgang durch die Klinik, bei der sie die Notaufnahme und die  Tagesklinik Geriatrie besichtigt haben.