ACH Studierende präsentieren bei großem Asklepios Krebskongress
Sechs Studierende vom Asklepios Campus Hamburg der Semmelweis Universität (ACH) waren nach Einreichung der Abstracts ihrer onkologischen Diplom- oder Doktorarbeiten ausgewählt worden, auf dem Asklepios Krebskongress 2021 in einer eigenen Session zu präsentieren. Drei Vorträge davon wurden außerdem prämiert.
Nomen est omen im Jahr 2021: Corona-bedingt, aber entsprechend dem diesjährigen Schwerpunkt „Krebs und Digitalisierung", fand der 3. Asklepios Krebskongress vom 11. bis 13. Februar 2021 vollständig online statt. Unter den in Spitzenzeiten mehr als 1000 Teilnehmer:innen waren außer Ärzt:innen, Pflegekräften, Psycho(onko)log:innen und Mitgliedern der Unterstützungsberufe auch zahlreiche Studierende vom ACH. Vor allem an den ersten beiden Kongresstagen lag ein Schwerpunkt auf dem onkologischen Nachwuchs. Die Studierenden am ACH waren im Vorfeld aufgerufen worden, ein Abstract ihrer onkologischen Diplom- oder auch Doktorarbeiten mit präklinischem oder klinischem Schwerpunkt einzureichen. Sechs von ihnen sollten die Möglichkeit erhalten, im Rahmen einer eigenen Session ihre Arbeiten vorzustellen. Die Auswahl hierfür trafen Prof. Dr. med. Christoph U. Herborn, Medizinischer Vorstand Asklepios Kliniken, Dr. med. Nele Geßler, Leitung ASKLEPIOS proresearch und PD Dr. med. Silke Tribius, Kongresspräsidentin. Für die besten wurden drei Preise in Form von Buchgutscheinen in Höhe von 250€, 150€ und 100€ ausgelobt. Prof. Dr. med. Karl J. Oldhafer, Repräsentant des Rektors der Semmelweis Universität und des Dekans der dortigen Medizinischen Fakultät am ACH, hatte die Studierenden vorab mit den Worten motiviert: „Ein Vortrag auf einer Konferenz schmückt Ihren Lebenslauf ungemein, ganz abgesehen von der Auszeichnung für die beste Diplomarbeit aus dem Bereich der Onkologie.“ Er war es auch, der zusammen mit Dr. Nele Geßler als Vize-Dekanin für Forschung am ACH, die Session mit letztlich fünf Vorträgen moderierte.
FOLGENDE THEMEN WURDEN PRÄSENTIERT UND PRÄMIERT:
1. Preis: Carola Feier (PJ)
"Vergleich zweier Methoden zur Bestimmung der freien Leichtketten (FLC) im Serum"
„Die Präsentation am Laptop habe ich als einfacher empfunden als die Posterpräsentation meines Themas vor eineinhalb Jahren bei der 16. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL). Ich habe mich jedenfalls sehr gefreut, dass ich mit meinem laborchemischen Thema ausgewählt wurde, einen der sechs studentischen Vorträge zu halten, und dabei auch noch den 1. Preis gewonnen habe. Vor allem war es aber schön, dass meine Betreuer von der MEDILYS Laborgesellschaft, Dr. Kornelia Hummel und Dr. med. Dipl. chem. Klaus-Martin Otte, mir gleich nach der Veranstaltung per Mail ein positives Feedback gegeben haben.“
2. Preis: Yannick Jacobi (10. Semester)
"Abberante Expression von Mikro-RNA’s bei Patienten mit metastasiertem kolorektalem Karzinom (UICC Stadium IV)"
„Da mich das Thema Onkologie sehr fasziniert und ich selbst Onkologe werden möchte, hatte ich sowieso geplant, an dem Kongress teilzunehmen. Als dann der Aufruf kam, onkologische Diplomarbeiten einzureichen, habe ich sofort die Chance ergriffen, mich mit meiner Arbeit auf diese Weise einer sehr großen Zuhörerschaft zu präsentieren. Für mich war es eine super Gelegenheit, noch vor der Verteidigung meiner Diplomarbeit in den nächsten Tagen meinen Vortrag zu üben. Auch wenn dies am Bildschirm sicherlich einfacher war als live vor fast 1000 Menschen, war ich trotzdem aufgeregt.“
3. Preis: Nele Uhlig und Lisa Ernst (10. Semester)
"Paartanz in der Tertiärprävention bei Darmkrebs"
„Dieses Thema ist für uns beide ein Herzensprojekt: Seit einem Jahr wollten wir die psychischen und klinischen Folgen bei 96 ehemaligen Darmkrebspatient:innen untersuchen, die wöchentlich mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin an einem Tanzkurs teilnehmen. Durch die Pandemie mussten alle Kurse abgesagt werden, seither ruht unsere Doktorarbeit. Daher haben wir gern die Gelegenheit genutzt, zumindest mit unserem Abstract an die Öffentlichkeit zu gehen. Und wir haben uns umso mehr gefreut, dass es angenommen wurde und unser Vortrag auch noch prämiert worden ist. Am tollsten war aber, dass wir trotz unserer Aufregung im Studio vor zwei riesigen Kameras präsentiert haben und so vor Ort mit vielen der anwesenden namhaften und sehr netten Referenten ins Gespräch gekommen sind.“
Zwar ohne Preis, aber mit nicht weniger Anerkennung wurden die Vorträge der ACH Studentinnen Rebecca Fahy (PJ - Association of subcellular localization of TEAD transcription factors with outcome and progression in pancreatic ductal adenocarcinoma) und Anna-Lena Kloberdanz (PJ - Radiologische und histologische Analyse sowie Erfahrungen mit dem Ligamentum falciforme-Patch zur Gefäßrekonstruktion bei Pankreastumoren) von dem interessierten Publikum aufgenommen; der sechste und letzte Vortrag wurde aus persönlichen Gründen kurzfristig zurückgezogen.
Eingereichte Arbeiten allesamt wissenschaftlich interessant und wertvoll
Kongresspräsidentin PD Dr. med. Silke Tribius, Chefärztin des Hermann-Holthusen-Instituts für Strahlentherapie an der Asklepios Klinik St. Georg, kam nach Abschluss der Veranstaltung aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus: „Der für uns in dieser Form auch neue Kongress war einfach phänomenal! Bis zu 1300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren online dabei. So eine große Reichweite haben wir noch nie gehabt. Die Fläche für die Studierenden des ACH war uns besonders wichtig, da wir die Zusammenarbeit mit dem Campus sehr schätzen. Die eingereichten Arbeiten waren wissenschaftlich allesamt interessant und wertvoll, die Vorträge entsprechend gelungen. Besonders mutig fand ich, dass Frau Uhlig und Frau Ernst in das Karls-Studio kamen, das für uns – übrigens hochprofessionell - die Übertragung organisiert hat. Hochprofessionell war aber auch die Leistung von Melanie Gehrik, der Teamleiterin der Ärzteakademie: Sie hat als Organisatorin nicht nur immer die Ruhe und den Überblick behalten, sondern den ganzen Kongress einfach großartig begleitet, wofür wir ihr alle sehr dankbar waren. Ein weiteres Dankeschön gilt Prof. Dr. med. Christoph Herborn, unserem Asklepios-Konzerngeschäftsführer, der viel Zeit im Studio verbracht und uns während der ganzen Zeit wunderbar unterstützt hat.“
Ein Studio, drei Tage, vier Live-Streams
Das dreitägige Online-Event zu Herausforderungen und Zukunftsperspektiven wurde in vier parallelen Live-Streams durchgeführt. Mehr als 40 nationale und internationale Referent:innen bestritten die Foren; dazu gab es zwei Keynote Lectures mit Prof. Dr. med. Solange Peters, Präsidentin der größten europäischen Fachgesellschaft für Onkologie ESMO (European Society for Medical Oncology), und Bart de Witte, Initiator der HIPPO AI Foundation, die sich der Krebsmedizin der Zukunft bzw. den Chancen und Risiken von künstlicher Intelligenz (KI) widmeten. In zwei Plenarsitzungen mit Vorträgen zu „Krebs und Digitalisierung“ setzten sich die Referent:innen außerdem kritisch mit den Fragen „Was bedeutet Digitalisierung für das Gesundheitssystem?“ und „Anwendungen in der Tumormedizin: was können wir erwarten?“ auseinander. Schließlich wurden in 18 wissenschaftlichen Sessions zu verschiedenen medizinischen Fachgebieten und übergreifenden Themen unter anderem die molekulare Onkologie, Palliativmedizin/Sterbehilfe, aber auch das aktuelle Covid-19-Geschehen behandelt. Ein Pflege- und Patientenaktionstag, letzterer offen für alle interessierte Patient:innen, rundeten den außerordentlich erfolgreichen Kongress, der aus dem Karl Studio Hamburg übertragen und in einem Aftermovie festgehalten wurde, ab.