Chefärzte-Podium am Asklepios Campus Hamburg
Eine Chefärztin und fünf Chefärzte standen am 18. April den Studierenden vor allem des 10. Semesters am Asklepios Campus Hamburg rund um die Themen Bewerbung, Berufseinstieg und Karriereplanung Rede und Antwort.
Zunächst begrüßte Dr. Christoph Jermann, Geschäftsführer der Asklepios Medical School, die anwesenden Chefärzte/Dozenten und diesjährigen Podiumsteilnehmer: PD Dr. med. Silke Tribius, Chefärztin Hermann- Holthusen- Institut für Strahlentherapie AK St. Georg, Dr. med Goetz Broszeit, Chefarzt für Psychosomatik und Psychotherapie AK West, Prof. Dr. med. Gerhard Gebauer, Chefarzt Gynäkologie AK Nord-Heidberg, Dr. med. Ralph-Uwe Mletzko, Chefarzt Innere Medizin/Kardiologie II AK Nord-Heidberg, Prof. Dr. med. Michael Schmoeckel, Chefarzt Herzchirurgie AK St. Georg sowie Dr. med. Rudolf E. Töpper, Chefarzt Neurologie AK Harburg.
Moderiert wurde die gut besuchte und kurzweilige Mittagsveranstaltung erneut von Sabine Conow. Die praxiserfahrene Personalrecruiting- und Personalentwicklungsexpertin ist den Studierenden am ACH bereits aus dem Bewerbungstraining bekannt und inzwischen auch bei Asklepios im Bereich der Führungskräftetrainings tätig. Sie befragte die Chefärzterunde zu ihrer eigenen Entscheidung, Medizin zu studieren (die Antworten reichten von Kindheitstraum bis Zufall, die Qualifikationen von Einser- bis Dreier-Abiturdurchschnitten), ihrem persönlichen Werdegang (im In- und Ausland, an kleinen und großen Häusern, mit wenigen oder zahlreichen Orts-, Klinik- oder auch Fachwechseln) sowie ihrer heutigen Position (die jeder und jede Einzelne von ihnen mit begeisterten Worten beschrieb).
Danach drehte sich die Gesprächsrunde um die grundsätzlichen Themen Fächer- und Klinikwahl. Besonders aufmerksam verfolgten die anwesenden Studierenden die Antworten auf ihre Fragen nach Bewerbungstipps und Aussichten einer Bewerbung in den jeweiligen Abteilungen. Auch diese Antworten waren so unterschiedlich und zahlreich wie die vertretenen Fachrichtungen. Hier eine Auswahl:
Dr. med. Silke Tribius:
„Ich persönlich schaue mir nie die Noten eines Bewerbers an - beide Seiten merken im Gespräch schnell, ob es passt oder nicht. Seien Sie Sie selbst und verkleiden Sie sich nicht. Da in der Medizin in nahezu allen Fachrichtungen Nachwuchsmangel herrscht, können Sie eigentlich ganz entspannt sein. Sie sollten sich vorab nur darüber im Klaren sein, ob Sie wissenschaftlich arbeiten wollen – dann empfiehlt sich eine Uni-Klinik – oder nicht. Ich freue mich auch über Initiativbewerbungen, die ich aufbewahre.“
Dr. med. Rudolf E. Töpper:
„Sie brauchen keinen fertigen Karriereplan im Kopf – Sie finden Ihren Weg auch dann, wenn Sie noch keinen Plan haben. Nutzen Sie die Chance einer Hospitation und machen Sie sich ein Bild darüber, wie die Stimmung in der Abteilung ist. Und denken Sie bei allen Veränderungen daran: Sie bleiben der Anwalt der Patienten und müssen überlegen, was dem Patienten nutzt.“
Prof. Dr. med. Gerhard Gebauer:
„Ihre Bewerbung - am liebsten in elektronischer Form und mit einem kurzen, prägnanten Anschreiben - ist Ihre Eintrittskarte zu einem persönlichen Kontakt, nicht direkt zum Job. Ein dreimonatiger Vorlauf langt mittlerweile vollkommen. Fragen Sie sich vorab, nach welchen Kriterien wohl jemand eine Bewerbung durchsieht. Machen Sie deutlich, wodurch Sie sich von der allgemeinen Masse an Bewerbern abheben, wecken Sie mein Interesse, indem Sie eine nicht alltägliche Bewerbung schreiben, und schildern Sie Ihr klinisches Interesse.“
Dr. med. Ralph-Uwe Mletzko:
„Wählen Sie das Fach, das Ihnen Spaß macht. Auch wenn Sie nicht unbedingt von Anfang an zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind, schaffen Sie das irgendwann. Achten Sie auf ein ansprechendes Foto, schicken Sie eine vollständige Bewerbung mit Lebenslauf, Approbation und Zeugnissen und machen Sie sich vor dem ersten Gespräch Gedanken darüber, was Sie wollen. Fragen Sie nach der Möglichkeit einer Hospitation, denn unsere Arbeit ist nur in einem funktionierenden Team möglich.“
Dr. med. Goetz Broszeit:
„Sie müssen heute mehr denn je wissen, wer Sie sind und wo Sie hinpassen. Vermitteln Sie im Gespräch: Hier bin ich, und ich bin neugierig. Wenn Ihnen das Bewerbungsgespräch schon Spaß macht, kann auch die Zusammenarbeit danach funktionieren. Wenn Sie von Anfang an merken, dass Sie sich nicht wohlfühlen, wird sich das wohl auch nicht ändern. Und vor allem eins: Achten Sie in Ihrer Bewerbung auf die Rechtschreibung – Sie müssen später auch fehlerfreie Arztberichte schreiben!“
Prof. Dr. med. Michael Schmoeckel:
„Für mich persönlich hat die Note durchaus Relevanz. Achten Sie bei der Fächerwahl darauf, ob dieses anfällig für eine Wegrationalisierung oder Automatisierung ist - „händische“ Fächer sind auch in Zukunft dankbare Arbeitsfelder. Ansonsten kann ich Ihnen versichern, dass ich bislang sehr positive und erfreuliche Erfahrungen mit ACH Absolventinnen und Absolventen gemacht habe.“
ACH Studierende erhalten vielseitige Unterstützung
Das Chefärzte-Podium ist eines von mehreren Elementen, das den Studierenden am ACH helfen soll, möglichst reibungslos sowohl fachlich als auch persönlich den Schritt von der Universität in die Klinik zu gestalten. Während ihres gesamten Studiums können sie bereits auf direkte Kontakte zu vielen Chefärzten und potenziellen Arbeitgebern in Vorlesungen und Praktika aufbauen sowie auf die Unterstützung durch Geschäftsführung und Mitarbeiter am ACH in allen Fragen bis hin zur Stellensuche zählen. Das erwähnte freiwillige Bewerbungstraining von Sabine Conow trägt ebenso zu einer frühzeitigen Vorbereitung bei wie auch der Termin mit Prof. Dr. Christoph U. Herborn, Mitglied der Asklepios Konzerngeschäftsführung, der sich nur wenige Wochen nach dem Chefärzte-Podium die Zeit für eine persönliche Begegnung mit den angehenden Ärztinnen und Ärzten am ACH nahm.