Kardiologie-Chefarzt PD Dr. Ralph Tölg zieht positives Fazit
Rund zwei Monate nach seinem Start in der Asklepios Klinik Bad Oldesloe, zieht der Chefarzt des Zentrums für Herz-, Gefäß- und Diabetesmedizin, PD Dr. Ralph Tölg, ein erstes positives Fazit.
„Mein Team und ich sind in der Klinik sehr gut aufgenommen worden. Im Zentrum für Herz-, Gefäß- und Diabetesmedizin können wir den Patientinnen und Patienten mit Herz- und Gefäßerkrankungen sowie Diabetes eine hochwertige individuelle Versorgung bieten. Von der Notaufnahme, der Intensivstation, den operativen Einrichtungen bis hin zur Normalstation vereinen wir alle Bereiche unter einem Dach.“
Für die Zukunft plant der Chefarzt gemeinsam mit seinem kardiologischen Sektionsleiter Prof. Gert Richardt die allgemeine Notaufnahme um eine für Herznotfälle spezialisierte Chest-Pain-Unit zu erweitern. „Der akute Brustschmerz ist die häufigste Einweisungsdiagnose in eine Notaufnahme. Die Ursachen reichen von harmlos bis lebensbedrohlich. Um das Risiko des plötzlichen Herztodes oder schwerer Folgeschädigungen des Herzens zu minimieren, ist eine schnelle Diagnose und Versorgung notwendig.“ Schon jetzt steht in der Oldesloer Klinik für die akute Behandlung eines Herzinfarkts eine Herzkatheteranlage mit einem spezialisiertem Behandlungsteam rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr zur Verfügung. Eine enge Verknüpfung und kurze Wege zur Intensivstation sind ebenfalls sichergestellt.
In einer Chest-Pain-Unit werden den Brustschmerzpatienten besondere Überwachungsbetten im Bereich der Notaufnahme zugewiesen, in dem auch die zur schnellen Abklärung erforderlichen technisch-apparativen Mittel wie EKG, Spezial-Bluttests oder Herzultraschall unmittelbar verfügbar sind. Die Ansprüche an die Versorgung der Patienten sind dabei hoch und werden von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie durch ein Gutachtergremium vor Ort überprüft. Unter anderem werden besondere Behandlungspfade festgelegt und sowohl das ärztliche als auch das pflegerische Personal der zentralen Notaufnahme werden für die besondern Anforderungen einer Chest-Pain-Unit geschult.
Patienten, bei denen ein akuter Herzinfarkt ausgeschlossen wurde, jedoch eine weitere Klärung ihrer Beschwerden erforderlich ist, werden stationär aufgenommen und weiterbehandelt. Durch die am Haus vorhandene moderne Radiologie steht auch die Computertomographie und die Kernspintomographie zur Verfügung. „Anfang Februar haben wir die notwendigen technischen Voraussetzungen etabliert, um bei Patienten mit Herzmuskelentzündung oder anderen seltenen Herzmuskelerkrankungen durch eine spezielle Kardio-MRT-Untersuchung zu erkennen“, freut sich Dr. Constanze Merten, die als leitende Oberärztin im Team das Programm der modernen kardialen Schnittbildgebung am Standort vorantreiben wird.
Auch die Gefäßmedizin wird in der Oldesloer Klinik erweitert. Die Schwerpunkte liegen aktuell nicht mehr nur in der interventionellen Versorgung komplexer koronarer
Herzerkrankungen, sondern auch in der kathetergestützen Therapie peripherer Gefäßstenosen der Arm- und Beingefäße. Das betrifft besonders Diabetiker.
„Zusammen mit der im Haus vorhandenen Gefäßchirurgie können wir ein breites Spektrum der Gefäßbehandlung von medikamentös über kathetergestützt bis operativ anbieten“, sagt Angiologin und Gefäßspezialistin Eva-Maria Jungclaus. „Auch Hybrid-Eingriffe von Angiologin und Gefäßchirurgen zusammen am selben Patienten sind möglich und wurden schon durchgeführt.“ Selbst die Stentversorgung von Verengungen der Halsschlagader, die bei gefährdeten Patienten einen Schlaganfall verhindern kann, wird im Zentrum für Herz-, Gefäß- und Diabetesmedizin angewendet.
Für die Herzschrittmachertherapie ist mit Dr. André Schröder ein Spezialist an Bord, der die sogenannte kardiale Device-Therapie zur Behandlung von Herzschwäche oder bei Herzrhythmusstörungen anwendet. Diese umfasst die Behandlung mit Herzschrittmachern, Defibrillatoren, Ereignisrekorderdn oder anderen Stimulationssystemen am Herzen. „Zum einen bieten wir die vollumfängliche internistische Versorgung für die Bevölkerung an, zum anderen führen wir die hochspezialisierte kardiovaskuläre Medizin durch. Ein Herzinfarktpatient kann in unserem Haus zu jeder Tages- und Nachtzeit ohne Zeitverzug und ohne lange Wege für den Rettungsdienst versorgt werden“, erklärt Dr. Tölg.
Der Chefarzt, der 180 Fachpublikationen veröffentlicht hat, möchte zudem eine unabhängige klinische Forschungsstruktur einrichten, und die Klinik neben der medizinischen Versorgung auch in Lehre und Wissenschaft noch besser aufstellen.
„Für die Gewinnung von qualifizierten Nachwuchskräften möchte ich den Status des Zentrums für Herz-, Gefäß- und Diabetesmedizin als universitäres Lehrkrankenhaus weiter ausbauen“, so PD Dr. Ralph Tölg.
Während das kardiologische Angebot der Oldesloer Klinik erweitert wird, bleibt die umfassende gastroenterologische Versorgung inklusive aller Endoskopieverfahren und die Diabetologie wie bisher erhalten.