Beispiele begehrter Nebenjobs für Studierende am Asklepios Campus Hamburg
Juliane Rieß und Matthias Zäck, Studierende am Asklepios Campus Hamburg (ACH) im 7. Semester, polieren während des Studiums mit ihren Studentenjobs nicht nur ihre Geldbeutel, sondern auch ihre medizinischen Kenntnisse auf.
Spannendes Einsatzfeld
„Meist kommt nachmittags der entscheidende Anruf. Das bedeutet dann, dass es eine lange Nacht wird“ – so beschreibt Matthias Zäck den Auftakt zu seinem Einsatz. Seit April dieses Jahres ist der 25-Jährige sogenannter „Perfusionsstudent“ für die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO), Bereich Nord. Der Name leitet sich von seiner zentralen Aufgabe ab, im Rahmen einer Organentnahme mittels einer bestimmten Flüssigkeit die Organe durchzuspülen und so für den Transport und die anstehende Transplantation zu konservieren.
Bis zu sechs Mal im Monat meldet sich Zäck für den pauschal vergüteten 24-Stunden-Bereitschaftsdienst, um im Ernstfall die Entnahme eines oder mehrerer Spenderorgane zu begleiten. Diese stammen von verstorbenen Spendern, deren Hirntod gemäß den Vorgaben der Bundesärztekammer vor mehr als sechs Stunden diagnostiziert wurde und deren Angehörige bereits informiert sind. Dabei muss nicht nur die Bereitschaft zur Organspende vorliegen, sondern auch überprüft sein, ob Niere, Leber, Herz, Lunge, Bauchspeicheldrüse oder auch Dünndarm für eine Transplantation überhaupt geeignet sind. Meist werden mehrere Menschen mit einer Spende gerettet.
Organentnahmen erfolgen meist nachts
Im vergangenen halben Jahr trat im Schnitt einmal pro Monat bei Zäck der Ernstfall ein. Dann fährt der junge Mediziner in die Zentrale der DSO in Hamburg-Bahrenfeld. Dort holt er Organboxen sowie die benötigten Instrumente und Lösungen. Weiter geht es mit einem Fahrzeug der Johanniter zum Einsatzort in einer meist norddeutschen Klinik. Vor Ort wartet bereits das OP-Team auf die Ärzte und den Perfusionsstudenten: „Ich bin vom ersten Schnitt bis zur Naht die ganze Zeit dabei und kümmere mich um die Erfassung der Organe und die Vorbereitung des Transports“, so Zäck. Auch wenn die nächtlichen Einsätze oft mehr als fünf Stunden dauern und sehr anstrengend sind, macht dem ACH-Studenten sein verantwortungsvoller und gut bezahlter Nebenjob großen Spaß: „Die Arbeit ist jedes Mal wieder aufregend – ich weiß nie genau, was mich erwartet, da wir vor Ort häufig in einem fremden Krankenhaus mit einem fremden Team zusammenarbeiten.“
Vorteil: Intensiver Patientenkontakt
Das einzige, worum Matthias Zäck seine Kommilitonin Juliane Rieß in ihrem Job beneidet, ist der häufige Patientenkontakt. Denn genau darum dreht sich bei der ACH-Studentin alles: In ihrer Tätigkeit in einer Kardiologischen Praxis hat die 23-Jährige ausführlich die Möglichkeit, ihr bislang erworbenes Wissen anzuwenden. Seit einem Jahr führt sie an sechs bis sieben Vormittagen pro Monat zahlreiche Erst-Anamnesen sowie alle relevanten körperlichen Untersuchungen durch und erfasst die jeweiligen Medikamentierungen.
Die Frage, ob die meist älteren Patienten es nicht seltsam fänden, von einer Studentin untersucht zu werden, kann Rieß zum Glück verneinen: „Die meisten finden das wunderbar und sagen ‚Üben Sie ruhig an mir’ – sie wissen genau wie ich, dass im Anschluss noch mindestens drei Nach-Untersuchungen folgen.“ Das Gute an ihrem Job sei nicht nur, dass sie mittlerweile enorm Routine erlangt und den Patientenkontakt intensiv geübt habe. „Es ist auch einfach spannend, ein eigenes Behandlungszimmer mit PC und Liege zu haben – da fühlt man sich gleich wie ein kleiner Arzt“, so Rieß.
(Diese und weitere Nebenjobs finden Studierende am Asklepios Campus Hamburg unter anderem regelmäßig im ACH-Intranet.)