Herzkatheter kann Leben retten
Asklepios Klinik Bad Oldesloe empfängt Senioren Union Stormarn
„Die Kardiologie ist eine der innovativsten Teilgebiete der Inneren Medizin“, schwärmte Dr. Frank Hennersdorf, Chefarzt der Kardiologie in der Asklepios Klinik Bad Oldesloe, anlässlich des Besuchs von rund 30 Mitgliedern der Senioren Union Stormarns in der Oldesloer Klinik.
Bei seinem Blick zurück auf die Geschichte der Kardiologie erzählt der Herz-Spezialist, dass die Medizin vor 50 Jahren dem Herzinfarkt noch hilflos gegenüber stand. Aufgrund von revolutionären Entdeckungen und Erfindungen könne Patienten heute aber mit Hilfe einer hochentwickelten Kathetertechnologie schnell und effektiv geholfen werden. „Bei einem Herzinfarkt ist der dünne Schlauch zur Wiedereröffnung des verschlossenen Herzkranzgefäßes nicht mehr wegzudenken“, sagte der erfahrene Mediziner, der bereits am Deutschen Herzzentrum in Berlin gearbeitet hat. Am häufigsten werde der Herzkatheter eingesetzt, um mithilfe eines Kontrastmittels unter Röntgenkontrolle die Herzkranzgefäße sichtbar zu machen, Engstellen mit einem Ballon aufzudehnen und Gefäßstützen, sogenannte Stents, einzubringen. „Wurde der Herzkatheter früher in der Regel über die Leistenarterie eingeführt und dort mithilfe eines Führungsdrahts durch die Hauptschlagader ins Herz vorgeschoben, so führt heute der erste Weg für den Katheter über die viel dünnere Arterie am Handgelenk“, erklärt Dr. Hennersdorf. Das sei zwar schwieriger für den Arzt, habe aber den Vorteil, dass sich die Einstichstelle am Handgelenk mit einem Druckverband besser versorgen ließe als an der Leiste. „Außerdem sind die Patienten bei der Verwendung der Armarterie in der Lage gleich wieder aufzustehen. Das vermeidet Komplikationen wie Thrombosen oder Lungenentzündungen.“ Nur maximal 30 Minuten haben die Kardiologen Zeit, bei einem Herzinfarkt das Gerinnsel, das die Blutgefäße verstopft, mittels Herzkatheter zu beseitigen. „Eine schnelle Diagnose und Therapie sind entscheidend, um gesundheitliche Schäden zu vermeiden und um das Überleben zu sichern“, sagt Dr. Hennersdorf, der mit seinem Team über 1.000 Patienten pro Jahr im Herzkatheterlabor in Bad Oldesloe behandelt. Das medizinische und technische Know-How der Abteilung ermöglicht die Behandlung sämtlicher Formen des Herzinfarkts und der Herzrhythmusstörungen, einschließlich Implantationen von Herzschrittmachern und Defibrillatoren.
Erst vergangenes Jahr hat die Asklepios Klinik Bad Oldesloe ein zweites Herzkatheterlabor direkt neben der Notaufnahme in Betrieb genommen. Der Vorteil liegt in den kurzen Wegen bei einem Notfall. „Wir haben in der Kardiologie eine 24-Stunden-Katheterbereitschaft. Damit ist garantiert, dass Patienten mit Verdacht auf einen Herzinfarkt rund um die Uhr die Möglichkeit zu einer Katheter-Untersuchung haben“, erklärt der erfahrende Mediziner.
Nach dem Vortrag konnten sich die Gäste der Senioren Union selbst ein Bild vom Herzkatheterlabor der Oldesloer Klinik machen und waren teilweise überrascht, dass sich hinter dem Begriff ein kleiner eigenständiger Operationssaal verbirgt. Dr. Hennersdorf zeigte den Besuchern wie ein Stent und ein Ballon aussehen und erklärte, dass eine Herzkatheteruntersuchung zu diagnostischen Zwecken rund 15 Minuten dauert. „Während des Eingriffs ist der Patient wach und kann mit Ärzten oder Pflegern sprechen.“ Das sei wichtig, da der Patient mitunter auch aufgefordert werde, tief einzuatmen oder die Luft anzuhalten. Dass dem Kardiologen die Arbeit mit seinem Team in der Oldesloer Klinik Spaß bringt, daran hatten die Besucher am Ende der Veranstaltung keine Zweifel. Zufrieden verabschiedeten sich die Gäste der Senioren Union vom Chef-Kardiologen, der den Besucher mit einem Augenzwinkern riet: „Bleiben Sie gesund, damit wir uns so schnell nicht in diesem Räumlichkeiten wiedersehen.“