Keine Angst vor der Narkose
Dr. Armin Frank referiert über moderne Narkoseverfahren
Patienten bereitet eine bevorstehende Operation und die damit verbundene Narkose oft Angst. Denn die wenigsten Menschen wissen, was während einer Teil- oder Vollnarkose mit ihnen geschieht. Im Rahmen des Gesundheitsforums, einer Kooperation zwischen der Asklepios Klinik Bad Oldesloe und dem Stormarner Tageblatt, erklärt Dr. Armin Frank, Chefarzt Anästhesie und Intensivmedizin im Oldesloer Krankenhaus, am 21. Mai verschiedene Anästhesieverfahren und Abläufe bei einer Narkose und beantwortet Fragen der Besucher.
„Die Angst zu früh aufzuwachen ist ebenso verbreitet wie die vor Schmerzen nach der Operation oder Nebenwirkungen wie Übelkeit“, weiß Chef-Anästhesist Dr. Armin Frank. Bereits im sogenannten Prämedikationsgespräch am Tag vor der Operation versuchen die Anästhesisten den Patienten ihre Angst zu nehmen. „Wir fragen nach Vorerkrankungen, Medikamenten und Lebensgewohnheiten. Es geht aber auch um die Frage, welche Narkose sich der Patient wünscht.“ Aus Erfahrung weiß Dr. Armin Frank, dass viele Patienten die Vollnarkose, einen Tiefschlaf, bei dem Schmerzempfinden und Erinnerungsvermögen ausgeschaltet sind, bevorzugen, „weil sie dann nichts mitbekommen.“ Nur zirka 20 Prozent aller Operationen in Deutschland werden unter einer sogenannten Regionalanästhesie durchgeführt. Doch gerade die habe auch Vorteile: „Der Patient muss während der Operation nicht künstlich beatmet werden und ist anschließend schneller wieder fit“, erklärt Dr. Armin Frank.
Die Angst, während einer Operation wach zu werden, können die Anästhesisten ihren Patienten nehmen. „Wir können die Narkosemittel heutzutage ganz genau dosieren und somit auch die Tiefe der Narkose recht gut steuern. Die Medikamente wirken mittlerweile so punktgenau, dass wir die Patienten fünf bis zehn Minuten nach einem operativem Eingriff wieder aufwachen lassen können. Auch die Schmerztherapie gehört zum Aufgabengebiet des Anästhesisten. „Je nach Größe des Eingriffs, muss auch eine Schmerzbehandlung nach der Operation schon im Vorfeld bedacht werden. Sind größere Schmerzen zu erwarten, etwa nach einer Bauchoperation, besteht die Möglichkeit, schon vor der Operation einen Schmerzkatheter zu legen.“ Eine weitere Möglichkeit seien intravenöse Schmerzpumpen, mit denen sich der Patient selbst eine durch den Anästhesisten festgelegte Dosis Schmerzmittel verabreicht. Das Thema Sicherheit spielt bei den Anästhesisten eine große Rolle. „Ähnlich wie bei den Piloten haken wir vor jedem Eingriff eine Checkliste ab.“ Dabei werden Fragen beantwortet wie zum Beispiel: Welcher Eingriff steht an? Ist es die richtige Seite? Gibt es Vorerkrankungen zu berücksichtigen? Damit kein Patient verwechselt wird, tragen die Patienten in der Asklepios Klinik Bad Oldesloe Armbänder. Darauf sind wichtige Daten wie Name und Geburtsdatum vermerkt. Das hilft Mitarbeitern, jeden Patienten zu jedem Zeitpunkt der Behandlung eindeutig zu identifizieren. „Gerade in der Anästhesie haben die Einhaltung von Leitlinien und Sicherheitsstandards einen sehr hohen Stellenwert“, sagt Dr. Armin Frank. Zudem befände sich der Patient während der Operation unter ständiger Beobachtung durch einen Anästhesisten und einer Anästhesiepflegekraft, die kontinuierlich die Körperfunktionen kontrollieren und bei Veränderungen sofort reagieren können.
Das Gesundheitsforum findet statt am Dienstag, den 21. Mai um 19 Uhr im Bürgerhaus Bad Oldesloe. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.