Inside PJ: Gerontopsychiatrie
ACH-Studentin Lisa Marie Staschel absolviert derzeit einen Teil ihres Praktischen Jahres (PJ) in der Klinik für Gerontopsychiatrie an der Asklepios Klinik Nord – Ochsenzoll. Dort finden Menschen Hilfe bei allen psychischen Störungen im höheren Lebensalter. Wir haben die Medizinstudentin im 11. Semester bei der Betreuung von an Demenz erkrankten Senior:innen begleitet.
Was ist das Besondere an der PJ-Station in der Gerontopsychiatrie?
Auf der Station für Gedächtnisstörungen und Demenz geht es darum, den Patient:innen ein sicheres und förderndes Umfeld zu bieten. Psycholog:innen und Gerontolog:innen erarbeiten in enger Zusammenarbeit für jede:n Patient:in einen speziell abgestimmten Behandlungsplan. Dabei spielen neben der Vergabe von Medikamenten auch ein geregelter Tagesablauf und Aktivitätsangebote eine Rolle. Auch das Pflegepersonal muss eine besondere Schulung erhalten, um mit den spezifischen Herausforderungen der Patient:innen, die mit kognitiven Beeinträchtigungen und Verhaltensänderungen einhergehen, umgehen zu können.
Wie sieht der Alltag für PJ-Studierende in der Gerontopsychiatrie aus?
Unsere Studentin beginnt ihren Tag um 8:30 Uhr mit der Übergabe. In dieser kommen alle Stationen der Gerontopsychiatrie zusammen und besprechen die derzeitige Situation und mögliche Auffälligkeiten ihrer Patient:innen. Danach geht es weiter zum Blutabnehmen. Die Messung der Blutwerte wird jeden Tag, sofern die Patient:innen es zulassen, vorgenommen, um einen Überblick über den Gesundheitszustand zu bekommen. Im weiteren Verlauf des Tages werden die Patient:innen bei Bedarf behandelt. Auf dieser Station werden neben der Beobachtung der Vitalwerte und Medikamentenvergabe viele Aktivitäten wie Musik und Gesellschaftsspiele angeboten.
Welches Erlebnis auf Station war besonders beeindruckend?
Auf der geschlossenen Station konnte Lisa Marie Staschel wertvolle Erfahrungen in der besonderen Betreuung älterer Menschen sammeln. Der Umgang mit Patient:innen in der Gerontopsychiatrie erfordert ein hohes Maß an Geduld und Empathie: Eigenschaften, die sie während ihres Aufenthalts weiter vertiefen konnte. Besondere Freude bereitete ihr das Beobachten kleiner Fortschritte, die durch die Therapie und intensive Zuwendung sichtbar wurden. Durch die intensive Arbeit mit den Patient:innen entsteht eine besondere Bindung, die den Heilungsprozess nachhaltig unterstützt. Gleichzeitig ist diese Nähe auch emotional herausfordernd, insbesondere wenn man den fortschreitenden geistigen und körperlichen Abbau miterlebt.