Großeinsatz am Klinikum Bad Abbach
Plaudernd schlendern Spaziergänger durch den Kurpark, das Bächlein plätschert und im Hintergrund pfeift ein Vogel. Plötzlich durchbricht das Geheul von Sirenen die Idylle und dicke Rauchschwaden wehen in der Luft: es brennt im Krankenhaus! Glücklicherweise droht niemandem wirklich Gefahr. Es handelt sich um eine Übung der Feuerwehren Bad Abbach und Lengfeld gemeinsam mit dem Asklepios Klinikum Bad Abbach.
Im Übungsszenario ging man davon aus, dass eine Krankenschwester starken Rauch aus einem Zimmer kommen sieht, in dem vermutlich ein Patient liegt. Wie im Ernstfall auch, hat sie sofort die Feuerwehr gerufen. Gleichzeitig begannen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der Evakuation der übrigen Patienten auf der Station und brachten sie aus der Gefahrenzone. Die Einsatzkräfte haben sofort nach ihrem Eintreffen die Versorgung der Geborgenen übernommen. Ein speziell ausgebildeter Atemschutztrupp stürmte die Station, sicherte alle Zimmer und prüfte, ob weitere Personen in Gefahr sind. Insgesamt sieben Patienten wurden so in Sicherheit gebracht und weiter versorgt, einen achten musste die Feuerwehr mit der Drehleiter bergen und anschließend reanimieren.
Als langsam Ruhe einkehrte, versetzte ein fiepender Ton die Feuerwehrler erneut in Alarmbereitschaft: „Da ist einer unserer Leute bewusstlos“, erklärte Mathias Prasch, der stellv. Kommandant. Der Kollege sei wahrscheinlich bei der Evakuation im brennenden Zimmer ohnmächtig geworden, weil die Luft ausging. Der Ton signalisiere, dass der Atemschutzträger sich nicht mehr bewege. Schnell machen sich seine Kameraden auf den Weg. Der durchdringende Ton weist ihnen die Richtung und so kann auch er gerettet werden. Dementsprechend positiv fällt bei der anschließenden Besprechung des Feedback von Feuerwehr und Erwin Winzinger, dem Brandschutzbeauftragten am Asklepios Klinikum, aus: „Es hat alles ausgezeichnet geklappt.“ Winzinger kann stolz auf seine Truppe sein, sie haben die Personen so weit möglich evakuiert bis die Feuerwehr kam. Doch bei allem Lob gibt Prasch auch zu bedenken: „Das Üben ist wichtig, denn im Ernstfall kommt der Faktor Angst hinzu.“
Auch Klinikmanager Sven Oelkers weiß, wie wertvoll das ist: „Wir sind sehr dankbar, dass die Einsatzkräfte regelmäßig zum Training zu uns an die Klinik kommen. Denn nicht nur für sie ist das eine gute Übung. Unser Personal lernt so, wie es sich im Fall der Fälle zu verhalten hat“, sagt Oelkers. Schließlich müsse im Notfall jeder Handgriff sitzen. Da dürfe keiner mehr lange überlegen müssen. Für die Feuerwehr ist die Kooperation selbstverständlich. Sie kommt deshalb regelmäßig alle ein bis zwei Jahre an die Klinik, um ein Übungsszenario durchzuspielen.