Bakteriologie- Labor – Diagnostik für niedergelassene Ärzte und Kliniken

Wie arbeitet ein Bakteriologie- Labor?

Bei der Labordiagnostik lassen sich im Bakteriologie-Labor durch verschiedene Methoden und Untersuchungen Erreger identifizieren und quantifizieren. Dabei muss zwischen bakterieller Kontamination bei der Entnahme der Probe, natürlicher Kolonisation und invasiver Infektion unterschieden werden. 

Hier möchten wir zunächst grundsätzlich die Arbeit eines Bakteriologie-Labors erklären. Die korrekte Probeentnahme steht zu Beginn der Untersuchung durch ein Bakteriologie-Labor. Die optimale Präanalytik (Probenentnahme, -lagerung und –transport) ist für eine gute mikrobiologische Diagnostik eine wichtige Voraussetzung. Hinweise dazu finden Sie auf unserer Homepage. Je nach Fokus und Fragestellung können unterschiedliche Probentypen notwendig sein:

• Urinproben
• Stuhlproben
• Blutkulturen
• Abstriche von Wunden oder zum Zwecke des Screenings auf multiresistente Erreger
• Respiratorische Materialien (BAL, Sputum)…

Der schnellste Nachweis vorhandener Bakterien aus dem primären Material ist mithilfe unterschiedlicher Färbetechniken möglich. Diese Ergebnisse finden Sie auf den Befunden unseres Bakteriologie-Labors. Relevante Ergebnisse werden den Einsendern sofort zur Verfügung gestellt und wenn notwendig auch telefonisch mitgeteilt.

In der klassischen Bakteriologie erfolgt die Anzucht von Bakterien auf einem geeigneten Nährboden. Dabei werden je nach Fragestellung unterschiedliche Kulturen im Bakteriologie-Labor angelegt, die verschiedenen Temperaturen ausgesetzt sind und in unterschiedliche Atmosphären bebrütet werden. Diese Kulturen können dann nach ausreichender Bebrütungszeit beurteilt und weiter untersucht werden. Dadurch ist eine Quantifizierung der Erregermenge möglich. Das Ziel unseres Bakteriologie-Labors ist es, die Erreger zu identifizieren und wenn nötig, bspw. Im Rahmen einer Infektion, eine Resistenztestung durchzuführen. 

Um hochpathogene Krankheitserreger wie Mycobacterium tuberculosis untersuchen zu können, verfügt das Bakteriologie-Labor über ein modernes Sicherheitslabor.

Bei bestimmten Fragestellungen oder komplexen Fällen finden Methoden und Techniken aus der Molekularbiologie Anwendung, um bspw. nicht kultivierbare Erreger oder spezielle Resistenzmechanismen nachzuweisen.
Außerdem besteht eine enge Zusammenarbeit unseres Bakteriologie-Labors mit nationalen Referenzlaboren bspw. für die Diagnostik von Mykobakterien, invasiven Mykosen durch Schimmelpilze, für die Typisierung von hoch pathogenen Erregern wie Meningokokken und Haemophilus influenzae, sowie für die Diagnostik von seltenen Parasitosen.
 

Das leistet unser Bakteriologie-Labor

Unser Bakteriologie-Labor bietet Kliniken und niedergelassenen Ärzten nicht nur eine breite Palette an mikrobiologischen Untersuchungen an, sondern auch eine kompetente klinisch-mikrobiologische Beratung durch unsere Fachärzte für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie.

Neben der Diagnostik von Infektionskrankheiten bieten wir auch ein umfangreiches Screening auf multirestente Erreger (MRE) an. Unsere Beratung umfasst die Wahl geeigneter Prädilektionsstellen für das Screening, die schnelle Informationsweitergabe bei Nachweis von MRE, die Beratung zu krankenhaushygienischen Fragestellungen sowie zur Indikation und Umsetzung einer antibiotischen Therapie. Dabei arbeitet unser MEDILYS Labor eng mit dem MEDILYS Krankenhaushygieneteam zusammen.

Wir identifizieren Erreger und prüfen ihre Resistenz

Neben der traditionellen Kultivierung von Mikroorganismen auf Nährmedien werden im Bakteriologie-Labor spezielle Verfahren angewendet, um Erreger zu identifizieren und ihre Resistenz zu testen. Eine dieser Techniken ist die Massenspektrometrie (MALDI-TOF), die zur Identifizierung von kultivierten Erregern eingesetzt wird. Die Empfindlichkeitsprüfung erfolgt mittels vollautomatisierter Plattform zur Bestimmung der minimalen Hemmkonzentrationen (MHK) eines Erregers auf verschiedene Antibiotika.
Ferner besteht zwischen der Serologie und der Molekulargenetik eine enge Verknüpfung.

Zusammenarbeit zwischen unserem Bakteriologie-Labor und der Serologie

Die Infektionsserologie ermöglicht die Erkennung von Infektionen durch eine Vielfalt von klinisch relevanten Viren, Bakterien, Pilzen und Parasiten. Wenn wir eine Infektion mit schwer anzüchtbaren Erregern vermuten, können wir mittels Nachweis der spezifischen Antigene oder der Bestimmung von erregerspezifischen IgM-, IgA- und IgG-Antikörpern herausfinden, ob gegebenenfalls eine Infektion vorliegt. Die mikrobiologische Beurteilung der Befunde und die daraus resultierende Beratung findet immer unter Berücksichtigung aller infektiologisch relevanten Befunde statt.

Zusammenarbeit zwischen dem Bakteriologie-Labor und der Molekulargenetik

Zu jeder modernen Labordiagnostik gehört der Bereich Molekulargenetik. Vor allem bei schwer oder nicht zu kultivierenden Erregern können wir diese in unserem Bakteriologie-Labor mittels PCR nachweisen und außerdem mögliche Resistenzmechanismen detektieren. Molekulargenetische Befunde werden ebenfalls bei unserer mikrobiologischen Beratung berücksichtigt.
 

Wir führen eine Vielzahl hygienischer Untersuchungen im Bakteriologie-Labor durch

In unserem Bakteriologie-Labor werden hygienetechnische Untersuchungen wie Wasseruntersuchungen nach Trinkwasserverordnung, Endoskopuntersuchungen, Luftkeimzählungen, Untersuchungen zur Überprüfung von Desinfektions- und Sterilisationsgeräten sowie Abstrich- und Abklatschuntersuchungen in einem separaten Hygienelabor durchgeführt.

Die Zusammenarbeit mit dem Hygieneteam für eine sinnvolle Probenentnahme und der Bewertung der Ergebnisse ist seit Jahren selbstverständlich.