Vortrag zu ärztlichen Kunstfehlern und deren Vermeidung

Mit seinem außer-curricularen Vortrag am 27. November am Campus Hamburg zog Dr. Helge Hölzer, Rechtsanwalt und Chirurg aus Sindelfingen, die anwesenden Studierenden in seinen Bann.

Mit seinem außer-curricularen Vortrag am 27. November am Campus Hamburg zog Dr. Helge Hölzer, Rechtsanwalt und Chirurg aus Sindelfingen, die anwesenden Studierenden in seinen Bann.

Schon mit dem Titel seiner Vorlesung „Mit einem Bein im Knast“ machte Hölzer aus dem gestiegenen Risiko im ärztlichen Alltag keinen Hehl: „Ganz klar - man muss als Arzt heutzutage noch mehr aufpassen: Durch die enormen Fortschritte in der Medizin laufen Mediziner viel stärker Gefahr, Fehler zu machen. Der ökonomische Druck ist hoch, die kritische Begleitung durch die Medien immens und der Gesetzgeber sowie die Rechtsprechung tendenziell auf Seiten der Patienten.“

Der Anwalt gibt aber im gleichen Atemzug hilfreiche Tipps: „Aufpassen ist natürlich die Regel Nummer eins. Aber sollte es zum „Casus Belli“ und damit zu Fehlervorwürfen kommen, muss in erster Linie die Kommunikation stimmen: Nicht verhärten, nicht ausweichen, kein Flucht- und Beißreflex, sondern adäquat, empathievoll und ehrlich mit dem Patienten sprechen.“

Der Anwalt gibt aber im gleichen Atemzug hilfreiche Tipps: „Aufpassen ist natürlich die Regel Nummer eins. Aber sollte es zum „Casus Belli“ und damit zu Fehlervorwürfen kommen, muss in erster Linie die Kommunikation stimmen: Nicht verhärten, nicht ausweichen, kein Flucht- und Beißreflex, sondern adäquat, empathievoll und ehrlich mit dem Patienten sprechen.

Was viele Mediziner im Ernstfall nicht realisierten: Wie das Urteil zustande kommt, hängt im Wesentlichen von der Einschätzung des Sachverständigen ab, ob ein Behandlungsfehler vorliegt oder nicht. Daher ist es erforderlich, dass sich auch Juristen intensiv auf medizinische Fragen einlassen, wenn sie im Arzthaftungsrecht tätig sind.

Das Thema „Arzthaftungsrecht“ sei leider viel zu selten Gegenstand in der medizinischen Ausbildung, dabei nehme es zunehmend Raum im ärztlichen Alltag ein. 

Aus eigener Erfahrung aus seinem Studium, seiner Zeit als Chirurg und jetzt Anwalt, weiß Hölzer, wie wichtig es ist, frühzeitig auf solche praktischen Fragestellungen aufmerksam gemacht zu werden. „Umso erfreulicher ist es, dass dieses Thema am Campus Hamburg mit diesem Abend bereits im klinischen Studium zur Sprache kommt“, so Hölzer. Die intensive Fragerunde und Diskussion am Ende des Vortrags zeigte, dass die Studierenden die Wichtigkeit der frühzeitigen Auseinandersetzung mit diesem Thema erkannten. Vor allem die lebhafte und kurzweilige Art, in der Hölzer anhand einer einzigen Folie umfassend über dieses medizinisch-juristische Feld referierte, fand großen Anklang.
 

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