Fragen an den Orthopäden
Was kann ich gegen Gelenkverschleiß tun? Soll ich mich wegen meiner Arthrose operieren lassen? Welche Prothese ist für mich sinnvoll? Diese und ähnliche Patientenfragen klärte die Informationsveranstaltung „Gelenkverschleiß an Knie- und Hüftgelenk – was tun?“ der Orthopädischen Klinik für die Universität Regensburg am Asklepios Klinikum Bad Abbach.
Rund 150 Besucher hatten den Spiegelsaal im Ingolstädter Kolpinghaus gut gefüllt. Viele nutzten die Chance, dem Referenten Prof. Dr. Tobias Renkawitz ihre ganz persönlichen Fragen zu stellen. Schnell wurde dabei deutlich, wie sehr das Thema Gelenkverschleiß die Menschen beschäftigt. „Arthose ist eine Volkskrankheit, fast jeder ist irgendwann einmal davon betroffen“, verdeutlichte der Leitende Oberarzt der Orthopädischen Klinik. „Mit zunehmendem Alter nutzt die schützende Knorpelschicht über unseren Gelenken immer mehr ab bis am Ende Knochen auf Knochen reibt. Das führt zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.“
Anschaulich erklärte er den Zuschauern anschließend die häufigsten Ursachen und Therapiemöglichkeiten beim Gelenkverschleiß. Wichtig sei, zuerst alle konservativen Behandlungsmethoden wie entzündungshemmende Medikamente, Krankengymnastik und physikalische Therapie auzuschöpfen, bevor man an eine Operation denkt. Der Klinikleiter, Prof. Dr. Dr. Joachim Grifka, ist bekannt dafür, dass in Bad Abbach nur operiert wird, wenn es keine andere Behandlungsmöglichkeit gibt.
Erst wenn alle nichtoperativen Maßnahmen nicht mehr reichen, um die Schmerzen zu lindern, ein gelenkerhaltender Eingriff nicht mehr möglich ist sowie die Beweglichkeit und das Gehvermögen zunehmend schlechter werden, sei ein künstliches Gelenk zu empfehlen. „Dann ist der künstliche Gelenkersatz ein Segen“ so Prof. Grifka. Am Asklepios Klinikum Bad Abbach kommen dabei modernste Methoden, wie etwa die Navigationstechnik zum Einsatz. Sie unterstützt den Chirurg dabei, die Endoprothese millimetergenau einzusetzen. Welches Implantat in Frage kommt, „darüber entscheidet der Zustand der Knochen und Muskeln“, so Prof. Renkawitz in seinem Vortrag. Die Frage, welche Prothese sinnvoll sei, lasse sich deshalb nicht so pauschal beantworten, sondern hänge immer mit den individuellen Problemen des Patienten zusammen, erklärte der Experte.
Die Orthopädische Klinik für die Universität Regensburg am Asklepios Klinikums Bad Abbach ist als Fachklinik sowohl auf die konservative wie auch die operative Therapie bei Erkrankungen und Verletzungen des Bewegungsapparats spezialsiert. Im Bereich Gelenkersatz ist sie als EndoprothetikZentrum der Maximalversorgung ausgezeichnet. Zudem zählt die Klinik unter Leitung von Prof. Dr. Dr. h.c. Joachim Grifka laut Magazin FOCUS zu den zehn besten Einrichtungen für orthopädische Erkrankungen in Deutschland.