Ärztlicher Direktor referiert im Rahmen der Kooperation zwischen ACH und Bucerius Law School
Im Rahmen des 2. Bucerius-Medizinrechtstags am 22. Februar an der Bucerius Law School nahm als Vertreter von Asklepios neben einigen Studierenden vom Asklepios Campus Hamburg (ACH) der Ärztliche Direktor der Asklepios Klinik Nord, Priv. Doz. Dr. med Marc Schult, teil.
Er referierte über das Thema „Der Ärztliche Direktor als Garant fachlicher Belange.“ Thema des interdisziplinär angelegten Medizinrechtstags war "Das Organisationsrecht der medizinischen Einrichtungen“. So war Schults Vortrag eingebettet in die übergeordnete Fragestellung, wie ein verantwortungsvoller Umgang mit knappen Ressourcen an der Schnittstelle kluger kaufmännischer Entscheidungen und medizinischer Notwendigkeiten möglich ist. Daher kam Schult die Aufgabe zu, die Struktur einer der deutschlandweit größten Klinikketten vorzustellen und dabei besonders das Aufgabenfeld eines Ärztlichen Direktors im Vergleich zum Chefarzt darzustellen.
In seinen Ausführungen wurde zunächst deutlich, dass ein Ärztlicher Direktor bei Asklepios seine Tätigkeit nebenamtlich ausübt; so ist Schult hauptamtlich Chefarzt an der Asklepios Klinik Nord für Unfall- und Orthopädische Chirurgie. Der Ärztliche Direktor wird eingesetzt durch die Geschäftsführung und berät diese. Dabei ist er nicht etwa Vorgesetzter der Chefärzte, sondern vertritt diese kollegial und vermittelt in Streitfragen. Außerdem ist er verantwortlich für die Umsetzung der Hygienevorschriften und gleichzeitig dem Hygieneteam vorgesetzt, ist primärer Ansprechpartner für Behörden und niedergelassene Kollegen und repräsentiert damit die Klinik in medizinischen Belangen auch nach Außen.
Integrator und Impulsgeber
Indem er an der Entwicklung einer medizinischen Gesamtstruktur mitwirkt, ist der Ärztliche Direktor sowohl Integrator als auch Impulsgeber. Er hat ein Auge auf die gerechte Verteilung von Ressourcen im ganzen Haus und achtet auf die Einhaltung von Qualitätskriterien. Darüber hinaus ist es seine Aufgabe, die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu fördern.
Laut Dr. Marc Schult habe die Tätigkeit des Ärztlichen Direktors eine Vielzahl von juristischen Dimensionen und berge daher auch Fallstricke. Die Schnittstelle zu juristischen Fragestellungen betreffe dabei sowohl straf- als auch berufs- und zivilrechtliche Fragen - vom Krankenhausentgeltgesetz über Röntgen- bis zu Gefahrstoffverordnungen. „Letztendlich gilt aber immer, dass der Ärztliche Direktor als Arzt sein Handeln in erster Linie nach dem Wohl des Patienten richten muss - auch wenn das Amt eine öffentliche und behördliche Bedeutung hat, die manchmal dazu im Widerspruch steht“, so Schult.
Auch für Studierende eine interessante Veranstaltung
Die Teilnahme von ACH-Studierenden und –Vertretern ist Teil einer institutionalisierten Zusammenarbeit zwischen der Bucerius Law School, des Asklepios Campus Hamburg und der Asklepios GmbH, die sich seit Anfang des Studienjahres erfolgreich entwickelt. Als einer der studentischen Teilnehmer vom ACH zog Vincent Duske, ACH-Student im 8. Semester, am Ende des 2. Bucerius-Medizinrechtstags eine positive Bilanz: „Auch wenn die Inhalte natürlich eher auf Juristen und praktizierende Ärzte zugeschnitten waren, fand ich die Veranstaltung sehr interessant“. Obwohl die Medizinrechts-Tage seiner Meinung nach schon heute auf jeden Fall einen Besuch wert seien, rege er für künftige Veranstaltungen eine Vortragsreihe an, die sich direkt an Studenten richte, „zum Beispiel zu haftungsrechtliche Aspekten in Famulaturen und dem PJ behandle“, so der Vorschlag des ACH-Studenten.