ACH Studierende überreichen Scheck in indischem Hospital
Mit der Zusage zu einer einmonatigen Famulatur in Indien in der Tasche starteten vier Studierende des Asklepios Campus Hamburg (ACH) eine erfolgreiche Spendenaktion für ein dortiges Hospital.
Danielle Arnold (24), Sophia Cichutek (26), Marius Hagen (27) und Marcel Malan (23) waren gleichermaßen beeindruckt von den Berichten und Fallbeispielen aus dem zentralindischen Padhar Hospital die Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Thomas Kreusch, Chefarzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie in der Asklepios Klinik Nord (Heidberg), regelmäßig in seine Vorlesungen am ACH einfließen ließ. Dabei wiederholte der Dozent für MKG gegenüber den Studierenden mehrfach sein Angebot, ihn bei seinem jährlichen Einsatz in Indien zu begleiten. Dort haben er und sein Team in den letzten 23 Jahren ehrenamtlich und mit großem Einsatz mehr als 1.500 Patienten mit angeborenen Gesichtsfehlbildungen operiert, die meisten von ihnen Kinder.
Die je einmonatigen Famulaturen der beiden Studentinnen im Juli und die der beiden Studenten im August überschnitten sich glücklicherweise für einige Tage. Diese Zeit nutzten sie für die gemeinsame Scheck-Übergabe am 30. Juli.
Stellvertretend schildert Marius Hagen ihre Initiative und seine persönlichen Eindrücke von der Scheckübergabe und der Zeit in Padhar: „Nachdem wir alle unsere Bestätigung für eine Famulatur erhalten hatten, kamen wir gemeinsam mit unserem Kommilitonen Peter Zink auf die Idee, Spenden für das Padhar Hospital zu sammeln. Ein Semester lang verkauften wir in einer sogenannten Candy-Box Süßigkeiten für 50 Cent; außerdem sammelten wir übrig gebliebene Pfandflaschen von verschiedenen Uni-Veranstaltungen und lösten das Pfand ein. Wir haben das große Glück, dass Dr. Christoph Jermann als Geschäftsführer der Asklepios Medical School sofort unsere Idee unterstützt hat. Er versprach uns, am Ende unsere Einnahmen zu verdoppeln. So konnten wir schließlich vor Ort in Indien einen Scheck in Höhe von 680 Euro im Namen der Studierendenschaft und der Geschäftsführung am ACH an Frau Dr. Deepa Choudhrie, Radiologin am Padhar Hospital, überreichen. Die Übergabe fand im Rahmen des täglich stattfindenden Gottesdienstes statt. Da das Hospital sehr christlich geprägt ist, wurde die Spende erst einmal gesegnet. Dann wurde sie dem dortigen Good Samaritan Fund zugeführt: In diesen Spendentopf zahlen alle Angestellten einen kleinen Prozentsatz ihres Gehalts ein. Ärzte können dort direkt Geld beantragen für den Fall, dass einer ihrer Patienten aufgrund seiner Armut eine Operation nicht bezahlen kann. Die ACH-Spende, umgerechnet 49.000 Rupien, entspricht in etwa den durchschnittlichen Kosten für eine Operation.“
Die Zeit in Indien, so die vier Studierenden, sei sehr eindrucksvoll gewesen: Sie seien nicht nur sehr familiär empfangen worden, sondern hätten auch einen Teil ihrer Freizeit mit den Ärzten verbracht. Die Hygienestandards in der Klinik lägen deutlich unter dem, was sie erwartet hätten. Die Armut vieler Menschen führe dazu, dass ihnen ihre Arbeit wichtiger sei als ihre Gesundheit oder sie zunächst auf eine traditionelle ayurvedische Behandlung vertrauten. Damit sei eine Operation oft der sehr späte letzte Schritt. Auch deswegen gebe es tagtäglich Extremfälle wie zum Beispiel Tumore von überdimensionalem Ausmaß zu sehen, besonders auch im Hals- und Kopfbereich. Bei den Operationen durften die vier ganz selbstverständlich beim Hakenhalten, Nähen und Saugen assistieren. „Außerdem waren wir bei den morgendlichen Visiten sowie in der nachmittäglichen Ambulanz dabei. Sophie, Danielle, Marcel und ich sind Herrn Prof. Kreusch sehr dankbar, dass er uns diese Chance ermöglicht hat, noch vor dem Praktischen Jahr diese spannende Famulatur in Indien machen zu können“, resümiert Marius Hagen.