Antireflux-Chirurgie

Magensäurereflux (Rückfluss der Magensäure) in der Speiseröhre entsteht, wenn der Verschlussmechanismus zwischen Speiseröhre und Magen (unterer Speiseröhrenschließmuskel) gestört ist. Da die Schleimhaut der Speiseröhre die Säure nicht verträgt, kommt es zur Entzündung mit dem typischen Sodbrennen. Besonders im Liegen ist der Rückfluss begünstigt, daher kann es gerade nachts zu heftigen Episoden von Sodbrennen kommen.

Ganz auf Sie abstgestimmt: Unser Behandlungsangebot

Medikamente können die Magensäureproduktion bremsen oder sogar ganz blockieren. Dann ist die zurücklaufende Flüssigkeit kaum noch säurehaltig und es kommt nicht mehr zum Sodbrennen. Jedoch wirken die sogenannten Säureblocker nicht bei allen Betroffenen ausreichend oder die Wirkung lässt mit der Zeit nach, weshalb die Dosierung weiter erhöht werden muss. Dies begünstigt wiederum das Auftreten von Nebenwirkungen. Ein Teil der Patienten möchte nicht dauerhaft Säureblocker einnehmen, wegen der bekannten Nebenwirkungen.

Bei manchen Patienten läuft insbesondere nachts so viel Flüssigkeit zurück, dass diese bis in den Rachen gelangt, was sehr unangenehm ist und auch zu morgendlichem Hustenreiz führen kann. Dieser sogenannte Volumenreflux lässt sich nur durch eine Operation beheben.

In all diesen Fällen helfen wir Ihnen, mit einer minimalinvasive Operation.

Seit 2017 wenden wir eine neuere innovative Methode an - die Elektrostimulation des unteren Speiseröhren-Schließmuskels (EndoStim-Methode). Dafür werden zwei kleine nadelähnliche Elektroden in die Muskulatur der Speiseröhre eingebracht und mit einem Schrittmacher verbunden. Dieser wird auf die Bauchwandmuskulatur links des Nabels implantiert und gibt schwache elektrische Impulse an den Schließmuskel ab. Dadurch wird der Schließmuskel trainiert und seine normale Funktion wiederhergestellt. Die Abdichtung der unteren Speiseröhre wird nicht durch Druck von außen hergestellt, wie es bei der klassischen Fundoplicatio-Operation oder mit dem Magnetband der Fall ist. Die Anatomie des Magens wird nicht verändert. Deshalb handelt es sich um eine physiologische Methode. Großer Vorteil dieser Methode ist, dass es nicht zu den gefürchteten Nachteilen der Fundoplicatio oder des Magnetbandes wie Schluckstörungen und erschwertes Aufstoßen kommt. Weiterer Nachteil insbesondere der Fundoplicatio ist ein erneutes Auftreten des Refluxes bei ca. 20% der Operierten. Bei diesen Patienten ist die Elektrostimulation eine gute Alternative, um den Reflux auszuschalten. Nach Schlauchmagenbildung im Rahmen der Adipositaschirurgie kommt es bei ca. 25 % der Operierten in der Folge zum Reflux. Auch hier ist die Endostim-Methode eine geeignete Methode.

Bisher haben wir mit der Elektrostimulation sehr gute Ergebnisse erzielt ohne nennenswerte Komplikationen. Die Methode gibt es international seit 2010 und in Deutschland seit 2014. Bisher zeigen sich sehr gute Ergebnisse auch hinsichtlich der Langzeitabdichtung am unteren Speiseröhren-Schließmuskel.

Seit 2018 sind wir offizielles Beratungszentrum für die EndoStim-Methode.

Bei einem Teil der Patienten besteht zusätzlich ein Zwerchfellbruch. Dieser kann auch Ursache des Refluxes sein und zusätzliche Passagestörungen und Schmerzen verursachen. Solch einen Zwerchfellbruch beseitigen wir bei der Operation ebenfalls.

Wie wird die Refluxkrankheit behandelt?

Die Refluxkrankheit (gastroösophageale Refluxkrankheit) ist ein krankhaft gesteigerter Rückfluss des sauren Mageninhaltes in die Speiseröhre. Etwa jeder fünfte Mensch in Deutschland ist davon betroffen. Patienten mit einer Refluxkrankheit leiden unter Sodbrennen und Schmerzen hinter dem Brustbein, die sich im Liegen oftmals verschlimmern. Wie man diese Erkrankung behandelt erklärt Chefarzt Dipl.-med. Gliesing in diesem Video.

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