Auch Operationen an der Halswirbelsäule minimalinvasiv



Nacken- und Schulterschmerzen - wer kennt sie nicht? Meistens ist die Ursache harmlos, wie zum Beispiel verspannte und verkrampfte Muskulatur. Die Beschwerden verschwinden nach einigen Tagen von alleine, vielleicht auch schon nach einem heißen Bad. Manchmal jedoch werden die Schmerzen nicht besser, ziehen sogar immer weiter den Arm entlang bis in die Finger. Dann ist ärztliche Behandlung notwendig.

Das Wirbelsäulenteam der Orthopädischen Uniklinik im Asklepios Klinikum Bad Abbach sieht jede Woche Patienten, deren Schmerzen nicht wieder vergehen wollen. Fast alle haben schon umfangreiche Behandlungsversuche hinter sich gebracht. Aber Schmerzmedikamente und Krankengymnastik haben nicht angeschlagen. „Schmerzursache ist häufig der Verschleiß der Wirbelsäule. Dazu zählen Bandscheibenvorfälle, aber auch die Arthrose der Wirbelgelenke“, sagt Dr. Daniel Boluki, Oberarzt an der Orthopädischen Uniklinik. Der Wirbelsäulenexperte behandelt seit Jahren Schmerzsyndrome am gesamten Stützorgan.

„Hauptziel unserer Behandlung ist die Linderung der Schmerzen“, sagt Prof. Dr. Joachim Grifka, Direktor der Orthopädischen Uniklinik. „Seit 15 Jahren erzielen wir mit der Schmerztherapie an der Wirbelsäule gute Ergebnisse, hierdurch können operativen Verfahren oft vermieden werden“, so Prof. Grifka weiter. Gerade an der Halswirbelsäule möchten sich viele Patienten auch nicht operieren lassen, aus Angst vor Komplikationen. „Die minimal-invasive Therapie ist und bleibt daher unsere bevorzugte Behandlung“ stellt auch Dr. Boluki fest. Manchmal sei ein operativer Eingriff allerdings unumgänglich, um die Beschwerden und Schmerzen zu lindern. Gerade wenn Nervenkanäle bereits so eingeengt sind, dass Lähmungserscheinungen in den Armen oder Fingern auftreten, müsse schnell gehandelt und operiert werden. Diese Möglichkeit ist in Bad Abbach ebenfalls gegeben. Wenn irgendwie möglich, werde dabei auf eine Versteifung der Wirbelsäule verzichtet und nur der eingeengte Nervenkanal erweitert.

Bei einer Operation an der Halswirbelsäule ist höchste Präzision gefragt, um das empfindliche Rückenmark nicht zu schädigen. Gearbeitet wird mit kleinsten Schnitten unter dem Mikroskop und mit extrem feinen Geräten: nur knapp einen Millimeter Durchmesser haben die Instrumente. „Durch diese Technik sind die Nervenstrukturen bestmöglich geschützt.“ Dennoch haben immer noch viele Menschen Bedenken vor einem Eingriff im Halswirbelbereich. Dr. Boluki hat Verständnis für diese Sorgen: In einer speziellen Wirbelsäulensprechstunde klärt er deshalb seine Patienten ganz genau auf und findet mit Ihnen gemeinsam den bestmöglichen Behandlungsweg, sei er nun konservativ oder operativ. 
   

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