Medizinrecht-Experten der Bucerius Law School suchen Kooperation mit ACH und Asklepios
Brückenschlag zwischen dem Asklepios Campus Hamburg (ACH) und der Bucerius Law School: Am 8. Juni besuchten Prof. Dr. Karsten Gaede und Prof. Dr. Jens Prütting von der renommierten privaten Hochschule für Rechtswissenschaften den ACH bereits zum zweiten Mal.
In dem Termin ging es erneut um die Möglichkeiten einer institutionalisierten Zusammenarbeit zwischen Juristen und Medizinern sowie Jurastudenten und Medizinstudenten. Gesprächspartner am Campus und gleichzeitig für Asklepios waren Prof. Dr. Karl J. Oldhafer, in seiner Doppelfunktion als Chefarzt der Allgemein- und Visceralchirurgie an der Asklepios Klinik Barmbek und Repräsentant des Dekans der Medizinischen Fakultät der Semmelweis Universität am ACH, sowie Dr. Christoph Jermann, Geschäftsführer der Asklepios Medical School.
Prof. Prütting und Prof. Gaede nannten drei Beweggründe für diese Initiative: „Erstens die Tatsache, dass die Zahl, die Komplexität und die Brisanz der Rechtsfragen im Gesundheitswesen in den letzten Jahren rasant zugenommen haben. Alles spricht dafür, dass sich dieser Trend fortsetzt und eher noch weiter verstärken wird. Zweitens der offizielle Plan von Bucerius, die Expertise in diesem Rechtsbereich auszubauen und zu bündeln. Eigens für diesen Zweck soll ein rechtsmedizinisches Institut etabliert werden. Und drittens die Überzeugung, dass eine professionelle juristische Beschäftigung mit Fragen des Medizinrechts gut daran tut, in Lehre wie Forschung von Anfang an Mediziner mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung mit einzubeziehen“, so die Vertreter der Law School.
Für die Verantwortlichen des ACH sei diese Anfrage von Seiten der Bucerius Law School, zu der es seit langem gute Kontakte gibt, „schon an sich eine Ehre“, so Geschäftsführer Dr. Jermann. „Besonders erfreulich fanden wir, dass sich in dem Gespräch mit den Vertretern von Bucerius eine ganze Reihe vielversprechender kurz- und längerfristiger Ansatzpunkte für eine Ausweitung und Intensivierung der Zusammenarbeit beider Institutionen ergeben haben, gerade auch im Interesse der Studierenden.“
Zahlreiche mittel- und langfristige Pläne
Bereits für das Herbstsemester 2016/17 sind Pilotveranstaltungen im Bereich Medizinrecht geplant. Als Auftakt ist ein Abendvortrag am ACH zu relevanten Rechtsfragen vorgesehen, dann ein Blockseminar an der BLS für Studierende beider Einrichtungen mit gemeinsam zu lösenden Fällen und schließlich ein Crash-Kurs Medizin durch ACH-Dozenten und/oder -Studenten für BLS Studenten zur Vorbereitung auf Hospitationen bei ausgewählten Patientengesprächen mit medizinrechtlicher oder medizinethischer Relevanz.
Für 2017 und später stehen auf der Liste: Beiträge von Asklepios Chefärzten im Rahmen von Lehrveranstaltungen der BLS, die Herauslösung und Vergrößerung des Themas „Arztrecht“ aus der Rechtsmedizin-Blockwoche des ACH und die Vergabe eines entsprechenden Lehrauftrags an die BLS, Vorträge von BLS Experten im Rahmen von regulären Chefärzte-Treffen von Asklepios, interdisziplinäre Verbundforschung und gemeinsame Förderanträge beispielsweise bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), und vielleicht sogar eine institutionelle Partnerschaft auch von Asklepios mit dem im Aufbau befindlichen rechtsmedizinischen Institut der BLS.
Kein Wunder also, dass die Gesprächsteilnehmer von ACH und Bucerius sich nach dem intensiven Austausch hochzufrieden über diese Perspektiven einer win-/win-Situation für alle Beteiligten beider Institutionen voneinander verabschiedeten.