Immer mehr Menschen leiden an Rückenschmerzen

- Regelmäßige Bewegung ist das Wichtigste
- Aber bei drei Symptomen sollte man sofort zum Spezialisten gehen
- Die Neurochirurgen Dr. Roland Kranz und Dr. Sebastian Spuck geben Tipps

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Dr. Roland Kranz und Dr. Sebastian Spuck

Manchmal sind es nur Verspannungen im Nacken oder ein Stechen im Kreuz – immer mehr Menschen leiden unter Rückenschmerzen. Das belegen jedes Jahr die Statistiken der Krankenversicherungen. In den meisten Fällen sind die Schmerzen unangenehm, aber harmlos. Dann hilft vor allem regelmäßige körperliche Bewegung, vor allem, wenn die Betroffenen den ganzen Tag am Bildschirm arbeiten. Aber es gibt auch Symptome, bei denen man sofort einen Spezialisten aufsuchen sollte. Zum Tag der Rückengesundheit (15.03.2018) geben die Neurochirurgen der Asklepios Klinik Bad Oldesloe, Dr. Roland Kranz und Dr. Sebastian Spuck, Tipps gegen Rückenschmerzen.

„Wenn Empfindungsstörungen wie Taubheitsgefühle, Lähmungen oder Probleme beim Halten von Wasser und Stuhl auftreten, sollten sich Patienten sofort bei einem Spezialisten vorstellen“, sagt Dr. Roland Kranz. „Wer „nur“ unter Rückenschmerzen leidet, kann selbst viel dagegen tun“, ergänzt Dr. Sebastian Spuck. Denn nach seiner Erfahrung kommen die Beschwerden meistens durch eine zu schwache Muskulatur aufgrund von Bewegungsmangel, lange Arbeitszeiten vor dem Bildschirm in ungünstiger Sitzposition mit zu wenig Bewegungspausen zustande. „Die Wirbelsäule ähnelt in Wirklichkeit eher einer Gliederkette als einer echten Säule“, erklären die erfahrenen Neurochirurgen. „Gehalten wird sie durch die Muskulatur von Bauch und Rücken. Ist sie zu schwach, kann sie die Wirbelsäule nicht richtig aufrecht halten und verspannt sich gerade in Zwangshaltungen wie bei Bildschirmarbeit, was zu den typischen Beschwerden führt.“ Die ärztliche Empfehlung liegt daher bei vermehrter Bewegung. Das kann Sport sein, aber auch Bewegung im Alltag, wie die Treppe statt des Aufzugs zu nehmen, hilft. Wer viel vor dem Monitor sitzt, sollte mindestens einmal pro Stunde aufstehen und sich bewegen. Krankenkassen bieten seit Jahren Programme zur Rückengesundheit an – mit sehr überschaubarem Erfolg. Möglicherweise spielt auch die Psyche, Stress und das Gefühl einer ständigen Überforderung eine Rolle. Betroffene zumindest empfinden ihre Beschwerden oft als Notfall und gehen dann in die Zentrale Notaufnahme einer Klinik – sogar zu Zeiten, wenn die Hausarztpraxen noch offen sind. Anstelle einer passiven persönlichen Haltung und der Erwartung einer Therapie bis hin zur möglichen Operation , die ihnen die Beschwerden ohne eigenes Zutun nimmt, fände Dr. Spuck es hilfreicher, wenn Betroffene selbst aktiver würden. „Der Körper ist kein Auto, das sich bei einer Fehlfunktion reparieren lässt, sondern ein biologisches System, das sich ständig anpasst und verändert“, so Dr. Spuck weiter. „Das sollte man für sich auch bei Rückenbeschwerden nutzen. Viele Operationen wären so vermeidbar.“

Aber auch bei akuten Beschwerden hat Dr. Kranz einen Tipp, die so genannte Stufenlagerung: „Legen Sie sich auf den Rücken und lagern Sie die um 90 Grad angewinkelten Beine hoch, z.B. mit einem Kissen unter den Unterschenkeln.  Das verringert die Spannung und entlastet die Wirbelsäule.“

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