Austausch mit Prof. Dr. István Karádi zur Forschungskooperation mit der Semmelweis Universität

Am 8. Juni tauschten sich fachverantwortliche Dozenten über das Thema aus, wie gemeinsame Forschungsaktivitäten zwischen Asklepios und der Semmelweis Universität intensiviert werden können.

Wie können die gemeinsamen Forschungsaktivitäten von Asklepios und Semmelweis Universität (SU) weiter intensiviert werden? Zu dieser Frage tauschten sich am 8. Juni auf Einladung von Prof. Dr. med. Karl J. Oldhafer, Repräsentant des Dekans der Medizinischen Fakultät der SU am Asklepios Campus Hamburg (ACH) und Chefarzt Allgemein- und Viszeralchirurgie an der Asklepios Klinik Barmbek, zahlreiche Interessierte fachverantwortliche Dozenten mit einem hochrangigen Besucher aus Ungarn aus, nämlich Herrn Prof. dr. István Karádi, Leiter der dortigen Klinik für Innere Medizin III und zweimaliger Dekan der Medizinischen Fakultät der SU.

Dies geschah vor dem erfreulichen Hintergrund, dass die SU in dem sehr angesehenen internationalen QS University Ranking 2015 gegenüber dem Vorjahr um 100 Plätze nach vorne gerückt ist. Von knapp 40 deutschen medizinischen Fakultäten hat sie aktuell also mehr als 30 hinter sich gelassen. Ausschlaggebendes Kriterium des Rankings ist der Forschungsoutput. Daher hat der Rektor der SU Karádi mit der Aufgabe betraut, die Forschungskooperation zwischen SU und ACH/Asklepios zu verstärken. Unter den Anwesenden war außerdem Prof. Dr. med. Andrea Morgner-Miehlke von Asklepios proresearch, einer Site Management Organisation, die alle klinischen Studien und Entwicklungsprojekte der Asklepios Kliniken Hamburg inklusive externer Forschungsaufträge koordiniert. Dazu wird es in Zukunft alle zwei Jahre einen Forschungsbericht geben.

Oldhafer, der die Diskussion leitete, begrüßte mit den Worten: „Immer wieder wird uns – zuletzt auch vom Wissenschaftsrat – die Frage nach Wissenschaft und Forschung am ACH gestellt. Da die Lehre eng mit der Forschung verknüpft sein soll, werden wir auch immer daran gemessen, wie intensiv wir in die Wissenschaft eingebunden sind.“ Daher sei dieser Ideenaustausch für den immer noch jungen ACH wichtig. Dabei habe der ACH einen klaren Wettbewerbsvorteil gegenüber etablierten medizinischen Fakultäten in Deutschland: Jeder Studierende, der hier sein Examen mache, habe bereits durch die Diplomarbeit Forschung und wissenschaftliches Arbeiten selber kennengelernt.

„500 Ideen sind nicht so viel wert wie eine einzige, die umgesetzt wird“, eröffnete Karádi die Diskussion mit einem Plädoyer für zentrale Forschungseinrichtungen. Ähnlich wie an der SU könne so an einer Stelle bei Asklepios und unter einer starken Leitung herausragende klinische und Grundlagenforschung für alle Fachrichtungen geleistet werden. Hierfür könne laut Prof. Dr. med. Dr. h.c. Peter Bucsky, Repräsentant des Rektors der SU, zum Beispiel das bestehende, voll funktionsfähige und zu forschungszwecken eingerichtete Labor auf dem Gelände des Klinikums St. Georg ins Auge gefasst werden. Dieses Labor werde derzeit nicht voll genutzt.

In der sich anschließenden, teils kontroversen Diskussion kristallisierten sich einige konsensfähige Punkte heraus, die Oldhafer abschließend zusammenfasste: Die Idee, Forschung zu bündeln, Ressourcen gemeinsam zu nutzen und durch Asklepios proresearch einerseits, durch ein adäquat ausgestattetes zentrales Labor andererseits mit verschiedenen forschungsbezogenen Serviceangeboten zu unterstützen, ist begrüßenswert. Das bestehende Labor in der Asklepios Klinik St. Georg muss erhalten bleiben. Bei Asklepios wird es immer überwiegend um klinische Forschung gehen, nicht um Grundlagenforschung, die an der SU stark ausgeprägt ist. Einer Fokussierung der Forschungsförderung ist gegenüber einer Förderung nach dem Gießkannenprinzip klar der Vorzug zu geben. Als allgemeine Schwerpunktbereiche, in denen Asklepios stark ist bzw. eine strategische Ausrichtung verfolgt, bieten sich die Bereiche Versorgungsforschung und Prävention an. „Das ist fassbar, lösbar und passt zu uns“, so Oldhafer. Unter diesem Vorzeichen könnte auch über eine Stiftungsprofessur oder über gezielte Kooperationen mit dem UKE oder mit der Technischen Universität Hamburg-Harburg nachgedacht werden.

In jedem Fall steckt noch viel Potenzial in der Forschungskooperation mit der SU, von der beide Seiten profitieren können – die SU nicht zuletzt hinsichtlich ihrer Chancen auf ein noch besseres Abschneiden in maßgeblichen internationalen Rankings. Fortsetzung folgt!

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