ACH Student organisiert ersten Hamburger hands-on Simulationskurs
Initiiert und organisiert von Student Alexander Korthaus hat am 25. Januar der erste Übungskurs zur Knie-Arthroskopie mit Simulationsgeräten für Studierende am Asklepios Campus Hamburg (ACH) stattgefunden.
Bereits im November 2017 hatte Alexander Korthaus beim 6. Jahreskongress der Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie (AGA) in Köln seine Diplomarbeit vorgestellt. Im Anschluss wurde er eingeladen, als sogenannter AGA Student in die Studentengruppe der Gesellschaft einzutreten; der Anregung, Standortvertreter der studentischen Gruppierung in Hamburg zu werden und dort Veranstaltungen zu organisieren, ist er kurz darauf gern gefolgt. Für den ersten hands-on Kurs am ACH hatte er daher nicht nur interessierte Kommilitoninnen und Kommilitonen, sondern auch die Hamburger AGA Studenten eingeladen, von denen dann einige teilnahmen.
Referententeam mit zahlreichen Spezialisten
Für die wissenschaftliche Leitung konnte sehr schnell Dr. Ralph Akoto, leitender Oberarzt in der Abteilung für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie am AK St. Georg, gewonnen werden. Dr. Akoto schlug vor, weitere Spezialisten ins Boot zu holen, die den Kurs wissenschaftlich unterstützen. Nach der Begrüßung durch Dr. Akoto gab Dr. Tobias Drenck zunächst einen Einblick in den Aufbau des Kniegelenks. Frau Dr. Anna Krukenberg erläuterte die nötigen klinischen Untersuchungen des Knies mit Inspektion (Betrachten), Palpation (Tasten) sowie der Funktionsprüfung. Anschließend referierte Prof. Dr. Norbert Meenen, Facharzt für Chirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie am Chirurgisch-Traumatologischen Zentrum Asklepios Klinik St. Georg, über die zur Verfügung stehenden bildgebenden Verfahren und zeigte später den Studierenden die Durchführung eines Ultraschalls am Knie.
Arthroskopie bleibt zuverlässigste Untersuchungsmethode
Sein Hinweis, dass trotz der modernen Bildgebung die Arthroskopie für einige Fragestellungen die zuverlässigste Untersuchungsmethode beim Knie bleibe, leitete führte wieder zu Dr. Akoto zurück. Der Chirurg zeigte in verschiedenen Filmbeispielen den sogenannten arthroskopischen Rundgang durch das Knie; die Neigung der verwendeten Optik um 30 Grad erlaube einen Blick um die Ecke, der jedoch gerade am Anfang stark gewöhnungsbedürftig sei. In zwei abschließenden Studierendenvorträgen stellten Eva Janßen und Max Danzer die Inhalte ihrer Diplomarbeiten zum Thema Kniescheibeninstabilität vor.
VirtraMed Arthros im Zentrum des Interesses
Nach der Theorie folgte die Praxis: Eingeteilt in drei rotierende Kleingruppen bekamen alle Anwesenden die Gelegenheit, in je halbstündigen Workshops und unter Anleitung der Experten die Untersuchung und Sonographie am Knie sowie die Arthroskopie am Simulator auszuprobieren. Dass hierfür mit dem sogenannten VirtaMed Arthros ein hervorragendes Arthroskopiegerät im Hörsaal zur Verfügung stand, war wiederum Alexander Korthaus zu verdanken. Mit Unterstützung von Dr. Birgit Berger, Lehrkoordinatorin am ACH, hatte er die Schweizer Firma VirtaMed AG gewinnen können, für das AGA Studententreffen den Simulator kostenlos zur Verfügung zu stellen.
Laut Isabel Gauggel, Senior Business Managerin von VirtaMed, die extra für diesen Tag aus Zürich angereist war, vermittelt dieser Simulator durch verschiedene anatomische Modelle und den Einsatz von Originalinstrumenten das Gefühl, an echten Patienten zu operieren. Zugang, Handhabung der Kamera und Instrumente ermöglichten dabei einen besonders hohen Realitätsgrad.
Hoher Realitätsgrad in der Untersuchung
Wie einfach und gleichzeitig flexibel die Trainingsmöglichkeiten mit diesem Simulationsgerät auf unterschiedlichen Levels und an unterschiedlichen Körperteilen ist, wurde bereits am Vormittag deutlich: Durch einfachen Wechsel der Modelle ist es möglich, am immer gleichen Grundgerät Knie-, Hüft-, Schulter- oder Sprunggelenksmodelle anzubringen. Da die Firma VirtaMed am 25. Januar auch ihre multifunktionalen Module VirtaMed GynoS und VirtaMed UroS im Gepäck hatte, lud Dr. Birgit Berger verschiedene Abteilungen bei Asklepios ein, das Simulationsgerät kennenzulernen. Mehrere Assistenzärzte nahmen dieses Angebot noch vor den Studierenden gern wahr.
Kein Wunder, dass vor allem das Simulationsgerät auch bei den Studierenden für große Begeisterung sorgte: In der abschließenden Feedback-Runde zeigten sie sich beeindruckt von der Übungsmöglichkeit an dem – O-Ton - „grandiosen“ Simulator und der Gelegenheit, selbst Hand anlegen zu können, ohne Gefahr zu laufen, einen Fehler zu machen. Aber auch die Vorträge sowie die Übungen zur klinischen Untersuchung und zum Sonographieren erhielten viel Lob.
Organisator mit Veranstaltung sehr zufrieden
Organisator Alexander Korthaus zeigte sich mit dem Verlauf des ersten hands-on Kurses sehr zufrieden: „Der Zuspruch und die positiven Rückmeldungen der Studierenden haben mich ebenso gefreut wie die Reaktionen von Dr. Akoto, Prof. Meenen, Dr. Krukenberg und Dr. Drenck: Sie haben sofort angeboten, für eine derartige Veranstaltung wieder zur Verfügung zu stehen.“ Für die nächsten Monate setzt der 27-jährige Student aber erst noch einen anderen Schwerpunkt: Nachdem die letzten Wochen der Organisation der Veranstaltung dienten, liegt der Fokus der kommenden Zeit auf den nun anstehenden Diplomprüfungen.
Anschaffung eines Simulators wünschenswert
Dass der besondere Einsatz von Alexander Korthaus nicht ohne Folgen blieb, zeigt die Reaktion von Dr. Christoph Jermann, Geschäftsführer der Asklepios Medical School: „In vielerlei Hinsicht war ich von dem hands-on Kurs angetan: von der Initiative von Herrn Korthaus, von der Perspektive einer möglichen Integration von Lernen an Simulatoren in unserem Übungsraum am ACH, von der Vorstellung, auf Sicht ein kleines, aber wirkliches Skills Lab im Haus zu haben, besonders aber auch von der Qualität und dem intelligenten Design des - nicht zuletzt sehr platzsparenden - Gerätes von VirtaMed.“ Daher habe er in Abstimmung mit Prof. Karl J. Oldhafer, dem Repräsentanten des Dekans der Medizinischen Fakultät der Semmelweis Universität am ACH, einen Termin mit Frau Gauggel vereinbart, um über die Möglichkeiten einer Anschaffung zu sprechen. „Dies käme nicht nur der Ausbildung unserer Studierenden, sondern könnte auch der Facharztausbildung von Asklepios Assistenzärzten zugute kommen“, dessen ist sich der Geschäftsführer sicher.