Prof. Dr. med. Carolin Tonus neue fachverantwortliche Dozentin für Chirurgie am Asklepios Campus Hamburg
Mit Beginn des neuen Semesters erhält der Kreis der fachverantwortlichen Dozentinnen und Dozenten mit Frau Prof. Dr. med. Carolin Tonus Verstärkung. Dabei blickt die Chefärztin für Allgemein- und Viszeralchirurgie am AK Nord/Heidberg auf eine langjährige Erfahrung in der Lehre zurück.
Interview mit Frau Prof. Tonus
Frau Prof. Tonus, Promotion mit 26, Habilitation mit 37, seit zehn Jahren Chefärztin – Ihr Karriereweg müsste alle Ihre Studentinnen und Studenten beeindrucken...
Prof. Tonus: „Meine Lebensdevise war immer: Nach dem Studium sind alle ähnlich gut ausgebildet – den einzigen Unterschied macht es, dass man ein Ziel unbedingt will, seinen Weg mit Disziplin geht und niemals aufgibt. Ich wusste schon als Kind, dass ich Ärztin werden und später, dass ich mich habilitieren möchte. Dies ist mir als Bauchchirurgin – sozusagen als „Kolibri“ in Deutschland – von extern gelungen. Heute bin ich froh, dass mein Mann – der ebenfalls Chirurg ist – und mein 14-jähriger Sohn Verständnis aufbringen, wenn ich manchmal anrufe und sage, dass ich noch im Operationssaal stehe und später nach Hause kommen werde... Mit ihrer Unterstützung und externer Hilfe lassen sich dann auch Beruf und Familie gut vereinen.“
Welche Lehrerfahrung bringen Sie mit?
Prof. Tonus: „Bereits in meiner Zeit am Klinikum Offenbach als Lehrkrankenhaus der Universität Frankfurt/Main habe ich junge Studentinnen und Studenten unterrichtet; seither war ich mehr oder weniger durchgängig in der Lehre tätig. Nach meinem Umzug nach Hamburg ließ mir meine Uni einige Jahre Verschnaufpause. Neben den Stunden hier am ACH komme ich im Moment aber auch wieder meinem Lehrauftrag in Frankfurt nach und gebe dort pro Semester ein zweieinhalbtägiges Blockseminar.“
Wie lässt sich die Lehre am Campus in Ihren klinischen Alltag integrieren?
Prof. Tonus: „Zeit für die Lehre hat man nie übrig, die muss man sich nehmen und sie in den Alltag einplanen. Auch wenn es jedes Mal zeitlichen Aufwand bedeutet: Ich empfinde die Begegnung mit diesen jungen Menschen als unglaublich inspirierend, weil sie mich fordern und jung halten. Nach den Vorlesungen fühle ich mich durch die Unbeschwertheit der Jugend in der Regel gut und zufrieden!“
Die Evaluierungen Ihres Unterrichts sind durchweg positiv – was ist das Geheimnis Ihres Erfolges?
Prof. Tonus: „Ich versuche immer, Erfahrungen aus dem klinischen Alltag in die Lehre mit hineinzunehmen – da simuliere ich auch schon einmal eine Krankheit und lasse die Studierenden analysieren, um welche es sich handelt. Zudem bemühe ich mich, die angehenden Kolleginnen und Kollegen, passend zu den theoretisch behandelten Themen, so oft wie möglich mit in den Operationssaal zu nehmen. Darüberhinaus hat der Unterricht auch für mich einen durchaus angenehmen Nebeneffekt: Ich muss einfach immer auf dem aktuellen Level sein.“
Welchen Eindruck haben Sie bislang von den ACH-Studierenden gewonnen?
Prof. Tonus: „Ich begegne durchweg sehr engagierten jungen Leuten. An den PJ’lern vom ACH gefällt mir dabei vor allem, wie sehr sie dem Patienten zugewandt sind – das ist spürbar im Rahmen des Studiums geschult worden.“
Und welchen persönlichen Rat geben Sie den angehenden Ärztinnen und Ärztinnen mit?
Prof. Tonus: „Arzt ist kein Beruf, sondern eine Berufung. Man muss Disziplin und Durchhaltevermögen besitzen, sich der Halbwertszeit des medizinischen Wissens immer bewusst sein sowie das Ziel, eines Tages zu praktizieren, aus tiefstem Herzen erreichen wollen.“
Zur Website von Frau Prof. Tonus.