Schlaganfall
Ein Schlaganfall kann jeden Menschen akut und ohne Vorboten treffen. In diesem Fall müssen wir schnell handeln, denn durch eine frühzeitige Versorgung können wir Folgeschäden reduzieren. In Deutschland erleiden jährlich ca. 200.000 Menschen einen Schlaganfall, er stellt die dritthäufigste Todesursache dar. Bei uns werden die Patienten von erfahrenen Experten versorgt, die alles tun, um schwerwiegende Folgen zu verhindern. Neben der Verminderung von Folgeschäden des Schlaganfalls steht das Auffinden der Ursache im Vordergrund unserer Behandlung auf der Schlaganfalleinheit. Unser Ziel ist es, das Risiko weiterer Schlaganfälle zu senken.
Die Akut-Behandlung des Schlaganfalls
Bei Verdacht auf einen akuten Schlaganfall führen wir nach der neurologischen Untersuchung mittels Kernspintomografie (MRT: Verfahren, bei dem ein Magnetfeld genutzt wird) oder Computertomografie (CT: computergestützte Röntgenuntersuchung) umgehend eine Bildgebung des Gehirns durch. Dadurch können wir einerseits die Diagnose des Schlaganfalls sichern und andererseits eine für die Therapie wegweisende Unterscheidung zwischen einer Hirnblutung oder einem Hirninfarkt, bedingt durch den Verschluss von Arterien, treffen.
Die Patienten werden auf unserer Schlaganfalleinheit am Monitor überwacht (Blutdruck, Herzaktion, Sauerstoffgehalt im Blut, Blutzucker und Körpertemperatur), um rechtzeitig Veränderungen des neurologischen Status oder des Allgemeinzustandes feststellen und entsprechende medizinische Schritte einleiten zu können. Gegebenenfalls besteht die Möglichkeit einer vorübergehenden maschinellen Beatmung unserer Patienten, bis die Verlegung auf eine Intensivstation erfolgt.
Bei einem Hirninfarkt versuchen wir beispielsweise, die Hirndurchblutung durch die Auflösung eines Blutgerinnsels mittels Thrombolyse wiederherzustellen. Dazu verabreichen wir spezielle Medikamente. Die Thrombolyse ist jedoch lediglich innerhalb der ersten drei, maximal sechs Stunden sinnvoll. Sollte der Verschluss einer großen Arterie im Gehirn ursächlich für den Schlaganfall sein, können wir als weitere Behandlungsoption, ähnlich wie bei der Herzkatheteruntersuchung, die mechanische kathetergestützte Eröffnung (Katheter: dünner Kunststoffschlauch) des Blutgefäßes erwägen. Für letzteren Therapieansatz erfolgt schnellstmöglich die Verlegung auf die neurologische Intensivstation des ASKLEPIOS Fachklinikums Teupitz.
Im Falle einer großen Hirnblutung ist die Behandlung auf der neurologischen Intensivstation am ASKLEPIOS Fachklinikum Teupitz möglich oder die weitere Verlegung in eine neurochirurgische Klinik, sofern eine operative Entfernung der Blutung erforderlich ist. Für diese Fälle besteht unsererseits ein Kooperationsvertrag mit der Neurochirurgie des RHÖN-Klinikums Frankfurt/Oder.
Auf unserer Schlaganfallstation arbeitet ein erfahrenes Team von speziell geschulten Ärzten und Pflegekräften mit Physiotherapeuten, Ergotherapeuten (trainieren alltagspraktische Fertigkeiten), Logopäden (behandeln Sprach-, Sprech- oder Stimmstörungen) und Sozialarbeitern zusammen.
Durch unsere Teilnahme an dem Projekt „Qualitätssicherung Schlaganfall Nordwestdeutschland“ der Universität Münster unterliegt die Schlaganfall-Versorgung am ASKLEPIOS Fachklinikum Lübben einer kontinuierlichen Qualitätskontrolle.
Diagnostik auf der Schlaganfalleinheit
Folgende Schlaganfall-Diagnostik wird am ASKLEPIOS Fachklinkum Lübben vorgehalten:
- MRT (Magnetresonanztomografie: Bildgebungsverfahren mithilfe eines Magnetfeldes)
- Möglichkeit der CT-Nutzung (CT: computergestützte Röntgenuntersuchung) über das Klinikum Dahme-Spreewald - Spreewaldklinik Lübben
- Doppler- und Duplexsonografie (spezielle Form der Ultraschalluntersuchung) der hirnversorgenden Blutgefäße
- Ultraschall des Herzens (transthorakal und transösophageal)
- EKG, Langzeit-EKG (EKG: Elektrokardiogramm, Aufzeichnung des Herzaktionsströmeverlaufs), Langzeit-Blutdruckmessung
- Elektrophysiologie (verschiedene Messverfahren, die Auskunft über die Schädigung von Nerven und Nervenbahnen geben) einschließlich motorisch evozierter Potentiale
- Schluckdiagnostik (FEES)
Nachdem wir die Ursache des Schlaganfalls herausgefunden haben, leiten wir eine speziell auf unsere Patienten abgestimmte medikamentöse Dauertherapie ein, um das Risiko erneuter Schlaganfälle zu minimieren.
Die stationäre Therapie des Schlaganfalls
Neben der Akuttherapie des Schlaganfalls und der Ursachensuche kommt von Beginn an der Behandlung der neurologischen Folgeschäden wie Lähmungen, Sprach- oder Schluckstörungen eine große Bedeutung zu. Hierzu stehen im ASKLEPIOS Fachklinikum Lübben Physio- und Ergotherapeuten (trainieren alltagspraktische Fertigkeiten), Neuropsychologen und Logopäden (Experten für Sprach-, Sprech- und Stimmstörungen) bereit. Auch erfolgt eine aktivierende Pflege durch unseren Pflegedienst und speziell geschulte Schlaganfall-Gesundheitspfleger, welche von erheblicher Bedeutung für eine schnellstmögliche Genesung ist.
Nach der akuten Behandlung des Schlaganfalls
Noch während der akuten Behandlung des Schlaganfalls wird insbesondere durch die Zusammenarbeit des Sozialdienstes und des ärztlichen Dienstes unserer Klinik die weitere Versorgung der Patienten geplant und in die Wege geleitet. Je nach Anforderung werden entweder weiterführende Rehabilitationsmaßnahmen beantragt oder die Pflege in der Häuslichkeit durch einen ambulanten Pflegedienst beziehungsweise eine stationäre Pflege in einer Institution organisiert.
Auch klären unsere Mitarbeiter ihre Patienten ausführlich über die Ursachen des Schlaganfalls sowie über Präventionsmaßnahmen auf.
Nach Abschluss der Schlaganfall-Behandlung wird den Betroffenen und deren Angehörigen die Teilnahme an der Schlaganfall-Selbsthilfegruppe unserer Klinik ermöglicht. Die Treffen der Selbsthilfegruppe werden in regelmäßigen Abständen durch den Pflegedienst und die Therapeuten organisiert.
Ansprechpartnerin der Schlaganfall-Selbsthilfegruppe ist Frau Hornig, Sie erreichen sie unter der Telefonnummer 03546/29-208.
Hinweise für Angehörige und Besucher
Der Kontakt zu Angehörigen ist sehr wichtig, um den Heilungsprozess zu unterstützen. Deshalb begrüßen wir es sehr, wenn Sie Ihre erkrankten Verwandten, Lebenspartner oder Freunde besuchen. Wir möchten Sie jedoch um Verständnis bitten, dass aufgrund der Erkrankung und des hohen Therapie- und Diagnostikdurchlaufs auch Ruhezeiten für die Betroffenen sehr wichtig sind.
Daher bitten wir Sie, Besuche nach Möglichkeit auf den Zeitraum von 14:00 bis 20:00 Uhr zu beschränken.