Sein Credo: „Gerade durchs Leben“
Insgesamt 31 Fachverantwortliche tragen am Asklepios Campus Hamburg (ACH) die Verantwortung für die Einhaltung der akademischen Vorgaben der Semmelweis Universität Budapest im Hamburger Curriculum.
Neu in diesem Kreis ist Prof. Dr. Thomas Niemeyer, Chefarzt der Abteilung für Wirbelsäulen- und Skoliosechirurgie am AK St. Georg. Seit diesem Semester liegt die aufwändige organisatorische und inhaltliche Ausgestaltung des Unterrichts im Fach Orthopädie in seinen Händen. Zusammen mit rund 15 Kolleginnen und Kollegen unterrichtet er im Mai dieses Fach im Rahmen eines Blockseminars. Innerhalb einer Woche bringen diese Experten vier Gruppen à 15 Studierenden aus dem 8. Semester in interaktiven Vorlesungen und viel praktischen Übungen ihr wichtiges Fach nahe. „Die Orthopädie stellt das menschliche Skelett von der Geburt bis zum Lebensende in den Mittelpunkt.“, so Niemeyer. Er werde daher nicht müde, dem medizinischen Nachwuchs sein eigenes Lebensmotto „Gerade durchs Leben“ ans Herz zu legen, das für jeden gelte – für Ärzte wie für Patienten.
Zu seinen Patienten zählen besonders auch Kinder. Daher gibt Niemeyer der Kinderorthopädie zu Beginn der Blockseminar-Woche besonderen Raum. An den folgenden Tagen führt er die anderen Referentinnen und Referenten ein und moderiert die Unterrichtstage. Mehr Zeit lasse seine ärztliche Tätigkeit oft nicht zu, da die Lehre und die Prüfungen sowie die Betreuung von Diplomarbeiten neben der Leitung seiner Abteilung, den OPs sowie der Sprechstunde bewältigt werden müssen.
Engagierte Ärzte erkennt man nicht zuletzt an der Leidenschaft für das eigene Fachgebiet, so auch in Falle von Prof. Niemeyer. „In meinen Augen ist eine einzige Unterrichtswoche viel zu wenig für ein so wichtiges Fach wie die Orthopädie. Mein Traum wäre es, ähnlich wie ich es in meinem Studium kennengelernt habe, die Studierenden vier Wochen lang in kleinen Gruppen an die Orthopädie heranzuführen – von der Ambulanz über OP-Einsätze bis zur Station – und das möglichst so, dass ein Patient von der Aufnahme bis zur Entlassung begleitet wird. Das wäre für ein problemorientiertes Lernen am Patienten effektiver.“
Niemeyer steht mit seinem Wunsch nicht alleine da: Mehrmals pro Jahr treffen sich die Fachverantwortlichen am ACH, um Schnittstellen, Prüfungsverfahren, didaktische Leitlinien und die Ausgestaltung des Curriculums zu besprechen. Dabei geht es immer auch um die Quadratur des Kreises aus einer Vielzahl relevanter Fachgebiete, der knappen Studienzeit sowie last but not least der Auflage, die akademischen Anforderungen aus Budapest zu erfüllen.
Um das hohe Ziel einer exzellenten Ausbildung am ACH sicherzustellen, liest sich die lange Liste der Fachverantwortlichen dann auch wie ein Ausschnitt aus dem „Who is Who“ der Hamburger Asklepios-Mediziner, etliche von Ihnen auf der bekannten Focus Ärzteliste der Top Mediziner. Dies zeigt, wie sehr sich ein beachtlicher Teil der Ärzteschaft für den Nachwuchs am ACH einsetzt.